04.09.2009 (GWUP) - Das renommierte Allensbach-Institut hat eine neue Studie präsentiert, die von Herstellern homöopathischer Arzneimittel, die sich in einer Arbeitsgemeinschaft im Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) zusammengetan haben, in Auftrag gegeben wurde.
Demnach haben 53 Prozent aller Deutschen schon einmal bewusst homöopathische Mittel probiert, wobei der Anteil der Frauen mit 64 Prozent deutlich höher lag. Zum Vergleich: 1970 hatte der Studie zufolge nur jeder vierte Westdeutsche Erfahrungen mit Homöopathika (jetzt 57 Prozent). Ein Viertel bezeichnet sich als ,,überzeugte Anwender" und als ohne Einschränkung von der Wirksamkeit der Mittel überzeugt. Genausoviele Nutzer enthielten sich bezüglich der Wirksamkeit der Mittel eines Urteils, nur zwei Prozent derjenigen, die es bereits probiert haben, seien von der Unwirksamkeit überzeugt. 33% derjenigen, die Homöopathie bisher noch nicht probiert haben, können sich vorstellen dies zukünfig zu tun. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass viele Sympathisanten der Hahnemann'schen Methode nicht zu wissen scheinen, was Homöpathie eigentlich ist .
Informationen des BAH zufolge wurden in Deutschland im Jahre 2008 geschätzte 399 Mio Euro für homöopathische Arzneien ausgegeben, was einem Marktanteil von 7 % an den rezeptfreien Medikamenten entspricht. Da der Griff zu Homöopathika lt. Allensbach-Institut oft nach Empfehlungen von Bekannten und über die Berichterstattung in den Medien geschieht, tut eine kritische, aufklärende Berichterstattung not. Immerhin 22 Prozent der Anwender wurden die Homöopathika von den Ärzten verschrieben. 14 Prozent der Deutschen lehnten eine Anwendung allerdings generell ab. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Anteil steigt, indem der aktuelle wissenschaftliche Forschungsstand vermehrt bekannt gemacht wird. Studien belegen: Homöopathie wirkt nicht besser als Scheinmedikamente. Angesichts uneinlösbarer Heilsversprechen sei auch auf eine aktuelle Warnung der WHO vor Homöopathie hingewiesen.
Die Wirkung ,,hochpotenzierter" Homöopathika beruht aus wissenschaftlicher Sicht auf einem Placebo-Effekt, einen kritischen Prüfungen standhaltenden Wirksamkeitsnachweis konnten die Verfechter der Methode bislang nicht erbringen.
Holger von Rybinski
Quellen:
- o.V. (2009): Pressemitteilung des BAH vom 20.08.2009
- Huesgen, Inge; Federspiel, Krista: GWUP-Themeneintrag Homöopathie