26.02.2017 (GWUP): Auf der nächsten SKEPKON im April spielen die Themen Faktenleugnung und Verschwörungstheorien eine große Rolle. Im aktuellen SPIEGEL findet sich nun ein Interview mit dem Kulturhistoriker Michael Butter, der sich mit dem Thema intensiv befasst hat.
Butter, Professor für Amerikanistik an der Universtät Tübingen, warnt in dem Gespräch davor, Menschen vorschnell für verrückt zu halten, nur weil sie absurden Theorien anhingen. So kämen Studien zu dem Ergebnis, dass jeder zweite Amerikaner an Verschwörungstheorien glaube. Auch sei es keineswegs neu, mit Verschwörungstheorien Politik zu machen. Das „faktische Zeitalter" sei die Ausnahme, nicht die Regel. Außerdem seien Verschwörungstheorien durch die neuen Medien viel sichtbarer als früher, eine einfache Google-Suche genüge. Deshalb müssten den Menschen „frühzeitig kulturelle, soziale und digitale Fähigkeiten vermittelt werden, bevor sie zu Verschörungstheoretikern werden". Butter glaubt, dass es einen Zusammenhang zwischen Bildung und dem Glauben an Verschwörungstheorien gibt -, auch wenn beispielsweise Impfgegner eher in gebildeten Kreisen zu finden seien. Das Interview mit Michael Butter findet sich im aktuellen SPIEGEL 9/2017. Für den SKEPTIKER 1/2016 hat Bernd Harder bereits vor einiger Zeit ein Interview mit Butter geführt. Wenn Sie auch ein Zeichen gegen Faktenverdrehung und pseuowissenschaftliche Behauptungen setzen wollen, können Sie gerne das Skeptical, ein unterhaltsames Wissenschaftsevent, das am 29. April 2017 in der Berliner Urania stattfindet, unterstützen.
Holger von Rybinski