Dr. Philippe Leick erklärt, mit welchen Methoden man wirklich Kraftstoffsparen kann - und mit welchen nicht.
Datum: Freitag, den 15.04.2016
Ort: Bayerische Volkssternwarte München e.V. , Rosenheimer Str. 145 h, 81671 München
Gerade wurde im Radio noch über die letzten Skandale der Automobilindustrie gesprochen, dann der Schock an der Tankstelle: Trotz niedriger Benzinpreise ist wieder viel Geld durch den Schlauch in den Tank geflossen. Stecken die Hersteller am Ende mit den Mineralölkonzernen unter einer Decke und unterdrücken innovative Technologien, die eine spürbare Senkung des Kraftstoffverbrauchs ermöglichen?
Auf dem Zubehörmarkt tummelt sich eine Vielzahl von Anbietern, die einfache Lösungen versprechen und vom Fahrer keinerlei Verzicht verlangen. Das Spektrum beginnt dabei bei vermeintlich kostengünstigen Produkten wie informierten Aufklebern oder an die Kraftstoffleitungen anzubringende Magnete und reicht bis hin zu komplexen Bausätzen für die Umrüstung des Motors auf reinen Wasserbetrieb.
Aber funktioniert das alles auch? Diese Frage beantwortete der Physiker Dr. Philippe Leick, der in der Forschung eines führenden Automobilzulieferers an messtechnischen und strömungsmechanischen Fragen zur Diesel- und Benzineinspritzung arbeitet.
Dabei stellte er eine Übersicht der gängigsten „Technologien“ vor und ging in Einzelfällen auf physikalische Hintergründe ein, etwa wie Kraftstoff bzw. die Verbrennung auf magnetische Felder reagieren oder ob man das Wasser im Abgas recyceln, zu Wasserstoff und Sauerstoff wiederaufbereiten oder dem Motor wieder zuführen kann. Außerdem erfuhr man, ob eine Verwirbelung der angesaugten Luft oder eine vermeintliche Stabilisierung der Bordnetzspannung wirklich etwas bringt und wie viel Energie ist überhaupt nötig ist, um ein Fahrzeug mitsamt seiner Insassen zu bewegen.