18.08.2013(GWUP): Nach fast 280 Jahren wird in den australischen Northern Territories ein Gesetz, das Kartenlesen und Zauberei verbietet, abgeschafft.
Einem Bericht von ,,ABC-News" zufolge wurde das aus dem Jahre 1735 stammende Gesetz einst als eine Art Verbraucherschutz eingeführt. Demnach konnte eine Person, die behauptete, mittels Zaubersprüchen Hilfe anbieten zu können oder Wahrsagungen machte, für ein Jahr ins Gefängnis gesteckt und, als Steigerung, vierteljährlich an den Pranger gestellt und mit und Obst und Gemüse beworfen werden. Bei einer Überprüfung der Gesetzestexte stieß man auf die immer noch gültige Regelung. Auch wenn im Australien des 21. Jahrhunderts nach wie vor Kartenleger aktiv sind (und selbsernannte Hexen in einem Interview die Neuregelung begrüßten, wenngleich die alte Verordnung den meisten Menschen offenbar gar nicht bekannt war), möchte der zuständige Staatsanwalt John Elfering keinen Kartenleger für ein Jahr eingesperrt oder am Pranger sehen. Zwar sei ihm niemand bekannt, der derzeit aufgrund dieses vorgestrigen Gesetzes belangt würde, es entspreche aber nicht mehr modernen Formen der Rechtsprechung.
Sicher gibt es auch im Norden Australiens zeitgemäße Gesetze, die Verbraucher ausreichend schützen. In Deutschland greifen, sofern sich ein Konsument geschädigt fühlt, bei Vereinbarungen mit Esoterikern eigene Regelungen.
Holger von Rybinski
Mills, Nicole:(2016):Grin spells end of witches law. In:NTN-News.com, 16.08.2013.