24.07.2021 (GWUP): Was erleben Menschen bei sogenannten Nahtoderfahrungen? Ein Bericht im „Deutschlandfunk" befasst sich mit dem interessanten Phänomen.
Viele Menschen, die medizinisch lebensbedrohliche Situationen durchgestanden haben, berichten nach ihrer Genesung erstaunliche Details von diesen Momenten, die sie scheinbar ohne Bewusstsein durchlebt haben. Dabei schildern sie oft Dinge, die sich eigentlich ihrer Aufmerksamkeit entzogen haben müssten. Etliche erzählen davon, wie sie ihren eigenen Körper wie den einer fremden Person betrachten konnten. Ein aktueller „Deutschlandfunk"-Beitrag lässt Menschen zu Wort kommen, die derartige „Nahtoderfahrungen" genannte Erlebnisse gemacht haben. Doch was steckt dahinter? Sind das wirklich Hinweise auf eine jenseitige Welt oder gibt es dafür auch andere Erklärungen? In der knapp elfminütigen Sendung berichtet der Neuropsychologe Christian Hoppe, dass der Eindruck außerkörperlicher Erfahrungen auch durch Reizung bestimmter Gehirnregionen erzeugt werden kann. Nicht alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, geben sich mit den naturwissenschaftlichen Erklärungsmöglichkeiten zufrieden, auch das wird in der Sendung „Nahtoderfahrungen: Vorgeschmack aufs Jenseits?" deutlich, in dem nicht eindeutig Stellung bezogen wird.
Vor einigen Jahren hat die US-Schriftstellering Stephanie Savage ihre Sicht der Dinge auf derartige Erlebnisse geschildert und ein eher ernüchterndes Fazit gezogen. Und der niederländische Anästhesist Dr. Gerald Woerlee hat bei der Analyse eines anderen berühmten Falles, die auch im SKEPTIKER erschien (mittlerweile nachzulesen bei Telepolis), keinen Grund gesehen, diesen anders als medizinisch zu erklären. Gleichwohl zeigten derartige Erlebnisse „wie wenig wir über uns selbst und über die Funktionsweise unseres Körpers wissen". Und weiter: „So enthüllt uns jedes solcher Erlebnisse ein wenig mehr von der wahren, komplexen Natur des Menschen hinter der Maske des alltäglichen Bewusstseins."
Holger von Rybinski