20.11.2015 (GWUP) Ein bekennender Verschwörungstheoretiker als deutscher Vertreter beim Eurovision Song Contest (ESC)? Ein Musiker, der Deutschland als souveränen Staat nicht anerkennt, soll für genau diesen Staat den Preis holen? Klingt absurd, doch nach Vorstellung der ARD ist das eine tolle Idee. Die Sendeanstalt will Xavier Naidoo bei dem Gesangswettbewerb 2016 in Stockholm ins Rennen schicken.
Eine katastrophale Entscheidung, urteilen die Skeptiker von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften).
„Mit jeder Verschwörungstheorie werden Menschen zu Unrecht stigmatisiert“, erklärt GWUP-Geschäftsführer Amardeo Sarma, „Wer sich solches Gedankengut zu Eigen macht, hat bei einem weltoffenen Gesangswettbewerb nichts verloren. Wir fordern daher die ARD auf, die Nominierung Xavier Naidoos für den ESC zurückzuziehen.“
So lassen sich im abgedruckten Text im Begleitheft der CD „Alles kann besser werden“ unschwer rassistische und antisemitische Untertöne erkennen:
„Wie die Jungs von der Keinherzbank, die mit unserer Kohle zocken. Ihr wart sehr, sehr böse und steht bepisst in euren Socken. Baron Totschild gibt den Ton an und er scheißt auf euch Gockel. Der Schmock ist’n Fuchs und ihr seid nur Trottel“
Und im Oktober sprach Naidoo in Berlin bei einer Veranstaltung der „Reichsbürger“, die Deutschland nicht als souveränen Staat betrachten.
Über einen Mangel an Trophäen und Auszeichnungen kann sich Naidoo übrigens nicht beklagen. Die Skeptiker erkannten bereits 2014 das wahre Potenzial des Musikers, als sie ihm den Satirepreis „Goldenes Brett“ für den größten antiwissenschaftlichen Unsinn verliehen. 2015 gewann er den „Goldenen Aluhut“, einen Negativ-Spaßpreis für die verrückteste Verschwörungstheorie.