Manifestation – Kary Mullis: Nobelpreis und Schwurbel
Thema
Die Pseudowissenschaft der Manifestation
Macht die Visualisierung von Erfolg erfolgreich?
In Büchern und Youtube-Videos heißt es, dass wir mit unserer Vorstellungskraft Dinge herbeiführen und so real werden lassen können. Das heißt, dass sie sich die vorgestellten Dinge manifestieren. Dies soll durch eine kosmische Anziehungskraft funktionieren, das sogenannte "Gesetz der Anziehung". Doch gibt es überhaupt Evidenz, dass Manifestation funktioniert? Aktuelle Forschungen sind dieser Frage nachgegangen.
Timur Sevincer, Seite 4
Kritisches Denken – oder eher nicht?
Kary Banks Mullis (1944 – 2019): Ein (zu) später Nachruf auf einen der exzentrischsten und kuriosesten Nobelpreisträger
Was macht die Fähigkeit zum kritischen Denken aus? Schon eine oberflächliche Beschäftigung mit dieser Frage lässt erkennen, dass Bildung und Wissen zwar sicher notwendige, aber nicht zwingend hinreichende Bedingungen dafür sind. Dies zeigt sich durchaus auch bei Menschen höchsten Bildungsgrades. Ein wesentlicher Teil der hierfür angebotenen Erklärungen ist, dass die Überzeugung von einer generell hohen Kompetenz im eigenen Fachgebiet zu dem
Fehlschluss verführt, dies rechtfertige die Annahme einer generell hohen Fachlichkeit auch auf anderen Gebieten. Beispiele dafür finden sich selbst bei Nobelpreisträgern, bei denen für teils massiv irregeleitete Annahmen und Hypothesen der Begriff der „Nobelpreiskrankheit“ (Nobel disease; Nobelitis) etabliert ist. Eine besonders schillernde Figur ist Kary Mullis. Er gewann den Nobelpreis für die Entwicklung des PCR-Verfahrens, sorgte später jedoch auch als Virenleugner für Schlagzeilen.
Yannick Borkens, Seite 12
Bericht
Prognosencheck 2023: Keine Änderung der Erdumlaufbahn
Michael Kunkel, Seite 18
Achter Geburtstag des Informationsnetzwerks Homöopathie
Mit einem Geschenk vom Bundesgesundheitsminister
Udo Endruscheit, Norbert Aust, Seite 20
Zum 130. Geburtstag von Grete de Francesco
Autorin des Buches „Die Macht des Charlatans“
Axel Ebert, Seite 25
„Raumnaturalisierung“ mit Qi-Home
Aus der Reihe „Skeptische Autopsien“
Martin Mahner, Seite 28
KI bei der Bewerberauswahl: oft Pseudowissenschaft
Bärbel Schwertfeger, Seite 31
Magazin
Die Zuschauer in den Kaninchenbau hineinziehen
„Der Entstörer“ ist ein Theaterstück von Ursula Kohlert zum Thema Verschwörungstheorien. Gespielt wird der einstündige Klassenzimmermonolog unter anderem vom Theater Dortmund, das damit auch an Schulen geht. Wir sprachen mit dem Regisseur Peter Kirschke, dem Solodarsteller Jan Westphal und der Dramaturgin Jacqueline Rausch.
Interview: Bernd Harder, Seite 36
Von Lügen und Leiden
Schülerinnen und Schüler des Reuchlin-Gymnasiums Ingolstadt haben einen Film über Verschwörungstheorien und Antisemitismus gedreht. Dafür interviewten sie Politiker, Experten und Betroffene in ganz Deutschland. Bei der Premiere in Ingolstadt sprach Skeptiker-Chefreporter Bernd Harder mit dem Mitverantwortlichen Cornelius Becker vom P-Seminar „Film“.
Interview: Bernd Harder, Seite 38
„Zeigt uns einfach das Ufo“
Das Ufo-Phänomen ist mitnichten „tot“, wie immer wieder verkündet wird. Die Journalisten Christian Alt und Christian Schiffer haben sogar ein ganzes Buch über den aktuellen „Hype um Aliens und alles Außerirdische“ geschrieben, wie es im Klappentext heißt, inklusive eines historischen Rückblicks. Skeptiker-Chefreporter Bernd Harder sprach mit Christian Schiffer über Erich von Däniken, Akte X und Ufo-Whistleblower.
Interview: Bernd Harder, Seite 41
Buchkritik
- Maurizio Verga: Flying Saucers from Naziland. Volume 1. The Real Stoy of the Nazi Ufo – Ulrich Magin, Seite 44
- Helmut Fink, Rainer Rosenzweig (Hrsg.): Zeit – Geist – Gehirn. Neurowissenschaft und Zeiterleben – Holger von Rybinski, Seite 45
- Roland Imhoff (Hrsg.): Die Psychologie der Verschwörungstheorien. Von dunklen Mächten sonderbar belogen …– Rouven Schäfer, Seite 46
Leserforum
Seite 48
Neu erschienen
Seite 50