Ende 2005 wertete ein US-Bundesstaatsgericht die Lehre des Intelligent Design, eine zeitgeistige Schwester des biblischen Kreationismus, als religiöse Argumentation. Doch inzwischen arbeiten christlich-konservative Vertreter an einem Nachfolge-Modell.
Am 20.12.2005 sprach Richter John Jones vom Landesgericht Pennsylvania ein bedeutendes Gerichtsurteil. In dem 139 Seiten umfassenden Text bezeichnete Jones die Lehre des Intelligent Design (ID) offen als christlich-religiöse Meinung. Das Urteil bedingte eine momentane Zäsur in der Jahrhunderte dauernden Auseinandersetzung zwischen den Religionen und der Wissenschaft. Vor allem in den USA entzündet sich dieser Konflikt immer wieder am Widerspruch zwischen Evolutionstheorie und christlichem Schöpfungsmythos. Der Skeptiker berichtete bereits in den vergangenen Jahren über die verschiedenen Formen des Kreationismus und deren wissenschaftliche Leere (Waschke 2003, Neukamm 2005). Der folgende Artikel beschreibt die aktuelle politische und gesellschaftliche Dimension von Intelligent Design.
"Am Anfang schuf..."
Der fundamentalistische Protestantismus beharrt auf der wortwörtlichen Auslegung der Bibel. Demnach wurde die Welt vor 6- bis 12.000 Jahren (je nach Auslegung) geschaffen, Dinosaurier lebten neben Menschen und ertranken mit ihnen in der biblischen Sintflut. Dieses Weltbild wird laut einer Gallup-Umfrage von 47% der US-Amerikaner geteilt (Harper 2006), von einer noch größeren Anzahl mit kleinen Abschwächungen, was unweigerlich zu Konfrontationen mit den Naturwissenschaften, insbesondere mit der Evolutionstheorie, führt.
Alleine der Gedanke, dass Mensch und Affe die gleichen Vorfahren haben (oder der Irrglaube, der Mensch stamme von heute existierenden Affenarten ab) bereitet vielen Gläubigen Albdrücken. Von ihren Führern wird die Abstammungslehre als Lüge einer atheistischen und stalinistischen Verschwörung gegen das Christentum angesehen und vehement bekämpft (Harn 1987, Mohler 2004).
Die Rolle der school boards
„Schauplatz" für die heißeste Phase dieses Kampfes ist der Biologie-Lehrplan der High School. Das amerikanische Bildungswesen gewährt den school boards eine hohe Souveränität beim Erstellen der Lehrpläne. Diese Komitees, zusammengesetzt aus Elternvertretern und Lehrern, bestimmen, welche Schulbücher verwendet und somit welche Lehrinhalte im Unterricht behandelt werden. Konservative school boards haben auf diese Weise bereits weitgehend den Aufklärungsunterricht auf die Praxis der Enthaltsamkeit beschränkt, mit dem Resultat einer enormen Schwangerschaftsrate bei Teenagern (Waxman 2004).
Das school board der Kleinstadt Dover in Pennsylvania führte eine „Alternative" zur Evolutionstheorie in den Biologie-Unterricht ein, Intelligent Design. Diese Lehre geht davon aus, dass biologische Strukturen zu komplex seien, um natürlich entstanden zu sein.
Des Kaisers neue Kleider
Intelligent Design (ID) ist das geistige Kind des Juristen Phillip Johnson und des Philosophen Stephen Meyer. Manche amerikanischen Kreationismus-Verfechter nutzten die neue Argumentation, um ein Urteil des obersten Gerichtshofs aus dem Jahre 1987 zu umschiffen, welches öffentlichen US-Schulen den kreationistischen Unterricht verbietet, da dieser der Trennung von Staat und Kirche widerspricht.
Johnsons Konzept für einen „neuen Kreationismus" beruhte darauf, in Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch die Verweise auf den christlichen Gott und die Bibel auszulassen, wissenschaftliche Beweise dafür zu finden, dass die Natur zu komplex sei, um ohne einen übernatürlichen Schöpfer entstanden zu sein. (Eine ausführliche Beschreibung der Konzepte und der Philosophie von Intelligent Design findet sich bei Waschke 2003.)
Mit der finanziellen Unterstützung von christlich-konservativen Magnaten wie Howard Ahmanson Jr. sammelte sich um Johnson und Meyer eine kleine Gruppe von Wissenschaftern, Journalisten und früheren Politikern, welche sich 1990 in Seattle zu dem Think Tank „Discovery Institute" zusammenschloss.
Unsaubere Geschäfte
Während in der Bevölkerung ein mäßiges Interesse an dieser Lehre herrscht, wird sie von der akademischen Wissenschaft vollends abgelehnt. Die Wahrscheinlichkeitsrechnungen, welche als Beispiel für übernatürliches Design von den ID-Vertretern genannt wurden, waren schnell widerlegt. Steven Meyer gelang es 2004 indes, einen ID-Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu veröffentlichen. Nachdem aber offensichtlich wurde, dass der Artikel, (welcher nur eine Zusammenfassung bereits vorhandener Arbeiten war), grobe fachliche Fehler aufwies, und dass der Chefredakteur des Journals den Artikel an dem obligatorischen Begutachtungsverfahren durch andere Wissenschaftler und am editorial board des Journals vorbeigeschmuggelt hatte, erklärten die Herausgeber aufgrund des öffentlichen Drucks, dass sie den Artikel in dieser Form nicht mehr veröffentlichen würden. Außerdem zeigte sich kurz darauf, dass Meyer einen sehr ähnlichen Artikel mit geringen Änderungen, aber mit einer unterschiedlichen Autorenliste bereits in einem ID-internen Journal veröffentlicht hatte (Elsberry 2004).
»In der wissenschaftlichen Diskussion zeigten sich die ID-Vertreter immun gegenüber fachlicher Kritik.«
In der wissenschaftlichen Diskussion zeigten sich die ID-Vertreter immun gegenüber fachlicher Kritik: Diese wurde und wird entweder gar nicht beachtet oder polemisch relativiert. Damit isolierte sich die /D-Bewegung zunehmend von der Wissenschaft. Während anfangs noch einige Wissenschafter mit religiösem oder spirituellem Weltbild Interesse an ID zeigten, wandten sich die meisten bald wieder ab, da sie erkannten, mit welch unseriösen Mitteln vorgegangen wurde, um vermeintliche Resultate zu präsentieren. Führende ID-Vertreter wie Michael Behe und vor allem William Dembski erwiesen sich als unfähig zur kritischen Betrachtung der eigenen Thesen und trugen auf diese Weise erheblich dazu bei, dass ID stark an Glaubwürdigkeit einbüßte.
Kritiker der Evolutionstheorie glauben, dass komplexe Organe wie das Auge nur durch einen Schöpfer entstanden sein können.
Abgesehen davon lagen nach all den Jahren noch immer keine positiven Forschungsergebnisse für ID vor.
Politiker greifen ein
Da sich namhafte Vertreter des Discovery Institutes weitgehend mit Aussagen zurückhielten, die z.B. das Alter der Erde oder die Entstehung der Arten betrafen, sahen evangelikale Politiker die Chance gekommen, ihre religiösen Überzeugungen politisch wieder salonfähig zu machen.
Präsident George W. Bush sprach sich wiederholt dafür aus, dass Schulen Evolution und ID nebeneinander lehren sollten, damit sich die Kinder entscheiden können, „wem sie mehr glaubten". Der Senator von Pennsylvania, Rick Santorum, hatte sogar versucht, dies via Bundesgesetz zu erzwingen. Santorum wurde übrigens bei den mid-term elections im November 2006 abgewählt.
Petitionen und "Steve"
Im Laufe der Jahre schaukelte sich der Konflikt Kreationismus vs. Evolution immer weiter auf:
Zwischen 1996 und 2004 versuchten mehrere US-Bundesstaaten kurzfristig, das Thema Evolution aus dem Curriculum zu entfernen oder zumindest zu relativieren. Das Discovery Institute trug der Relativierung Rechnung, indem es eine Unterschriftenkampagne für Wissenschafter initiierte, welche einen bestimmten Evolutionsmechanismus bezweifeln: Bis dato haben 600 Personen unterzeichnet, großteils Ärzte und Ingenieure, kaum Biologen. Um die Insignifikanz dieses Projektes zu demonstrieren, startete das Center for Science Education eine Pro-Evolutions-Unterschriftenliste, bei der nur Wissenschafter unterschreiben durften, die auf den Vornamen „Steve" hören. Der Name war in Erinnerung an den großen Evolutionsbiologen Steven J. Gould gewählt worden. Diese Liste, welche unter anderem den Namen des Nobelpreisträgers Steven Weinberg enthält, weist inzwischen mehr Unterzeichner auf als die Liste des Discovery Institute.
All diese kleinen Plänkeleien ließen darauf schließen, dass ein großer Knall nur mehr eine Frage der Zeit war.
Pandabären und Menschen
Dover ist eine kleine Gemeinde im Süden Pennsylvanias. Die knapp 2.000 Einwohner leben in einer ländlichen Gegend; Pick-up-Trucks und Geländewagen mit alten Wahlkampfstickern für Bush/Cheney 2004 sind auf den Straßen zu sehen. Einige Meilen östlich lebt die Sekte der Amish, die jegliche moderne Technik ablehnen und heute noch mit Pferdekutschen auf Asphaltstraßen unterwegs sind.
Im Jahre 2004 wurden der örtlichen High School 60 Exemplare des Biologie-Schulbuches „Of Pandas and People" geschenkt, finanziert durch die Spendenkampagne einer lokalen Kirche. Das Buch hat eine lange und kontroverse Vergangenheit. Seit der ersten Ausgabe im Jahre 1983 (damals noch unter dem Titel „Creation Biology") hat es einige Revisionen durchlaufen, in denen sukzessive alle Referenzen auf einen christlichen Gott und auf die Bibel durch den Verweis auf einen neutralen „Designer" und ähnlich entschärfte Rhetorik ersetzt wurden.
»"Wir beobachteten mit Sorge, wie immer mehr fundamentalistische Elternvertreter das school board an sich rissen." Bryan Rehm, Lehrer«
Einige Mitglieder des school boards von Dover erbaten sich Unterstützung vom Discovery Institute - welches das Vorhaben allerdings ablehnte - sowie dem konservativen Thomas Moore Law Center. Im Herbst 2004 wurde die Aufnahme der Bücher in die Bibliothek beschlossen. Bryan Rehm, Lehrer und school-board-Mitglied, erinnert sich: „Wir beobachteten mit Sorge, wie immer mehr fundamentalistische Elternvertreter das school board an sich rissen. Anfangs wollten sie den guten alten Sechs-Tage-Kreationismus wieder einführen. Als wir ihnen erklärten, dass dies illegal ist, suchten sie sich die nächstbeste Alternative". (Horizon 2006)
Auf den Beschluss hin, ID die Türe öffnen zu müssen, schalteten einige besorgte Lehrer und Eltern die Bürger rechtsorganisation ACLU ein, welche einen Prozess gegen das school board von Dover einbrachte. Dies war der Knall, den beide Seiten so viele Jahre erwartet hatten.
Bakterien und Astrologie
Am 26. Oktober 2005 begann der Prozess vor dem Landesgericht Harrisburg. Es ging um die Frage, ob das Vorgehen des school board korrekt war. Die ID-Vertreter riefen den Biochemiker Michael Behe in den Zeugenstand, der anhand des Beispiels Bakteriengeißel erklärte, dass manche natürlichen Strukturen zu komplex seien, um durch „darwinistische Prozesse" entstanden zu sein. Die Ankläger hingegen präsentierten den renommierten Biologen Ken Miller sowie einige andere Wissenschaftler, Journalisten und Philosophen, welche die Intelligent-Design-Bewegung schon seit Jahren beobachteten.
Innerhalb weniger Tage wurde die Richtung des Prozesses klar. Die Zeugen der Anklage stellten immer deutlicher die wissenschaftliche Leere von Intelligent Design bloß und zeigten auf, dass sich hinter der wissenschaftlich klingenden Fassade eine Agenda aus wertkonservativem Christentum verbirgt. Als endgültiger Wendepunkt im Prozess gilt die Aussage von Michael Behe. Dieser ließ sich im Kreuzverhör zu der Behauptung hinreißen, auch die Astrologie sei eine Wissenschaft, wenn man die Kriterien anwendet, nach denen ID der Status der Wissenschaft zukommt. Das wissenschaftliche Aushängeschild von ID, der Mathematiker und Theologe William Dembski, erschien erst gar nicht vor Gericht. Seine Arbeit zu Wahrscheinlichkeitsrechnung und Informationstheorie wurde dennoch von Experten der Anklage zerpflückt und für nichtig erklärt.
Eine entscheidende Aussage lieferte die Philosophie-Professorin Barbara Forrest mit ihrer Analyse der Entstehung des Buches „On Pandas and People". Sie berichtete dem Gericht ferner über „The Wedge", ein Dokument, das 1999 aus dem Discovery Institute herausgesickert war (siehe auch Forrest 2007). Der Text richtet sich an potenzielle religiöse Geldgeber und beschreibt in generalstabsmäßiger Manier einen Plan zur „Umgestaltung des religiösen, kulturellen und sozialen Lebens". Ziel war es, den „Materialismus und sein schädliches Erbe zu Fall zu bringen" und „anstelle dessen wieder die Lehre einzuführen, dass der Mensch von Gott geschaffen wurde". „The Wedge" entpuppte sich als ein weiterer Sargnagel für ID.
»Der Richter kam zu dem Ergebnis, dass der religiöse Charakter von ID für jeden objektiven Beobachter erkennbar sei.«
Am 4. November 2005 wurden die abschließenden Plädoyers gehalten und der Richter John Jones zog sich zur Urteilsfindung zurück. 40 Tage später veröffentlichte er ein 139 Seiten starkes Urteil, welches die ID-Anhängerschaft zutiefst erschütterte: Die Argumente ließen keinen Zweifel daran, dass ID keine wissenschaftliche Dimension habe, sondern nur ein trojanisches Pferd für den altbekannten biblischen Kreationismus sei, so der Richter. Darüber hinaus kam er zu dem Ergebnis, dass „der religiöse Charakter von ID für jeden objektiven Beobachter erkennbar" sei, „ob Erwachsener oder Kind" (Jones 2005). Besonders schmerzlich mag für die ID-Befürworter gewesen sein, dass diese vernichtenden Worte ausgerechnet von einem Vertreter der politischen Rechten kamen. Richter Jones hatte einen republikanischen Kongresswahlkampf bestritten, war danach von G.W. Bush als Richter eingesetzt und vom republikanisch kontrollierten Senat bestätigt worden.
Ein Versuch zur Neuordnung
Nach dem Urteil von Harrisburg stand das Discovery Institute öffentlich mit dem Rücken zur Wand. ID war enttarnt worden und wurde nun nicht nur von der akademischen Wissenschaft, sondern auch von Journalisten und zusehends von Politikern als religiöse Bewegung gesehen und beschrieben.
Noch vor dem Urteil, im Sommer 2005, hatte das Discovery Institute die Werbeagentur Creative Response Concepts verpflichtet, einen Aufsatz des Wiener Erzbischofs Christoph Schönborn in der New York Times zu platzieren. In dem Artikel „Finding Design in Nature" (Schönborn 2005) skizziert der im Vatikan einflussreiche Kardinal die Haltung der katholischen Kirche zur Evolutionstheorie. Sie erkennt die Mechanismen der Evolution („Zufallsmechanismus" aus Mutation und Selektion) nicht als allein verantwortlich für Evolutionsprozesse an, steht also in diesem Punkt im offenen Konflikt mit der Wissenschaft. Den Wissenschaftlern, die an der Evolutionstheorie festhalten, unterstellte Schönborn polemisch eine „Absage an die Vernunft" und wies darauf hin, dass eine „Weigerung, die überwältigenden Hinweise auf Design in der Natur anzuerkennen, nichts weiter als Ideologie" sei. Während der Artikel bei Wissenschaftern und liberalen Geistlichen einen Aufschrei auslöste, wirkte er auf die anvisierten Zielgruppen genau wie beabsichtigt: Er schweißte die ID-Gemeinschaft enger mit der konservativen Geistlichkeit zusammen. Dies dürfte nicht für evangelikale wie katholische Christen gelten. ID-Vize Mark Ryland ist Vorstandsmitglied des „Internationalen Theologischen Institut" in Gaming/Niederösterreich, dessen Kanzler Christoph Schönborn ist.
Neue Horizonte
Vielleicht markiert das Urteil von Harrisburg den Anfang vom Ende der ID-Bewegung, denn mit ihm ist die Anerkennung von ID in der wissenschaftlichen Community endgültig gescheitert. Die hohe Geldstrafe von einer Million $ für das school board dürfte eine abschreckende Wirkung auf andere school boards haben. Allerdings arbeiten die religiösen Rechten bereits an dem Nachfolger für ID. Da man im Bereich Naturwissenschaft eine herbe Niederlage einfahren musste, wird nun mit einer völlig anderen Taktik aufgewartet.
Auf einer großen Konferenz zum Thema Intelligent Design am 29. September 2006 im Sportstadion der Universität von Süd-Florida waren ganz neue Töne zu hören. Während man zuvor eher versucht hatte, sich von offensichtlich religiösen Themen fern zu halten, kam jetzt neben Behe und dem Biologen Jonathan Wells, einem Anhänger der Mun-Bewegung, auch der Fundamentaltheologe Tom Woodward zu Wort und attackierte heftig die moralischen Implikationen von Darwins Werk.
Ein weiteres Mitglied des Discovery Institute, der Historiker Richard Weikart, erlebt derzeit ebenfalls ein Comeback. Der Autor des Buches „ From Darwin to Hitler" macht Darwin und seine Entdeckungen für die Eugenik und den Nationalsozialismus verantwortlich; ein befremdliches Geschichtsbild, das kaum von anderen Historikern geteilt wird.
Prominente Mitglieder des Discovery Institute, darunter der Gründer der Bewegung, Phillip Johnson, erschienen in der darwinkritischen TV-Dokumentation „Darwin's Deadly Legacy". Moderator ist der TV-Prediger James Kennedy, welcher Darwins Lehren unter anderem direkt für das Massaker an der Columbine High School 1999 haftbar machte.
Der Fernsehprediger James Kennedy macht Darwins Lehren für das Massaker an der Columbine High School 1999 verantwortlich.
Weikart und Kennedy vertreten den neuen, alten Kurs der Kreationisten: Da das Projekt eines wissenschaftlichen „Gottesbeweises" und damit auch die wissenschaftliche Untermauerung des rechtskonservativen Christentums gescheitert ist, besinnt man sich zurück auf die Wurzeln: auf den moralischen Zeigefinger und brandmarkt die Evolutionstheorie als Ausgeburt von Materialismus, Atheismus und linkem Intellektualismus. Gerade in einer Zeit, die durch militärische Fehlschläge weitab der Heimat, sinkendes Bildungsniveau und steigende Existenzangst geprägt ist, fällt diese Saat, die einfache Erklärungen auf komplexe Fragen anbietet, auf fruchtbaren Boden.
Phillip Johnson hat sich den Untergang seines geistigen Kindes schon eingestanden. So meinte er unlängst „Über unsere Versuche, ID in die Schulen zu bringen, ist der Vorhang gefallen". (D'Agostino 2006). Aber seine Nachfolger sitzen bereits in ihren Startlöchern...
von Roland Leitner
Roland N. Leitner, |
Der Artikel erschien im "Skeptiker" 4/2006.
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Ham. K.(I987): The Lie: Evolution. Master Books, Brisbane.
Harper, .I. (2006): Americans still hold faith in divine creation. The Washington Times 9.6.2006.
Horizon - A War on Science. Dokumentation der BBC, 26.1.06.
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Schönborn, C (2005): Finding design in nature. The New York Times, 7.7.2005.
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Weikart. R. (2004): From Darwin to Hitler. Evolutionary Ethics, Eugenics and Racism in Germany. MacMillan. Palgrave.