30.06.2012 (GWUP): Die Rehabilitierungen von ehemals als "Hexen"verfolgten und getöteten Frauen hat nun auch im Kölner Stadtrat seinen Niederschlag gefunden.
Nun wurde beschlossen, 38 Opfer der Hexenverfolgung zu rehabilitieren, darunter auch Katharina Henoth, eine wohlhabende Kölnerin, der man vorwarf, eine Raupenplage herbeigezaubert und mehrere Menschen krank gemacht und getötet zu haben. Trotz verzweifelter Verteidigungsversuche wurde Henoth vom Rat der Stadt Köln angeklagt, gefoltert und zum Tode verurteilt. Die Stadt verurteilte in ihrer Stadtratssitzung vom 28.06.2012 nun die früheren Hexenprozesse. Presseberichten zufolge wurde vom Stadtrat einstimmig beschlossen, jegliche Missachtung der Menschenwürde und Menschenrechte zu verurteilen.
Bereits seit einigen Jahren wird, meist aufgrund von privaten Initiativen, versucht, ver- und begangenes Unrecht aus der Zeit der Hexenverfolgung symbolisch wiedergutzumachen und mit den Rehabilitationen der Opfer von Aberglauben zu gedenken. Etliche Gemeinden haben diesen Schritt schon vollzogen. Dabei wird oft heftig darüber gestritten, ob dies heute, drei bis vier Jahrhunderte später, noch sinnvoll ist. Der Historiker Herbert Rätz hat dazu in einem Interview mit dem "Skeptiker"eindeutig Stellung bezogen .
Holger von Rybinski