12.06.2016 (GWUP): Auch im Juni und Juli gibt es zahlreiche Veranstaltungen für Skeptiker.
Diese Woche geht es beim „Turm der Sinne" weiter mit der Veranstaltungsreihe „Außer Sinnen - Paranormales und Skepsis". Am Dienstag fragt Anna Beniermann: „Evolution: Affengeil oder Holy Shit?" und erklärt, weshalb manche Menschen die Evolution ablehnen. Warum das nicht egal ist, und ob der der schulische Biologieunterricht das Thema derzeit ausreichend behandelt, erklärt sie am 14. Juni um 19.30 Uhr im Nicolaus-Copernicus-Planetarium Nürnberg. Und am 28. Juni beleuchtet GWUP-Wissenschaftsratsmitglied Dr. Lydia Benecke in ihrem Vortrag „Seltsam vs. psychopathisch" wo die Grenzen der sexuellen Neigungen mancher Menschen zur Psychopathie liegen. Als Forensikerin ist sie mit diesem Thema beruflich vertraut. Am 12. Juli, 19.30 Uhr dann fragt der Psychologe Dr. Roland Pfister, ob und wie man Lügner erkennen und überführen kann. In seinem Vortrag „Lügen und Betrügen: Eine Gebrauchsanweisung" zeigt er außerdem den aktuellen Forschungsstand der Psychologie zu diesem Gebiet und welche komplexen Prozesse beim Lügen im Gehirn ablaufen. Leider immer wieder aktuell sind Verschwörungstheorien. Gibt es Menschen, die dafür anfälliger sind als andere? Diese und andere Fragen beantwortet Markus Raab am 26. Juli um 19.30 Uhr in seinem Beitrag „Verschwörungstheorien-sinnstiftende Sagen oder unsagbarer Unsinn?" denn, daher der Titel, manche Verschwörungstheorien können sinnstiftend sein. Raab zeigt anhand akuteller Forschungen, ab wann sie gefährlich werden.
Auch in Berlin ist viel geboten. So hält beim monatlichen Treffen der Berliner Skeptiker Dr. Fabian Buck einen Vortrag zum Thema „Die Praxis der Waldorfpädagogik". Darin werden laut Ankündigung „die praktischen Implikationen der Waldorfpädagogik als esoterische Pädagogik entfaltet und auf ihre Legitimität hin befragt" (am 19.06.2016 um 10.30 Uhr im Leonhardt, Stuttgarter Platz 21/Ecke Windscheidstraße). Die auf der esoterischen Anthroposophie von Rudolf Steiner beruhende Waldorfpädagogik war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als in Hamburg die Integration von Waldorfpädagogik in eine staatliche Schule versucht wurde. Der GWUP-Wissenschaftsrat hatte dazu einen offenen Brief an den Hamburger Schulsenator geschrieben. Ebenfalls im „Leonhardt" wagt Chris Hawel am 17. Juli um 10.30 Uhr einen „Blick in die Ewigkeit? Die faszinierende Nahtoderfahrung des Neurochirurgen Dr. med. Eben Alexander - kritisch beleuchtet & skeptisch analysiert". Keine geringeren Fragen, als die, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie Erlebnisse von Menschen, die ein sogenanntes Nahtoderlebnis hatten, aus medizinischer und neuropsychologischer Sicht interpretiert werden können, werden von Hawel analysiert.
Näheres zu den Vorträgen entnehmen Sie bitte der Website der Berliner Skeptiker und dem Kalender.
Nicht nur beim „Turm der Sinne", auch bei den „Skeptics in the Pub" ist Dr. Lydia Benecke zu sehen, am 05.07.2016 um 19.30 Uhr im Kölner Lokal „Herbrands", hier allerdings mit dem Thema „Satanistenmorde und ritueller Missbrauch: Mythos oder Realität?". Aus der Vortragsankündigung:
„Bekannt gewordene Kriminalfälle wie die Mordfälle von Witten oder Sondershausen, aber auch Medienberichte aus jüngster Zeit wie die „Harry-Potter-Satanisten“ suggerieren: Potenzielle Killer im Auftrag Satans sind mitten unter uns und... sie scheinen der „Schwarzen-Subkultur“ zu entstammen. Sind Gruftis also mordlüsterne „Schläfer im Auftrag des Teufels“? Oder haben Massenmedien, Autoren und u¨bereifrige Sektenbeauftragte auf der Jagd nach Aufmerksamkeit und Einschaltquoten einen Gruselmythos erschaffen, der mit der Realität bestenfalls wage Beru¨hrungspunkte hat?". Lydia Benecke weiß darüber einiges zu berichten.
Wer es weder nach Nürnberg noch nach Berlin oder Köln schafft, der kann natürlich gerne bei Stammtischen der verschiedenen Regionalgruppen vorbeischauen.
Holger von Rybinski
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