20.01.2019 (GWUP): Ein interessanter Artikel in der „Washington Post" erörtert Klischees über Verschwörungstheorien.
„Five myths about conspiracy theories" lautet der Artikel des Psychologen Bob Ratherton, Verfasser eines Sachbuches zum Thema. Ratherton räumt in seinem Beitrag unter anderem mit dem Vorurteil auf, bei Anhängern von Verschwörungstheorien handele es sich ausschließlich um extremistische Spinner. Tatsächlich glauben nur relativ wenige Menschen etwa daran, die Erde sei flach oder werde von Echsen regiert. Jüngeren Umfragen hält es aber mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung für wahrscheinlich, dass etwa die amerikanische Regierung an den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen sei oder Ölfirmen den Irak-Krieg angestiftet hätten.
Auch die Behauptung, Verschwörungstheorien seien heute gängiger als früher, stellt Brotherton infrage. Und stimmt es wirklich, dass man mit sachlichen Informationen nichts ausrichten kann, weil der sogenannte „Backfire-Effekt" bei Menschen dazu führt, dass sie ihre eigenen verqueren Ansichten nur noch mehr verfestigen, je mehr Argumente man dagegenhält? Dem ist erfreulicherweise offensichtlich nicht so. Neuere Studien, so der Psychologe, legten hingegen nahe, dass man sehr wohl durch das Prüfen von Fakten und den Hinweis auf logische Ungereimtheiten den Glauben an Verschwörungstheorien verringern kann.
Den kompletten Artikel von Bob Ratherton, ein schöner Beitrag zur aktuellen Diskussion, finden Sie direkt auf der Website der „Washington Post". Der Beitrag ist Teil einer Kolumne, die sich mit Mythen zu allerlei Themen beschäftigt. Und auf der diesjährigen SkepKon in Augsburg (die Anmeldung ist seit dieser Woche möglich), widmet sich am 01. Juni ein eigener Programmblock dem Thema „Verschwörungen"
Holger von Rybinski
Zum Weiterlesen: Bernd Harder „Verschwörungstheorien" (Alibri-Verlag, 2018)