Roßdorf, 30.07.2015. Ein Rutengänger hat bei den Psi-Tests das beste Ergebnis seit Beginn der Testreihe erzielt. Zwar gelang es ihm nicht, den Test zu bestehen. Doch er darf seine Fähigkeiten in einem zweiten Versuch unter Beweis stellen.
Mit einer handfesten Überraschung endeten die Psi-Tests der GWUP in Würzburg am 28. Juli 2015. Der Kandidat Bernd Textor, Rutengänger und Brunnenbauer, erreichte im Versuch 36 von 50 möglichen Treffern (25 Treffer wären die Zufallserwartung). Zwar liegt dieses Ergebnis unter der Grenze von 40 Treffern, bei denen der Test bestanden ist. Dennoch ist es das beste, das jemals bei den Psi-Tests erzielt wurde.
Besitzt Bernd Textor als erster der 57 bisher getesteten Kandidaten eine paranormale Fähigkeit? Haben sich Fehler in den Versuchsaufbau eingeschlichen? Oder ist es einfach ein Glückstreffer? Um dies herauszufinden, wurde Textor vom Versuchleiter Dr. Rainer Wolf zu einem weiteren Versuch eingeladen.
Zuvor hatte ein zweiter Teilnehmer, der Rutengänger Erich Schmid, bei einem ähnlichen Versuch mit 24 von 50 Treffern ein etwas schwächeres Resultat erzielt, als durch Zufall zu erwarten wäre.
Beide Versuche wurden nach dem sogenannten 1-aus-2-Prinzip durchgeführt. Dabei sollte jeweils mit der Wünschelrute ermittelt werden, ob in einem Gartenschlauch Wasser fließt oder nicht. Welcher Zustand im jeweiligen Durchgang vorlag, entschied einer der Versuchsleiter, Dr. Martin Mahner, im Losverfahren unmittelbar vor Beginn. Das Signal zum Start des Durchgangs wurde von einem Boten an den zweiten Versuchleiter, Dr. Rainer Wolf, übermittelt, der sich zusammen mit dem Kandidaten in einem separaten Raum aufhielt. Nachdem der Kandidat den Schlauch mit der Wünschelrute untersucht und das Ergebnis ins Versuchsprotokoll eingetragen war, bekam Mahner vom Boten das Signal zum Beginn des nächsten Durchgangs. Die Auswertung erfolgte nach Beendigung aller 50 Durchgänge in einem Vergleich zwischen den Versuchsprotokollen der beiden Versuchsleiter Mahner und Wolf.
Die Psi-Tests 2015 fanden am 27. und 28. Juli 2015 in Räumen der Universität Würzburg statt. Sie werden seit 2004 jährlich von der GWUP durchgeführt, um angeblich paranormale Fähigkeiten wir Rutengehen oder Hellsehen unter wissenschaftlichen Bedingungen zu prüfen. Für das Bestehen des Tests ist ein Preis von 10 000 Euro ausgesetzt.
Zum Weiterlesen:
Wolf, R.; Sarma, A.: Die Würzburger Psi-Tests 2004, Skeptiker 2/2005, S. 48-58
Schäfer, R.: Interview mit Rainer Wolf und Amardeo Sarma zu den Psi-Tests der GWUP (2004), Skeptiker 2/2005, S. 59-62