03.12.2010 (GWUP) - Verbraucherschützer auf der ganzen Welt sind aufgefordert, an der globalen Aktion „Homöopathische Überdosis“ teilzunehmen, um die Öffentlichkeit auf die Nutzlosigkeit homöopathischer Präparate aufmerksam zu machen.
Höhepunkt der „10:23-Challenge“ wird eine weltweit koordinierte Aktion im Februar 2011. Sie setzt die britische 10:23-Kampagne fort, an der Anfang 2010 landesweit etwa 400 Personen teilnahmen. Ihr Protest richtete sich gegen den Verkauf homöopathischer Medikamente durch die führende Apothekenkette „Boots“ sowie gegen die Unterstützung solcher „Medikamente“ durch den britischen National Health Service.
Michael Marshall, Mitorganisator der Kampagne, sagt zu den Plänen für 2011: „In Großbritannien war dieses Jahr ein erfolgreiches, weil sich Ärzte, Apotheker, Politiker und vor allem die breite Öffentlichkeit gegen diese zu Recht in Verruf geratene 'Behandlungs'form ausgesprochen haben.“
„Das Homöopathieproblem reicht aber weit über Großbritannien hinaus: überall auf der Welt erzählt man Patienten, dass Homöopathie eine sinnvolle Form der Behandlung darstellt – mit teils tragischen Folgen. Homöopathie ist ein globales Problem und erfordert daher auch globales Handeln.“
„Aus diesem Grunde rufen wir die „10:23-Challenge“ für 2011 aus: wir wollen weltweite Einheit zeigen, indem wir Demonstranten aus über 10 Ländern und 23 Städten zusammenbringen. Unser Ziel ist es, mehr als 1023 Aktivisten zusammenzubringen, die am Wochenende vom 5.-6. Februar 2011gemeinsam erklären: „Homöopathie – Nichts drin, nichts dran!“
„Die Aktion gipfelt am 6. Februar in einer zentralen Demonstration in Manchester: „QED – Question, Explore, Discover“. Mit über 300 Teilnehmern wird sie die größte Einzeldemonstration gegen Homöopathie.“
Die von den Merseyside Skeptics geleitete10:23-Kampagne ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, der Öffentlichkeit zu zeigen, was Homöopathie wirklich ist: eine millionenschwere Industrie, die auf einem längst verworfenen Ritual aus dem 18. Jahrhundert beruht und Patienten „Heilmittel“ verkauft, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren und keine über den Placebo-Effekt hinausgehende nachweisbare Wirkung haben.
Auch wenn die Verabreichung von Zuckerkügelchen harmlos erscheinen mag, kann die Unterstützung der Homöopathie durch führende Vertreter des Gesundheitssektors dennoch schwere Folgen haben. Im September 2010 deckte ein BBC-Report auf, dass zugelassene Homöopathen unwirksame „Alternativen“ des MMR-Impfstoffes angewandt haben, und 2009 starb die neunjährige Gloria Sam nach der homöopathischen Behandlung eines Ekzems an einer schweren Infektion.
Michael Marshalls Fazit: „Die Homöopathie hatte mehr als 200 Jahre Zeit, um sich als nützliche Therapie zu beweisen, doch die Studien kommen durchweg zu negativen Ergebnissen. Trotzdem wird der Öffentlichkeit immer noch eingeredet, dass homöopathische Mittel wirken - oft mit verheerenden Folgen. Dies ist nicht hinnehmbar, und am 5./.6 Februar zeigen wir das der Weltöffentlichkeit.“
Mehr Infos über die 10:23-Kampagne unter www.gwup.org/1023.
Merseyside Skeptics (Übersetzung und Bearbeitung: Dr. Martin Mahner, Inge Hüsgen)