05.09.2011 (GWUP): Einem Bericht der Daily Mail zufolge hat das Europäische Parlament beschlossen, ein Pilotprojekt mit zwei Millionen Euro finanziell zu fördern mit dem erforscht werden soll, ob Rinder, Schafe und Schweine von einer Homöopathie-Behandlung profitieren. Dem Antrag lag eine Initiative liberaler und sozialdemokratischer Politiker zugrunde.
Da die Homöopathie eine wissenschaftlich nicht bewiesene Heilmethode ist, bei der bisher keine über Placebo-Effekte hinausgehende Wirkung festgestellt werden konnte, wurde auch sofort Kritik laut. Der konservative Politiker Richard Ashworth nannte den Plan einen „Angriff auf Steuerzahler“ und äußerte sein Unverständnis darüber, wie für etwas derart Unbedeutendes Geld ausgegeben werden könne. Er bezeichnete es als Wahnsinn, Millionen für fragwürdige „New-Age-Behandlungen“ zu verschwenden. Bereits im Mai hatte die British Veterinary Association (BVA), ein Verband britischer Tierärzte, betont, dass Homöopathika oder andere medizinische Anwendungen ohne belegte Wirkung nicht empfohlen werden können. Das Science and Technology Committee des britischen Unterhauses hatte bereits im letzten Jahr, die Förderung der Homöopathie in Großbritannien einzustellen. Das ficht die Unterstützer des Beschlusses offenbar nicht an.
In einem witzigen Kommentar erläutert der Kolumnist Martin Samuel, was er von der Homöopathie hält: „Stellen Sie sich vor, Wasser könnte sich (an etwas) erinnern. Das Zeug in Ihrem Bad wäre traumatisiert wie ein Vietnam-Veteran“. Er tritt auch klug dem Argument von Vertretern der alternativen Heilmethode entgegen, bei Tieren würden Placebos nicht wirken, also könnten Veränderungen im Zustand der Tiere nur auf die homöopathische Behandlung zurückgeführt werden. „In the animal world, things cannot happen because of homeopathy; things just happen and homeopathy gets the glory (In der Tierwelt können Dinge nicht aufgrund von Homöopathie geschehen; Dinge geschehen einfach und die Homöopathie kriegt den Ruhm ab)“.
Holger von Rybinski