24.10.2005 (GWUP) -Auf der 12 europäischen Skeptiker-Konferenz wurde eine Resolution verfasst, die sich gegen jede weitere öffentliche Förderung der Homöopathie ausspricht. Die Skeptiker sehen nicht zuletzt aufgrund der neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen hierfür keine Rechtfertigung mehr.
ECSO, der Dachverband der europäischen Skeptiker, dessen Vorsitzender GWUP-Chef Amardeo Sarma ist, hat anlässlich der 12. Europäischen Skeptiker-Konferenz in Brüssel 12. Europäischen Skeptiker-Konferenz gefordert, jede weitere Förderung der Homöopathie durch öffentliche Mittel zu unterlassen. Anlässlich der jüngsten im medizinischen Fachblatt "Lancet" veröffentlichten Studie, die der Homöopathie keine über Placebo-Effekte herausgehenden Wirkungen bestätigen konnte, begrüßten die "Euro-Skeptiker" den Beschluss des Blattes, künftig keine weiteren Artikel zu der alternativen Heilmethode zu veröffentlichen. Drei Punkte sind den ECSO-Leute besonders wichtig:
- Die Homöopathie ist eine moderne Form der Quacksalberei ohne wissenschaftlichen Hintergrund und ohne verlässliche Wirksamkeitsnachweise
- Alle Arten von (alternativen) Therapien und Diagnosen sollen gleichen, hochwertigen Prüfungsstandards unterzogen werden, die Wirksamkeit der Methode und Sicherheit für die Patienten sicherstellen. Dies soll künftig auch die Homöopathie gelten (die in Deutschland beispielsweise als Bestandteil der sog. "besonderen Therapierichtungen" eine Sonderstellung genießt).
- Alle staatliche Förderung von Homöopathie muss als Verschwendung öffentlicher Mittel gestoppt werden.
Der belgische Homöopathie-Experte Prof. Willem Betz meint, es sei unglaublich, dass die Homöopathie selbst im 21. Jahrhundert nicht als das erkannt worden sei, was sie ist - Quacksalberei. Sein niederländischer Kollege Dr. Cees Renckens beklagt in der Verlautbarung das Schweigen der Wissenschaftler zum Thema und verlangte Widerstand gegen die Heilslehre. Der ECSO-Vorsitzende Amardeo Sarma forderte: "Wir müssen damit aufhören öffentliche Gelder in solch einen Unsinn zu stecken, vor allem, wenn (zeitgleich) in wichtigen Bereichen Kürzungen vorgenommen werden."
Bereits im Mai dieses Jahres hatte Sarma anlässlich der 15. GWUP-Konferenz in Regensburg eine Resolution initiiert, die sich gegen die Sonderbehandlung der alternativen Heilmethode in Deutschland richtete. In der 200jährigen Geschichte der Hahnemann'schen Lehre ist es deren Anhängern nicht gelungen, einen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis für ihre Behauptungen zu erbringen, Gleiches könne mit Gleichem auch in hochverdünnter Form geheilt werden und Informationen von Wirkstoffen könnten durch Schütteln der Trägersubstanz übertragen werden. Auch in der aktuellen Neuauflage des Stiftung-Warentest-Klassikers: Die Andere Medizin (2005) wird festgestellt, dass die Nutzen-Risiko-Abwägung im Falle der Homöopathie aufgrund der schwachen Wirksamkeitsbelege eher negativ ausfällt. Die vor 200 Jahren entwickelte Methode ist daher als allgemeines Behandlungskonzept von Krankheiten und Störungen nicht geeignet. Aufgrund der Aktualität des Themas widmet sich der nächste Skeptiker (3/2005) schwerpunktmäßig der Homöopathie.
- Text der Original-Verlautbarung [offline]
- Text der GWUP-Resolution
- Themeneintrag "Homöopathie" bei der GWUP