20.01.2018 (GWUP): In London demonstrierten Homöopathen, nachdem sich ein Verband von Veterinären kritisch zum Einsatz von „Alternativmedizin" geäußert hatte.
Im November 2017 hatte der „Royal Council of Veterinary Surgeons"(RCVS), ein Gremium von Tierärzten, aufgrund vieler Nachfragen zu „alternatien" Heilmethoden und speziell zu Homöopathie, ein Statement veröffentlicht, in dem es die Verpflichtung seiner Mitglieder hervorhob, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Tierheilkunde zum Wohle der Tiere zu fördern. Im Klartext sollten Tierärzte nur wissenschaftlich belegte Behandlungen anbieten. Außerdem sollten sie zu jedweden Therapien, auch solchen, die nur der Vorsorge dienen, unbewiesene Behauptungen unterlassen. Homöopathie etwa basiere nicht auf wissenschaftlichen Prinzipien. Zum Schutz des Wohlergehens der Tiere seien derartige Methoden daher als komplementär, nicht jedoch als alternativ zu Behandlungen mit nachweislich vorhandener Wirkung zu betrachten und könnten konventionelle Therapien nicht ersetzen.
Wie Online-Portale wie „VetSurgeon.org" und „The Canary" vergangene Woche berichteten, veranlasste das Statement nun eine handvoll homöopathisch tätiger Tierärzte sowie 30-40 Tierhalter zu einem Protestzug in London vor die RCVS-Zentrale, um gegen den, wie sie meinten, Angriff auf die Wahlfreiheit (der Therapie) zu protestieren. Die „British Association of Homeopathic Veterinary Surgeons"(BAHVS) forderte das RCVS gar auf, seine Stellungnahme zurückzuziehen. Das sieht durch sein Statement jedoch weder die Therapiefreiheit eingeschränkt, noch die Möglichkeit komplementärer Anwendungen. Dem Tierwohl sei jedoch am besten gedient mit Behandlungen, die auf wissenschaftlichen Prinzipien beruhten. Was bei Homöopathie eben nicht der Fall ist.
Holger von Rybinski