15.10.2012 (GWUP): Anlässlich des ,,Tages gegen die Todesstrafe" in der vergangenen Woche hat die Menschenrechtsorganisation ,,Amnesty International" wieder erschreckende Zahlen veröffentlicht. Noch immer werden zahlreiche Menschen hingerichtet, weil sie Opfer von Aberglauben sind.
In ihrem Bemühen, die Todesstrafe weltweit zu ächten, präsentierte die Organisation eine Aufstellung, wie viele Staaten noch immer an der Todesstrafe festhalten (im Jahre2011 immerhin 20) und aufgrund welcher Urteile die Menschen hingerichtet werden. Dabei zeigt sich ein erschreckend hoher Prozentsatz von Urteilen, die auf Grundlage von abweichenden religiösen Meinungen oder von noch immer vorherrschenden, abergläubischen Vorstellungen vollstreckt wurden. So wurden dem Bericht zufolge im Iran wegen des Abfalls vom Glauben, in Pakistan wegen Blasphemie Todesstrafen verhängt. In Saudi-Arabien wurde eine Frau wegen Hexerei geköpft.
Noch immer ist der Hexenglaube in vielen Ländern weitverbreitet. Neben vom Staat durchgeführten Verfahren gegen vermeintliche Zauberer werden viele Menschen Opfer des Hexenwahns ihres unmittelbaren Umfelds, weil der Glaube an magische Kräfte noch vielerorts verbreitet ist. So verfolgt der nigerianische Humanist und Skeptiker Leo Igwe, derzeit an der Uni Bayreuth tätig, verschiedene Initiativen, die Betroffenen helfen und vor Verfolgung wegen Aberglauben schützen sollen.
Holger von Rybinski