12.08.2014 (GWUP): Linkshänder haben auch heute noch oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Dass dazu auch viel Aberglaube zählt, darauf weisen Betroffenenverbände aus aktuellem Anlass hin.
12-15 Millionen Linkshänder soll es allein in der Bundesrepublik geben. Noch immer gibt es Linkshändern gegenüber zahlreiche Vorurteile, die auf pseudowissenschaftlichen Fehlannahmen beruhen. So schreibt der Psychologe Prof. Uwe Kanning in seinem Aufsatz „Neuro-Mythen in der Personalarbeit", dass in Personalratgebern, aufgrund der tendenziell eher links oder rechts im Neocortex des Gehirns angesiedelten Funktionen wie der Steuerung der Sprache, noch immer behauptet wird, Rechtshänder seien grundsätzlich analytische Typen, Linkshänder hingegen emotional und kreativ. Für linkshändige Stellenbewerber sicher eine Hürde für die Bewerbung auf bestimmte Posten. Dabei sind solche einfachen Kategorisierungen wissenschaftlich nicht haltbar :„Studien, in denen man die Persönlichkeit von Rechts- und Linkshändern vergleicht, konnten keine systematischen Unterschiede absichern", wie Kanning schreibt. Bis in die 60er Jahre wurde versucht, Linkshändigkeit „umzuerziehen". Dass dies sinnlos ist und Linkshändigkeit keine schlechte Angewohnheit ist, darauf wird mit dem alljährlich am 13. August stattfindenden „Weltlinkshändertag" hingewiesen. Der seit 1976 stattfindende Aktionstag der mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema informiert (Informationen zum Programm finden Sie unter www.linkshaender-beratung.de), wurde damals ganz bewusst auf einen Freitag den 13. gelegt, „als Zeichen gegen Aberglauben, der sich auch um Linkshändigkeit rankt", wie eine aktuelle Pressemeldung vermerkt.
Dieses Mal fällt der Weltlinkshändertag auf einen Mittwoch, trotzdem wünschen wir den Veranstaltern viel Aufmerksamkeit und Erfolg bei ihrer Aufklärungsarbeit.
Holger von Rybinski