21.01.2015 (GWUP): Wissenschaft und Unterhaltung, das bringen viele nicht in einen Zusammenhang. Wie es geht, soll das Musikstück „Musicophilia" zeigen.
Skeptikern ist der im letzten Jahr verstorbene britische Neurologe Oliver Sacks durch zahlreiche Bücher bekannt. Wie der Mensch die Welt wahrnimmt und wie das Gehirn die Wirklichkeit abbildet und sich täuschen lässt, dies war sein bevorzugtes Thema. In einem Interview im SKEPTIKER 3/2013 beispielsweise nahm er Bezug auf ein Kapitel seines Buches „Der einarmige Patient", in dem er ein Nahtoderlebnis als Halluzination erklärte. Der englischsprachige Originaltitel des Bandes lautet "Musicophilia". Darin erzählt Sacks von Menschen, die aufgrund von Hirnverletzungen musikalische Fähigkeiten verlieren oder entwickeln. Nun hat der Autor Norbert Niemann daraus ein Bühnenstück geschaffen, untermalt von Kompositionen von Steffen Wick und Simon Detel. Aus der Ankündigung: „Musicophilia mit Figuren aus Oliver Sacks’ Bestseller „Der einarmige Pianist“ führt das Publikum auf eine dramatisch-poetische Reise durch das menschliche Gehirn. Erkenntnisse aus der Neurologie werden durch unerwartete Perspektiven, Farben, Choreographien und Klange kunstlerisch erfahrbar: Die Grenzen zwischen außerem und innerem Erleben von „Musik“ verschwimmen in einem Kaleidoskop aus Licht, Bewegung und Klang". Aus unterschiedlichen Phänomenen „wie Tinnitus, Amusie, Demenz, Amnesie, absolutem Gehör oder Synästhesie" wird ein narrativer Bogen gespannt. Klingt vielversprechend. In München finden nun vom 4. bis zum 5. Februar im „Meta Theater" Aufführungen des von Wissenschaft inspirierten Stückes statt, das laut Pressetext schon in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt aufgeführt wurde. In einem Vorprogramm gibt es Vorträge von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instititus für Koginitions- und Neurwissenschaften Leipzig, wie etwa „Der posititive Einfluss von Musik auf den Menschen" oder „Musik und Gehirn".
Nähere Informationen zu den Vorstellungen im Meta Theater finden Sie hier.
Holger von Rybinski