10.09.2017(GWUP): In zwei Wochen finden die Bundestagswahlen statt. Wie sich einige der zur Wahl stehenden Parteien zu wissenschaftlichen Fragen positionieren, kann man nun am Science-O-Mat erkunden.
Wie das „Ärzteblatt" berichtet, entstand der Science-O-Mat im Umfeld der Aktivitäten zum Berliner „March for Science". Das Tool wurde von ehrenamtlich Aktiven erstellt. Ihre Motivation schildern sie auf ihrer Website:„Unser Leben basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nicht immer ist uns das bewusst. Zunehmend aber verlangt schon der wissenschaftliche Erkenntnisprozess an sich und nicht erst sein möglicher Nutzen für die Gesellschaft klare Positionen und Entscheidungen – von uns als Individuen, aber auch von der Politik." Deshalb haben die Macher verschiedenen Parteien konkrete Thesen mit Wissenschaftsbezug vorgelegt. Von den Parteien, die antworteten, kann man nun Standpunkte zu aus wissenschaftlicher Sicht relevanten Themen finden, etwa, ob die Forschung an Embryonen erlaubt sein soll oder ob die Ergebnisse staatlich finanzierter Forschung kostenlos öffentlich zugänglich gemacht werden sollten. Auch von Organisationen wie GWUP und INH heftig diskutierte Thesen sind zu finden, beipielsweise „Eine verpflichtende Masernimpfung für Kinder und Erwachsene sollte eingeführt werden" sowie „Die Erstattung von homöopathischen Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen soll untersagt werden". Antworten kann man mit „Stimme zu", „Neutral", „Stimme nicht zu" oder man überspringt die Frage, um dann zu einer Übersicht der Positionen der einzelnen an der Umfrage beteiligter Parteien zu kommen. Und wie beim ,,Wahl-O-Mat" erlebt man vielleicht die eine oder andere Überraschung.
Wer sich zur Diskussion über die Kostenerstattung von Homöopathie noch informieren will, sei auf einen Artikel von Wissenschaftsratsmitglied Dr. Natalie Grams und dem diesjährigen SkepKon-Referenten Nikil Mukerji (der für den SKEPTIKER 2/2017 auch einen schönen Beitrag verfasst hat) verwiesen, der soeben in der aktuellen Ausgabe von „Gehirn&Geist" erschienen ist.
Holger von Rybinski