24.06.2011 (GWUP): Die angebliche Weissagung der Maya, wonach im Jahre 2012 die Welt untergehen soll, treibt immer buntere Blüten. Nun versucht Mexiko, die Heimat der untergegangenen Maya-Kultur, offenbar aus der Not eine Tugend zu machen und die Aufregung um die vermeintliche Apokalypse für Werbung in eigener Sache zu nutzen.
Nachdem Präsident Calderon zuvor bereits das Jahr 2011 zum „Jahr des Tourismus" erklärt hatte, hat die für Tourismus zuständige Ministerin einer DPA-Meldung zufolge angekündigt, der ganzen Welt „die Magie der Maya" zur Kenntnis zu bringen. Bis zum 21. Dezember 2012, dem vermeintlichen Weltenende, sollen bis zu 500 Ausstellungen an historischen Stätten Besuchern die Welt der Maya näherbringen. Ob die Ausstellungen bei großem Erfolg danach verlängert werden können, steht noch - das liegt in der Natur der Sache - in den Sternen...
Gar nicht lustig hingegen findet die Besucherscharen der Bürgermeister des französischen 200-Einwohner-Dorfs Burgarach, das seit einiger Zeit von Pilgerscharen heimgesucht, die im Schutze des Pic de Burgarach ein Ufo vermuten, das sie rechtzeitig von der Erde wegbringen soll. So versponnen dies klingen mag, der Bürgermeister der Gemeinde hat schon die französische Regierung um Hilfe gebeten, um der sich zu Prozessionen versammelnden Massen Herr zu werden. PR-Gag oder nicht, die Unwissenheit zum Thema verunsichert offenbar viele. Dass überhaupt kein Weltuntergang vorausgesagt wurde, hat Florian Freistetter in seinem Blog bereits vor einiger Zeit erläutert. Ebenso hat sich GWUP-Chefreporter Bernd Harder schlau gemacht, was es mit den Mythen um den Maya-Kalender und das Jahr 2012 so auf sich hat.
Vielleicht geht das mexikanische Tourismuskonzept ja auf. Dann wird 2012 nicht das Jahr des Weltuntergangs, sondern des Tourismus, zumindest für Mexiko.
Holger von Rybinski
dpa /nics (2011) Weltuntergang 2012: Maya-Prophezeiung soll Touristen nach Mexiko locken. Welt-online, 22.06.2011.
Skeptiker 01/2011, Panorama: Zum Weltuntergang nach Südfrankreich.