Thema
Computertechnologie in der Personalauswahl
Zwischen Hoffen und Bangen
Wie jede moderne Technologie, so haben auch der Computer und das Internet von Beginn an Hoffnungen und Ängste geschürt. Dies gilt nicht nur für Gesellschaft und Privatleben, sondern auch für spezifische Felder wie die Personalauswahl. Ermöglicht der Computer einen unverfälschten Blick auf die Eignung eines Bewerbers und lässt sich so zum Vorteil aller eine perfekte Passung zwischen Bewerbereigenschaften und Arbeitsplatz erzielen? Oder erzeugt er vielmehr den gläsernen Bewerber, der jegliche Privatheit aufgibt? Die Wahrheit dürfte, wie so oft, zwischen den Extremen liegen. Der tatsächliche Nutzen hängt letztlich davon ab, welche Computertechnologie zum Einsatz kommt. Dabei sind die neuesten Varianten keineswegs die besten.
Uwe Peter Kanning, Seite 168 - 173
Verzerrte Vorhersagen, unfaire Ergebnisse
Die Persönlichkeitsanalyse per Computer erlebt in vielen Bereichen des Alltags einen Boom. Dabei soll entsprechend trainierte Software allein auf der Basis von Fotos den Charakter der abgebildeten Person entschlüsseln können. So soll es einer chinesischen Studie zufolge durch maschinelles Lernen gelungen sein, verurteilte Straftäter allein anhand von Führerschein-Fotos zu erkennen und das israelische Start-up Faception verspricht sogar, anhand von Gesichtsaufnahmen Terroristen identifizieren zu können.
Dabei verweist Faception unter anderem auf Studien des Psychologie-Professors Alexander Todorov von der amerikanischen Princeton-Universität, einem anerkannten Experten für Gesichtswahrnehmung. Doch Todorov widerspricht entschieden. Seine Forschung zeige sogar das Gegenteil. Bärbel Schwertfeger hat ihn interviewt.
Bärbel Schwertfeger, Seite 174 - 176
Das Comeback einer Pseudolehre
Bärbel Schwertfeger, Seite 176 - 179
Terrorist, Pädophiler oder Profi-Zocker? Das soll eine Software des israelischen Start-Ups "Faception" erkennen - allein anhand eines Fotos vom Gesicht. Doch das Verfahren entpuppt sich als alter Unsinn im neuen Gewand.
"Baby Signs" - Gebärdensprache für Kleinstkinder
Ein sinnvoller und wissenschaftlich fundierter Ansatz zur Förderung lautsprachlicher Entwicklung vor dem Erwerb der Lautsprache?
Die im englischen Sprachraum auch als „Baby- Signs“ bekannte Idee will Eltern glaubhaft machen, dass es hilfreich oder gar förderlich für die Sprachentwicklung sei, wenn hörende Babys bereits vor dem Lautspracherwerb eine Gebärdensprache erlernten, mit der sie sich mitteilen und mit ihren Mitmenschen kommunizieren könnten. Je nach Anbieter werden positive Effekte wie eine IQ-Steigerung oder eine verbesserte emotionale Entwicklung postuliert. Aus wissenschaftlicher Sicht muss diese Idee mit Skepsis betrachtet werden
Barbro Walker, Seite 180 - 183
Reaktorkatastrophen
Zwischen Angstmache und Verharmlosung
Als Skeptiker haben wir es oft mit unbegründeten Ängsten zu tun. Manche Leute fürchten sich vor Chemtrails, andere vor Handymasten oder der Zahl 13. Wenn wir über Kernenergie und Radioaktivität sprechen, sieht die Sache anders aus. Radioaktivität ist gefährlich, Strahlung kann Menschen töten – daran besteht kein Zweifel. Man kann daher rational und auf wissenschaftlicher Basis zur Überzeugung gelangen, dass Kernkraftwerke eine schlechte Idee sind, oder dass man mehr Vorsicht bei der Lagerung von Atommüll walten lassen soll. Entscheidend ist allerdings gerade bei einem politisch so heiklen Thema, dass der Diskurs auf dem Boden der Tatsachen geführt wird.
Florian Aigner, Seite 184 - 187
Bericht
Das "Goldene Brett" für den "König von Deutschland"
Florian Aigner, Seite 188 - 189
Europäischer Skeptikerkongress 2017
Martin Mahner, Seite 190 - 193
Recht Esoterisch
Wenn die Homöopathie nicht vegan ist und an Hahnemann scheitert
Guido Bockamp, Seite 194 - 195
Was mich zum Skeptiker machte
Martin Gardner: Kabarett der Täuschungen
Thomas Kettenring, Seite 196 - 199
SchlauLicht
Horoskope
André Sebastiani, Oliver Bechtold, Jörg Sartorius, Seite 200
Panorama
Seite 201 - 202
Magazin
"Überall steckt Wissenschaft drin"
Interview mit den Science Busters
Bernd Harder, Seite 203 - 206
"Naturwissenschaft im Gegenwind"
Interview mit Ute Parsch
Holger von Rybinski, Seite 207 - 210
Buchkritik
- Mark Galliker: Ist die Psychologie eine Wissenschaft? - Rouven Schäfer, Seite 211 - 212
- Natalie Grams: Gesundheit! - Krista Federspiel, Seite 212 - 214
- Timm Grams: Klüger irren - Thomas Kettenring, Seite 214 - 216
- Florian Aigner: Der Zufall, das Universum und du - Claus Gebert, Seite 216 - 217
Neuerscheinungen
Seite 217 - 218