19.11.2017(GWUP): Der „Mannheimer Morgen" präsentiert ein Interview mit Wissenschaftsratsmitglied Dr. Natalie Grams.
Vor einigen Wochen haben Wissenschaftler des „Münsteraner Kreises" das „Münsteraner Memorandum" verfasst, in dem sie eine grundlegende Reform der Heilpraktikerausbildung forderten. Eine der Verfasserinnen, die Ärztin und ehemalige Homöopathin Dr. Natalie Grams, bezieht nun in einem Interview mit dem"Mannheimer Morgen" Stellung. Vor allem stört sie das Zulassungsverfahren für Heilpraktiker, das zwar eine amtsärztliche Prüfung vorschreibt, jedoch keine und vor allem keine einheiltiche Ausbildung. Das sei problematisch und reiche nicht aus. Jede andere im Gesundheitswesen tätige Person, etwa Physiotherapeuten oder Pfleger hingegen, habe die Pflicht zu einer Ausbildung, was auch für Heilpraktiker wünschenswert sei. Verfahren, für die keine Wirksamkeit belegt sei, sollten hingegen aus der Medizin verbannt werden und nicht von den Krankenkassen finanziert werden.
Das Interview, das Madeleine Berlin mit Natalie Grams für den „Mannheimer Morgen" geführt hat, lesen Sie hier.
Vor kurzem ist das neue Buch von Dr. Grams erschienen, schlicht „Gesundheit" betitelt. Darin schreibt sie unter anderem: „Es ist durchaus denkbar, dass ein Gesundheitsberuf neben der Ärzteschaft einen Handlungsrahmen und damit eine Existenzberechtigung finden könnte, ob nun unter dem Begriff „Heilpraktiker", „Genesungspraktiker", „Gesundheitsassistent" oder einer anderen Bezeichnung..." Allerdings müsste dazu manches auf eine völlig neue Grundlage gestellt werden, etwa eine vereinheitlichte Ausbildung und die Verpflichtung zuständiger Fortbildung sowie die praktische Ausbildung an Patienten. Und in Bezug auf wissenschaftlich nicht belegte Methoden ist für Grams klar, dass „pseudomedizinische Methoden auch bei den Ärzten nichts zu suchen haben". Eine Rezension von „Gesundheit" finden Sie im nächsten SKEPTIKER.
Holger von Rybinski