13.07.2024(GWUP): Der Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning beschäftigt sich seit langem mit pseudowissenschaftlichen Methoden im Personalwesen. In einem aktuellen Video geht es um Stereotype.
Uwe Peter Kanning ist Professor für Wirtschaftspychologie an der Uni Osnabrück, und GWUP-Fellow. In der aktuellen Folge seines Videopodcasts ,,15 Minuten Wirtschaftspschologie" beschreibt er „Berufsgruppenstereotype in der Personalauswahl". Während ein Prototyp für einen Fachrichtung einfach nur die Realität beschreibe, so Kanning, also etwa welche Personen typisch für einen Beruf seien, könne man bei einem Stereotyp (,,Gute Informatiker müssen Männer sein" oder „Gute Kindergärtner:innen können eigentlich nur Frauen sein") auch von einem Vorurteil sprechen. Dazu präsentiert er unter anderem Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Außerdem untersucht er, ob bestimmte Führungspositionen mit männlichen und weiblichen Stereotypen assoziiert werden, etwa Sozialität als typisch weiblich und Durchsetzungsfähigkeit als typisch männlich. Derlei Vereinfachungen können dann schnell zu Benachteiligungen führen. Schon Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, so Kanning, können durch derartige Voruteile beeinflusst werden. Und Arbeitgeber nähmen sich die Chance, ,,Personen einzustellen, die entgegen des Stereotyps besondere Leistungen bringen".
Wer sich mehr zu unwissenschaftlichen Methoden iim Personalwesen informieren möchte, sei auch auf Professor Kannings jüngstes Buch zum Thema verwiesen.
Holger von Rybinski