02.06.2013 (GWUP): Nach schlimmen Auswüchsen, die der Hexenaberglaube auch in jüngster Zeit in Papua-Neuguinea zur Folge hatte, hat die Regierung des Inselstaates nun endlich Konsequenzen gezogen - und den Hexereiparagraphen von 1971 abgeschafft.
Damit kann nun kein Mensch mehr bestraft werden, weil er angeblich Hexerei ausgeübt hat. In der überwiegenden Mehrzahl trafen die absurden Beschuldigungen Frauen, gegen die in zahlreichen Fällen von aufgebrachten Menschen Selbstjustiz geübt wurde. Nach internationalen Protesten kündigte die Regierung von Papua-Neuguinea eine Überarbeitung der bestehenden Gesetze an. Die Aufhebung des Gesetzes entzieht den Hexengläubigen eine bis dahin de facto bestehende Legitimation, Menschen mit vermeintlich magischen Kräften zu bestrafen, was in vielen Ländern leider noch immer gang und gäbe ist.
Die Menschenrechtsorganisation ,,Amnesty International (AI)" begrüßte den Schritt in einer Pressemitteilung. Die Aufhebung des Gesetzes sei längst überfällig gewesen und eine Reaktion auf die nationale und weltweite Empörung über die Gewalt, die im Namen der Hexerei gegen Frauen stattgefunden habe. AI kritisierte gleichzeitig jedoch, dass die Todesstrafe bei anderen Straftaten gleichzeitig erweitert wurde - unter anderem wegen Mordes im Zusammenhang mit unterstellter Hexerei.
Mehr über die "Hexenmorde" in Papua-Neuguinea und die Hintergründe lesen Sie in SKEPTIKER 2/2013, der ab 10. Juni 2013 erhältlich ist.
Holger von Rybinski
Siegel,Matt (2013): Papua New Guinea Moves to Repeal Sorcery Act . In: ,,The New York Times", 29.05.2013.