31.08.2019 (GWUP): Der Psychologe Steven Pinker ist fest davon überzeugt, dass die Aufklärung die Welt besser gemacht hat. In einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau" erläutert er seine These.
Pinker, als Autor populärwissenschaftlicher Bücher erfolgreich („Aufklärung jetzt"), wendet sich gegen die öffentliche Wahrnehmung, alles in der Welt werde schlechter. Dies komme von einer natürlichen Neigung des Menschen zum Negativen. Sehe man sich die tatsächlichen Statistiken an, so sein Argument, gehe es der Welt so gut wie nie. „Heute ist die Welt hundertmal wohlhabender als vor 200 Jahren. Der Anteil der Menschheit, der in extremer Armut lebt, ist von rund 90 Prozent auf zehn Prozent gesunken. Er könnte sogar auf null gehen. Die Lebenserwartung ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von 30 auf 71 Jahre gestiegen." Überdies sei Bildung das beste Mittel, um sich gegen die Gefahren des Populismus zu immunisieren. Dies sei wichtig, angesichts von Kräften, die Werte wie Vernunft und wissenschaftliche Ergebnisse bekämpften. Pinker will die Menschen daran erinnern, dass wissenschaftliche Erkenntnisse den Aberglauben verdrängten, „das magische Denken wich dem Geist der Wissenschafft". Und auch wenn es keine Garantie dafür gebe, ist der Psychologe optimistisch, dass sich die Ideale der Aufklärung weiter durchsetzen werden.
Man muss Pinkers Optimismus nicht in allen Punkten teilen, seinem Bemühen, mittels der Ideale der Aufklärung die Welt ein wenig besser zu machen, ist unterstützenswert. Das ganze Interview, das Michael Hesse mit Steven Pinker führte, ist auf der Website der „Frankfurter Rundschau" zu lesen.
Holger von Rybinski