12.02.2017 (GWUP): Der Politikwissenschaftler Matthew Flinders verehrt James Randi und erklärt in einem Blogbeitrag, was vermeintliche Magier und manche Politiker gemeinsam haben.
In seinem Essay „The magic of politics: the irrationality of rational pepole" schildert der Oxforder Professor Flinders ausführlich, was ihn an James Randi fasziniert. Der mittlerweile 88 Jahre alte Zauberkünstler Randi, ein skeptisches Urgestein, war in den siebziger und achtziger Jahren bekannt geworden, weil er zeigte, mit welchen Tricks vermeintlich übersinnlich begabte Magier und Prediger arbeiteten (hier ein kurzes Portät, das zu seinem 85. Geburtstag entstand ).Interessant für Matthew Flinders hingegen ist, dass einigen dieser von Randi einst überführten Trickser wieder ein erstaunliches Comeback gelang, obwohl der Öffentlichkeit die Täuschungsmanöver dieser Leute gezeigt wurden. Liegt das daran, wie der Politikwissenschaftler vermutet, dass manche Leute einfach gerne an irgendetwas glauben wollen, egal wie irrational es ist? Dies würde für Flickers auch den Aufstieg zahlreicher populistischer Bewegungen in Europa erklären, die teilweise unhaltbare Versprechen abgäben. Flickers Sorge ist, wenn Fakt und Fiktion von weiten Teilen der Öffentlichkeit nicht mehr unterschieden werden können, könnten diese auf „politische Placebos" zurückgreifen. „Fakten-Checks" als Equivalent zur buchstäblichen Entzauberung von Magiern, wie sie einst von James Randi betrieben wurde, zeigen Flickers zufolge wenig Wirkung in einer irrationalen, von Fake-News und „Alternative Facts" geprägten Welt.
Mit seinem nachdenkenswerten Blogbeitrag für die „Oxford Universtity Press" nimmt Flinders übrigens das Thema des „Skepticals 2017" auf der diesjährigen Skepkon vorweg. Unter dem Titel „Fakten sind sexy" bietet die unterhaltsame Veranstaltung am 29. April 2017 in der Berliner Urania Musik, Kabarett und Interviews. Übrigens: Sie können das Skeptical per Crowdfunding unterstützen.
Holger von Rybinski