05.10.2010 (GWUP) - Schlaganfallpatienten profitieren nicht von Akupunktur, die häufig als Rehabilitationsmaßnahme u.a. zur Verbesserung der Motorik angewandt wird. Dies geht aus einer im Canadian Medical Association Journal (CMAJ) veröffentlichten Meta-Analyse hervor, bei der englischsprachige und asiatische Fachliteratur zum Thema ausgewertet wurde.
Von zehn für die Metaanalyse verwertbaren Studien stellten nur zwei eine Wirkung der Akupunktur fest, allerdings ließ die Qualität dieser beiden Studien zu wünschen übrig. Andere Untersuchungen beinhalteten noch andere Behandlungsmethoden als die Akupunktur, waren also zur Auswertung nicht geeignet. Ferner wurden Untersuchungen, bei denen die Effekte von echter Akupunktur mit Scheinakupunktur verglichen wurden, herangezogen - ohne positives Ergebnis. Bereits 2004 hatte die Ärzte-Zeitung ähnliches über eine chinesische Studie berichtet. Wie der an der Studie beteiligte Mediziner und Akupunktur-Kritiker Edzard Ernst bemerkt, gebe es nur wenige doppelblinde Studien, die die Wirksamkeit von Akupunktur während der Schlaganfall-Reha getestet haben. Die Mehrzahl der existierenden Untersuchungen liefere keine Hinweise darauf, dass Akupunktur hier wirksam sei. Eine ausführliche Übersicht hierzu gibt die Kommentierung durch die Cochrane Collaboration.
Akupunktur bei Schlaganfallpatienten kann also nicht als Routinebehandlung empfohlen werden.
Holger von Rybinski