15.10.2016 (GWUP): Ein Podcast und eine TV-Sendung befassen sich mit kritischen Themen wie „Impfpflicht" und „Nebenwirkungen bei Naturheilverfahren".
Die Reihe „W wie Wissen" beschäftigt sich am 15.10.2016 ab 16.00 Uhr in der ARD in einem Schwerpunkt mit der Wirkung von Medikamenten. Ein Beitrag darunter wird sich dem Thema „Naturheilmittel - immer ohne Nebenwirkungen?" widmen. Aus der Ankündigung: „Naturheilkunde und Alternativmedizin haben ein gutes Image. Mehr als die Hälfte aller Patienten hat Erfahrung mit alternativen Heilverfahren. Sie versprechen eine sanfte Heilung, ganz ohne die bei Medikamenten üblichen Nebenwirkungen. Doch wird das Versprechen auch eingelöst? Sind Naturheilkunde und alternativen Methoden tatsächlich frei von Risiken und Nebenwirkungen?" Behandelt werden sollen aber offenbar nicht nur Naturheilverfahren sonder auch andere „alternative" Heilmethoden sowie Nahrungergänzungsmittel und Vitamine. Wer die Erstausstrahlung verpasst, hat Gelegenheit, die Sendung bei einem der Wiederholungstermine anzusehen oder in der Mediathek. Dass „alternative" Verfahren nicht harmlos sind, wird natürlich auch von der GWUP schon seit Jahren thematisiert. So referierte die Biologin Jamin Barman-Aksözen bei der Skepkon 2014 zum Thema „Bleivergiftung durch Ayurveda". Sie ist auch Koautorin eines Übersichtsartikels, siehe Skeptiker 4/2014.
Bereits jetzt verfügbar ist ein Beitrag, der auf „Detektor.FM" angeboten wird, Titel: ,„Was bringt ein Impfzwang?". Der Historiker Malte Thießen erforscht an der Universität Oldenburg die mittlerweile 200jährige Geschichte des Impfens. In dem Gespräch mit Christian Bollert schildert er zahlreiche Pro-und Contra-Argumente und zeigt, wie sich diese im Lauf der Zeit verändert haben. So hätten gerade die Erfolge der Impfkampagnen und die scheinbare Abwesenheit von Bedrohungen durch bestimmte Krankheiten dazu geführt, dass die Angst vor Nebenwirkungen durch Impfungen wieder größer geworden sei. Die Paradoxie von Vorsorgemaßnahmen und des Impfens sei: ,,Wenn sie funktionieren, bemerkt man ihre Effekte nicht." Die positiven Effekte des Impfens würden nicht mehr gesehen, weil die Krankheiten ausblieben. Auch wirke das Risiko von Nebenwirkungen größer, wenn man das Gefühl habe, dass die Seuchen mittlerweile gar kein Problem mehr seien. Stattdessen trete die Angst vor dem Risiko für den Einzelnen in den Vordergrund. Im 19. Jahrhundert beispielsweise gab es Bewegungen, die stark auf Naturheilkräfte setzten und Impfungen ablehnten.
Holger von Rybinski