25.07.2011 (GWUP): Nach der erfolgreichen „10:23" -Aktion am 5. Februar dieses Jahres haben nun auch schwedische Wissenschaftler eine „Überdosis" eines Homöopathikums eingenommen.
Unter der Leitung des Physikers und Astronauten Christer Fuglesang haben sie letzte Woche „Coffea Alfaplex", das gern als homöopathisches Schlafmittel dient, in der zehnfachen Höhe der empfohlenen Dosis geschluckt. Nach Lehrmeinung der Homöopathen bekämpft man eine Krankheit mit einem Wirkstoff, der bei Gesunden Symptome dieser Krankheit auslöst. Bei Schlaflosigkeit nimmt man dann u. a. den Muntermacher Koffein, hochverdünnt und „potenziert" natürlich. Weil das aus wissenschaftlicher Sicht Unsinn ist, wurde die Aktion von Fuglesang medienwirksam dramatisiert: „Wir riskieren unser Leben für die Wissenschaft" sagte er dem Svenska Dagbladet, entweder er oder die Teilnehmer seiner Aktion stürben, womit die Wirkung der Homöopathie erstmals belegt worden wäre, oder alle überlebten den „Suizid-Versuch". In diesem Falle bitte er die schwedischen Politiker, ihre Haltung zum Gebrauch der Alternativmedizin im öffentlichen Gesundheitswesen zu überdenken.
Der isländischen Zeitung Ice News zufolge wurde die Aktion von der schwedischen Skeptikerorganisation Vetenskap och Folkbildning (VoF) unterstützt. VoF-Mitglied Dan Larhammar, Professor an der Universität von Uppsala, hofft nun, dass weniger Menschen zu Homöopathika greifen werden, weil sie sehen, dass diese „purer Humbug" seien, den auch staatliche Stellen nicht unterstützen sollten.
Holger von Rybinski