Die Wirkung von Zaubertricks auf Para-Gläubige und Skeptiker
Andreas Hergovich
Zusammenfassung
In einer Studie an der Uni Wien wurde die Frage untersucht, ob Para-Gläubige in stärkerem Maße als Nichtgläubige Tricktäuschungen als paranormal interpretieren. Dazu wurden Versuchspersonen zwei Trickdemonstrationen vorgeführt. Es gab zwei Versuchsbedingungen: Einer Gruppe von Versuchspersonen wurde mitgeteilt, dass ihnen die Fähigkeiten von zwei Medien demonstriert werden würden. Die andere Gruppe erfuhr, dass ihnen Zaubertricks präsentiert würden. Die Versuchspersonen wurden nach ihrer Interpretation der Trickdemonstrationen befragt, und ihre Daten zur Paragläubigkeit anhand der PBS erhoben.
Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Para-Gläubigen und Ungläubigen. Para-Gläubige glaubten eher, dass hier übernatürliche Kräfte walteten, zogen auch eher Gedankenübertragung in Erwägung und kamen konsequenterweise eher zu dem Schluss, dass es sich bei dem Gesehenen um ein definitiv paranormales Phänomen handelte. Interessanterweise sind diese Unterschiede bei beiden Versuchsbedingungen vorhanden: Gleichgültig, ob es sich um die angebliche Darbietung eines Mediums handelt oder um die eines Zauberkünstlers, Para-Gläubige sind stets ein wenig eher bereit, paranormale Kräfte anzunehmen.
Dieser Artikel erschien im "Skeptiker", Ausgabe 1/2003.