28.10.2018 (GWUP): Eine US-Studie zeigt, wie Anbieter zweifelhafter Therapien die Spendenbereitschaft vieler Menschen ausnutzen.
So berichten verschiedene Medien wie das „Ärzteblatt" und die „Süddeutsche Zeitung" von einer neuen amerikanischen Studie, bei der, so der Titel „Medizinisches Crowdfunding für wissenschaftlich unbelegte oder potenziell gefährliche Behandlungen" untersucht wurde. Das Sammeln von Geld für notwendige Unterstützungsmaßnahmen, die von Krankenkassen nicht bezahlt werden, kann prinzipiell eine sinnvolle Sache sein. Die Forscher hatten anhand vier Social-Media-Plattformen überprüft, für welche Therapien das Geld bereitgestellt wurde. Dabei konzentrierten sie sich auf fünf Anwendungen, die medizinisch widerlegt oder fragwürdig sind, wie Sauerstofftherapien bei Hirnverletzungen oder noch nicht ausreichend erprobte Stammzelltherapien Das meiste Geld, nämlich 3,46 Million US-Dollar),wurde für homöopathische oder naturheilkundliche Therapien gespendet. Laut „Ärzteblatt" sind deutsche Anbieter von Homöopathika bei US-Patienten beliebt. Eine andere Studie der Simon Fraser University in Vancouver zeigte, dass bei Stammzelltherapien kaum auf deren mögliche Risiken hingewiesen wurde. Im „Standard" werden die Verfasser der Studie mit den Worten zitiert, im besten Fall sei das Crowdfunding für nutzlose oder gefährliche Therapien „hinausgeworfenes Geld, im schlimmsten Fall richtet es schweren Schaden an."
Holger von Rybinski