03.12.2017 (GWUP): Offensichtlich beauftragen britische Unternehmen Wünschelrutengänger, um Lecks zu finden.
So berichtete die „Süddeutsche Zeitung" in der letzten Woche von einem britischen Wasserversorger (die Wasserversorgung ist in Großbritanniern privatisiert), der neben High Tech auch Wünschelrutengänger einsetzt, um die Lage von Wasserrohren oder Lecks zu ermitteln. Öffentlich gemacht wurde das offenbar erstmals durch die Biologin und Bloggerin Sally Le Page, nachdem ein Wasserversorger einen Rutengänger zu ihren Eltern geschickt hatte. Auf Le Pages Anfrage, warum die Firma dies mache, erhielt sie zur Antwort, diese habe herausgefunden, dass einige ältere Methoden angeblich genauso effektiv seien wie neuere, gleichwohl man Drohnen und Satelliten ebenfalls einsetze. Ihre weiteren Recherchen ergaben, dass zehn von zwölf Wasserversorgungsunternehmen zugaben, trotz fehlender wissenschaftlicher Beweise für die Methode noch immer Rutengänger zu beauftragen. Einen Tag nach Veröffentlichung ihres Blogbeitrags griff der „Guardian" das Thema auf und befragte dazu den Biologen Christopher Hassall von der Universtät Leeds. Der fand klare Worte: „Das ist keine Technik, das ist Zauberei." Er bezeichnete die Verwendung derartiger Praktiken als frustrierend. Sie seien vergleichbar mit der Verwendung von Homöopathie und Reiki im staatlichen Gesundheitssystem, dem National Health Service, und forderte die zuständige Behörde Ofwat auf, diese Methode „auszurotten". Und ein Ofwat-Sprecher ermahnte Unternehmen, sorgfältig darauf zu achten, die wirksamsten und kostensparendsten Methoden zu verwenden. Immerhin, Le Page wurde von einer der Firmen, die sich zum Einsatz von Wünschelrutengängern bekennen, zu einer Demonstration der Methode eingeladen.
Übrigens, auch für die seit 2004 stattfindenden PSI-Tests der GWUP meldeten sichimmer wieder Wünschelrutengänger, die ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen wollten, um das dann winkende Preisgeld von 10.000 Euro zu bekommen. So auch 2017. Bislang musste die Prämie jedoch nie ausgezahlt werden.
Holger von Rybinski
Für weitere Informationen: GWUP-Themeneintrag „Wünschelrute".