26.12.2016 (GWUP): Ob Verschwörungstheoretiker, Klimawandelleugner oder Esoteriker- viele Menschen scheinen rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich zu sein, wissenschaftliche Argumente haben an Überzeugungskraft verloren. Der Begriff vom „postfaktischen Zeitalter" wird heftig diskutiert. Das „Forschungsinstitut für Philosophie Hannover "(FIHP) hat nun einen Essaypreis zu dieser Problematik ausgeschrieben.
Wer die Frage „Was sollen wir tun, wenn Argumente scheitern?" mit einem philosophischen Essay von maximal 40.000 Zeichen beantwortet und dabei mit ,,innovativen Ideen und ungewohnten Perspektiven die Beantwortung der gesellschaftlichen Frage" weiterbringt, verfasst in Deutsch oder Englisch, dem winken Preisgelder von bis zu 3000 Euro (1. Preis). Einsendeschluss ist der 4. April 2017, die Prämierung soll bei einem Festakt am 15. September nächsten Jahres erfolgen. Das FHIP ist kirchliche Stiftung, die sich nach Selbstdarstellung auf ihrer Website sonst eher mit Themen wie Gemeinwohl, Umweltpolitik und Unternehmensethik beschäftigt. Mit dem Preis will das Institut zur „Rückbesinnung auf die Aufklärung ermutigen", denn, so die Ausschreibung, gemäß der Kant'schen Definition von der selbstverschuldeten Unmündigkeit „drängt sich die Frage auf, ob nicht die Aufklärung in westlichen Gesellschaften ihre Überzeugungskraft verloren hat. Eine Sehnsucht nach neuer Unmündigkeit bricht sich Bahn. An die Stelle von Autonomie tritt Autorität. Fakten zählen immer weniger, nicht zuletzt, weil sie durch das World Wide Web in ihrer Überkomplexität zugleich dauerpräsent sind und in virtuellen Welten sofort wieder relativiert wer den. Damit umzugehen, überfordert immer mehr Menschen. Argumente scheitern auch dann, wenn Verschwörungstheorien als Welterklärung gegen die die komplexe Wirklichkeit angeboten werden". Etwas, was Skeptiker nur zur Genüge beobachten.
Wer sich also zutraut, die vom „Forschungsinstitut für Philosophie Hannover" gestellte Preisfrage zu beantworten, findet auf dessen Website alle weiterführenden Angaben zur Teilnahme.
Wir wünschen schon mal gutes Gelingen!
Holger von Rybinski