09.04.2017 (GWUP): Das populärwissenschaftliche Magazin „Gehirn & Geist" setzt sich immer wieder mit Themen, die von Skeptikern kritisch begleitet werden, auseinander.
Im aktuellen Heft beleuchtet der Psychologe und Therapeut Stefan Junker unter der Überschrift „Die Opfer der Seelenfänger", mit welchen Methoden Sekten ihre Opfer manipulieren. Dabei erklärt er, was unter „destruktiven Kulten" zu verstehen ist, woran man eine Sekte erkennt und schildert am Beispiel einer Klientin, wie schnell man in eine derartige Gruppierung geraten kann. Laut Lukas dürfe sich niemand einbilden, gegen die Beeinflussung von Sekten immun zu sein, jeder Mensch sei manipulierbar.
Ein weiterer Artikel im selben Heft setzt sich mit den oft irrationalen Ängsten von Impfgegnern auseinander: „Gefährliche Selbsttäuschung". Ein Thema, das gerade wieder sehr aktuell ist. Die Autoren des Artikels, zwei Psychologen, die an der Uni Edinburgh erforschen, wie Menschen Fehlinformationen verarbeiten, erläutern, warum Menschen Impfungen trotz der offensichtlichen Vorteile ablehnen. Eine Möglichkeit sei beispielsweise ein angeborener Widerwille gegen gefährliche Substanzen, wie etwa verdorbene Lebensmittel. Dabei sei unabhängig, in welcher Dosis ein Wirkstoff etwa bei Impfungen verabreicht werde. Als Skeptiker könnte man ergänzen, dass dies gegebenenfalls auch den Glauben von Homöopathieanhängern an die Wirkung physikalisch nicht mehr messbarer Substanzen erklären könnte. Außerdem neigten alle Menschen zu kognitiven Verzerrungen, durch die man unliebsame Argumente ausblende und bevorzugt solche im Gedächntis bewahre, die die eigenen Überzeugungen bestärkten. Ein guter, sachlicher Bericht zu einem wichtigen Thema.
Holger von Rybinski