19.02.2010 (GWUP) - In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Der Standard", in dem sie sich kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzt, vertritt die Politikwissenschaftlerin Claudia von Werlhof (Universtät Innsbruck) seltsame Ansichten. So sieht sie als eine der Ursachen der Klimaveränderungen die modernen Naturwissenschaften, die sie offensichtlich mit industriellem Raubbau gleichsetzt. Auch glaubt sie, dass die Menschen von den Zyklen und Rhythmen der Natur derzeit wenig wüssten, weshalb man wieder die Vormoderne studieren müsse.
Die Verfechterin des Ökofeminismus - einer Denkungsart, die einen Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und patriarchialischen Strukturen sieht - betrachtet Naturwissenschaften als „neuen Alchemismus“, der mit seinem angeblichen Versuch, die Schöpfung zu imitieren, nur in Zerstörung ende. In ihrem Aufsatz „Einige Worte zu meiner Arbeit" beschreibt sie die moderne Naturwissenschaft und Technik als Teile einer „patriachalen westlichen Moderne", als Projekt einer gewaltsamen Naturbeherrschung, zu der selbstverständlich auch die Hexenverfolgung gehört habe. In Ihrem Interview erwägt sie sogar die Möglichkeit, das Erdbeben von Haiti sei von Militärs (eventuell mithilfe des HAARP-Projekts samt Tesla-Technologie) künstlich erzeugt worden, um mit einer Besetzung des Landes durch US-Soldaten die Kontrolle über die Erdölreserven der Region zu erlangen (siehe dazu den kritischen Blog-Beitrag Ulrich Bergers. Das von ihr unter Verdacht stehende HAARP-Projekt ist ein Forschungsprogramm, das mittels Kurzwellen die obere Schicht unserer Atmosphäre untersucht. Verschwörungstheoretikern zufolge führt dieses Projekt zu teils absichtlich herbeigeführten Naturkatastrophen.
Belege kann die Professorin freilich keine beibringen. Der gleich mehrfach pseudowissenschaftliche Hintergrund ihrer Aussagen (Ökofeminismus, Verschwörungstheorien und Pseudophysik wie Tesla-Technologie) erklärt aber zumindest die Peinlichkeiten dieses Interviews.
Holger von Rybinski