Aktion mit dem Slogan „Homöopathie - Nichts drin, nichts dran!“
03.02.2011 (GWUP) - In 16 Ländern Europas, darunter die Schweiz, Österreich und Deutschland, wollen Verbraucherschützer die Nutzlosigkeit der Homöopathie aufzeigen. Demonstranten in Berlin, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Wien und Zürich nehmen am 5. Februar 2011 um 10 Uhr 23 ganze Fläschchen homöopathischer Mittel ein, unter anderem hochpotenziertes Quecksilber, Eisenhut, Tollkirche und Brechnuss. Die Aktion ist Teil der internationalen 1023-Kampagne, die bis zur Antarktis reicht.
Die Aktion soll zeigen, dass homöopathische Mittel häufig so hoch verdünnt sind, dass nichts mehr von den Grundsubstanzen enthalten ist. „Für Lösungsmittel oder Zucker ohne Inhalt sind fast 10 Euro ein stolzer Preis“, so Amardeo Sarma, der Vorsitzende der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) e.V., die die Aktion in Deutschland koordiniert.
Zur gleichen Zeit findet die Aktion auch vor dem europäischen Parlament in Brüssel mit anschließender Pressekonferenz statt: Dort wird gegen die gesetzlichen Sonderregelungen für die Homöopathie und anthroposophische Medizin protestiert, bei denen Deutschland eine unrühmliche Rolle spielt. Kritisiert wird, dass in neuen europäischen EU-Richtlinien objektive Qualitätsmaßstäbe in der Medizin speziell für homöopathische und anthroposophische Mittel außer Kraft gesetzt wurden und damit die Arzneimittelsicherheit nicht mehr gegeben ist. Der Lobby der Hersteller solcher Mittel ist es gelungen, zahlreiche Ausnahmen in der Gesetzgebung durchzusetzen. „Ein solches Einknicken zugunsten der Selbstbedienung einer Herstellerlobby ist ohne Beispiel in Deutschland und Europa“, so Sarma. Eine ausführliche Erläuterung findet sich HIER. Bereits 1976 führte Deutschland den Binnenkonsenses für „besondere“ Therapien ein und setzte objektive Prüfkriterien für diese Bereiche außer Kraft.
Der Name der Kampagne „1023“ leitet sich von der Avogadro´schen Zahl ab, einer chemischen Stoffmengengesetzmäßigkeit, nach der bei einer Verdünnung von mehr als 1:1023 statistisch gesehen kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr in der Lösung vorhanden ist.
gwup