Irmgard Oepen
Auf dem Weg, ein Bestseller zu worden, ist ein weben erschienenes Buch aus dem Goldmann Verlag. „Erstmals gelang es einer werdenden Mutter mit dem Bewußtsein ihres Embryos in direktem, telepathischen Kontakt zu treten“. behauptet der Autor.
Mit der sensationellen Offenbarung, daß ungeborenes Leben zu intellektuellen Leistungen fähig sei, wirbt der Autor, der zwölf Stunden junge Manuel David Coudris, alias Manuji (Menschlein), für seine 280 Seiten starke „erstaunliche Botschaft eines Ungeborenen", geeignet "für jeden, der Offenheit für geistige Phänomene mitbringt". Am 8. April 1984, unter gräßlicher Neonbeleuchtung im Kreißsaal eines Krankenhauses in Wels, Oberösterreich, zur Welt gekommen, hatte er bereits ein beachtliches Arbeitspensum absolviert. „In seiner Funktion als Botschafter der Allerkleinsten übermittelte er zwischen der 25. und 31. Geburtswoche auf geistigem Wege seine Erfahrungen während der Schwangerschaft." Seine Botschaft, stellvertretend für alle werdenden Menschenkinder: Jeder von uns liebt euch alle unendlich."
Für die Seriosität der Informationen stehen die Co-Autoren, beide „wissenschaftlich“ tätige Menschen: Mirabelle Coudris, die Mutter, die ein langjähriges Studium und Praxis der Makrobiotik" genossen hat. Weitere Station ihres „wissenschaftlichen" Werdegangs: „mediales Bewußtseinstraining sowie Ausbildung in ganzheitlichem Heilen“, erworben am französischen .Studien- und Forschungszentrum des Wassermannzeitalters". Rene Coudris, der Vater, langjähriger Leiter des Wilhelm-Reich-Archivs, zeichnet sich durch ausgedehnte astrologische und parapsychologische Studien" als kompetent für diesen Bereich aus. Der Einstieg ins transzendentale Fruchtwasser ist für 12,80 DM zu haben.
Dieser Artikel erschien im Skeptiker 2/1989.