26.06.2016 (GWUP): Nicht nur in Deutschland, auch in den USA stehen „alternative" Heilverfahren hoch im Kurs.
Wie das staatliche „National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH)" , zuständig für die Bewertung und Sicherheit „alternativmedizinischer" Verfahren, berichtet, wurde allein im Jahre 2012 in den USA eine Summe von 30 Milliarden Dollar für komplementärmedizinsche Produkte und Therapien ausgegeben. Das entspricht 1,1 Prozent der Gesamtausgaben im US-Gesundheitsmarkt und 9 Prozent aller von den Patienten selbst bezahlten Anwendungen (insgesamt wurden hier 328,8 Milliarden Dollar ausgegeben). Darunter befanden sich so unterschiedliche Therapien wie Meditation, Yoga, aber auch die in den USA sehr populäre Chiropraktik und pflanzliche Arzneimittel (12,8 Milliarden), für die die amerikanischen Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen. Allein für Akupunkteure, Chiropraktiker und Masseure gaben die Amerikaner 14,7 Milliarden Dollar aus, etwa 30 Prozent der Summe, die für Behandlungen bei an wissenschaftlich anerkannten Verfahren orientierten Medizinern aus eigener Tasche bezahlt wurden. Je nach Einkommen gaben die US-Bürger der Erhebung zufolge zwischen 435 und 590 Dollar für „Alternativmedizin" aus. Die Direktorin des NCCIH, Josephine P. Briggs, wird mit den Worten zitiert, dass es angesichts so vieler Amerikaner, die Geld für komplementärmedizinische Methoden ausgäben, „extrem wichtig" sei, die Öffentlichkeit mit evidenz-basierten Informationen zu versorgen, um bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Dies unterstreiche die Notwendigkeit „gründlicher Forschung, um zu wissen, ob die Produkte und Praktiken, die angewendet werden, sicher und wirkungsam sind".
Im deutschsprachigen Raum bemühen sich Portale wie „Medizin transparent" um wissenschaftlich fundierte Informationen zu „alternativen" Therapien und strittigen Behauptungen zur Wirksamkeit medizinischer Anwendungen.
Holger von Rybinski