27.05.2010 (GWUP) - Die Skeptiker haben einen ihrer Urväter verloren: Am 22. Mai 2010 starb der amerikanische Autor Martin Gardner im Alter von 95 Jahren.
Gardners skeptischer Klassiker – In the Name of Science – erschien erstmals 1952. Besser bekannt ist der Titel der zweiten und erweiterten Auflage von 1957: Fads and Fallacies in the Name of Science. Das Werk lieferte eine ausführliche Übersicht über die Pseudowissenschaften in der Mitte des 20. Jahrhunderts. 1982 folgte ein weiterer Klassiker: Science: Good, Bad and Bogus (dt. Kabarett der Täuschungen, 1983). Vieles davon ist bis heute aktuell, weil die meisten Parawissenschaften keinen Erkenntnisfortschritt aufweisen und damit statische Denkgebäude sind.
Im Jahre 1976 gehörte Gardner zu den Mitbegründern von CSICOP (Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal; 2006 umbenannt in Committee for Skeptical Inquiry: CSI). In der Zeitschrift Skeptical Inquirer schrieb er fast 20 Jahre lang die Kolumne Notes of a Fringe Watcher.
Außerhalb skeptischer Kreise war Gardner vor allem durch seine Kolumne Mathematische Spielereien bekannt, die von 1956 bis 1981 im Wissenschaftsmagazin Scientific American erschien. Die letzten Jahre davon waren auch in der deutschen Ausgabe Spektrum der Wissenschaft zu lesen. Als Universalgelehrter schrieb Gardner über viele Themen, von der Wissenschaft bis hin zur Philosophie und Religion. Auch einige belletristische Werke sind von ihm erschienen. Auf Deutsch liegen von ihm vor allem Bücher über mathematische Rätsel und Spielereien vor.
Dr. Martin Mahner