Rainer Wolf
Würzburg
Vom Sinn und Unsinn der Sinnestäuschung
Wie uns Wahrnehmen und Denken in die Irre führen
Vortrag mit Experimenten und 3D-Projektion
1. Juni 2001, Kulturzentrum Gasteig, 33 Besucher
Was wir wahrnehmen, ist nicht immer wahr. Zahlreiche Sinnes- und Denktäuschungen führen uns vor Augen, dass wir Menschen keine unfehlbaren Geschöpfe sind. Viele bekannte Täuschungsmechanismen spielen eine Rolle bei Behauptungen, die oft vorschnell als "übersinnlich" oder "paranormal" bezeichnet werden. Wie aber überlistet man die eigene Täuschbarkeit, um zwischen bloßen Behauptungen und verlässlicher Erkenntnis zu unterscheiden? Angesichts der Fülle von Täuschungen, denen wir ständig unterliegen und von denen wir uns grundsätzlich nicht zu befreien vermögen, ist das Höchste, was wir erreichen können, zu erkennen, ob und warum wir uns täuschen.
Behandelte Themen:
u.a.: Sinnestäuschungen als Erkenntnisquelle - Erfahrung und Erwartung beeinflussen die Wahrnehmung -Die Wahrnehmung wird ohne unser Wissen "zensiert" - Wir fühlen uns frei, auch wenn wir es nicht sind -Die Wünschelrute: "Und sie bewegt sich doch!" - Gibt es paranormale Phänomene? - "Credomanie": die Sucht zum Aberglauben und ihre biologischen Wurzeln.
Zum Referenten:
Rainer Wolf, geb. 1941, studierte Biologie und Physik. Seit 1985 ist er Dozent am Biozentrum der Universität Würzburg. Sein Forschungsgebiet neben der experimentellen Entwicklungsbiologie ist die menschliche Wahrnehmung: Er versucht herauszufinden, was Sinnestäuschungen über die Funktion des Gehirns aussagen. Rainer Wolf leitet die lokale GWUP-Gruppe der "Würzburger Skeptiker" und ist Mitglied im Vorstand und im Wissenschaftsrat der GWUP.