Corona-Mythen A – D
T
TCM
Schon im Februar vermeldete die Webseite german.china.org.cn., dass …
… der Einsatz von TCM in frühen Stadien und die Integration der traditionellen chinesischen in die westliche Medizin sich als wichtige Methode zur Heilung von mehr Patienten und zur Verringerung der Sterbefälle erwiesen
hätte.
Dieses Portal wird „mit geprüfter Genehmigung der Legislative und der Verwaltung der Volksrepublik China“ betrieben und hat seinen Sitz in Peking.
Dazu muss man wissen, dass Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) von großer Bedeutung für die nationale Agenda des Landes ist und mit Propagandakampagnen aufgewertet wird, schreibt die US-Ärztin Harriet Hall („SkepDoc“).
Für Science-Based-Medicine hat Hall sich diverse Artikel, „Studien“ und Youtube-Videos mit TCM-Erfolgsberichten angesehen. Die Medizinerin erklärt, dass die angeblichen „Beweise“ („proven effective“) weit unter dem Standard liegen, der für einen echten Nachweis akzeptabel wäre („the evidence is far below the standard that I would accept as proof“).
Auch MedicineNet weist darauf hin, dass die verschiedenen Behauptungen der chinesischen Behörden und von TCM-Anwendern kaum wissenschaftlich belegt seien, so dass man sich fragen müsse, ob diese Praktiken überhaupt funktionierten:
Certain herbs and ancient practices might help protect against COVID-19 coronavirus, or ease its symptoms, according to the Chinese government and traditional Chinese medicine practitioners. But these claims come with scant scientific evidence, leaving many to wonder whether they work at all.
Ein Beispiel:
Chinese news agency Xinhua published an article about Qingfei Paidu soup, for instance, made of ephedra and licorice root, among other ingredients. A TCM hosptial director told reporters the brew was effective in treating symptoms of hundreds of COVID-19 patients, but these claims have not been verified by researchers or news reporters outside China.
(Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte einen Artikel über Qingfei Paidu-Suppe, die unter anderem aus Ephedra und Süßholzwurzel zubereitet wird. Der Direktor eines TCM-Krankenhauses sagte Reportern, das Gebräu sei bei der Behandlung von Symptomen von Hunderten von Covid-19-Patienten wirksam, aber diese Behauptungen wurden nicht von Forschern oder Journalisten außerhalb Chinas bestätigt.)
Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass ein Kräuterregiment Covid-19 heilen oder auch nur Smptome lindern könne („no evidence exists that any combination of herbs will cure COVID-19, or even lessen symptoms“).
Außerdem habe das amerikanische National Institute of Health (NIH) eine Warnung ausgesprochen, dass nicht nur die behaupteten Behandlungsvorteile nicht schlüssig seien, sondern einige TCM-Kräutermischungen und Nahrungsergänzungsmittel auch mit Pestiziden, Industriechemikalien, verschreibungspflichtigen Arzneimittelsubstanzen oder falsch etikettierten Zusätzen belastet sein können.
Harriet Hall zieht das Fazit:
Chinese government sources and news sources that follow the government-controlled narrative must be considered unreliable.
(Chinesische Regierungsquellen und Nachrichtenquellen, die dem offiziellen Narrativ der Regierung folgen, müssen als unzuverlässig betrachtet werden.)
- Science-Based Medicine: TCM for Covid-19
- MedicineNet: Coronavirus Alternative Treatments: Can Traditional Chinese Medicine and Herbs Help?
- GWUP-Blog: Geht der Medizin-Nobelpreis 2015 an die Traditionelle Chinesische Medizin?
- BlooDNAcid: Die WHO erkennt TCM an – ein gefährlicher Widerspruch
- Psiram: Traditionelle Chinesische Medizin
- GWUP-Blog: Vortragsvideo „Traditionelle Chinesische Medizin“
U
UV-Licht
In einigen Ländern werden mit UV-C-Licht U-Bahnen und Krankenhäuser desinfiziert. Im Internet sind die Lampen für jeden zu kaufen.
Allerdings: Die Anwendung der UV-Desinfektion in Kliniken folgt strengen Verfahrensstandards. Der Physik-Professor Benno Bucher von der Technischen Hochschule Rapperswil/Schweiz warnt:
Die UV-C-Strahlung ist eine sehr starke Strahlung, stärker als die UV-A und UV-B-Strahlung, die man vielleicht vom Sonnen kennt, wo man sich mal einen Sonnenbrand holt. UV-C-Strahlung kann Schlimmeres als Sonnenbrand anrichten, sie führt zu viel stärkeren Verbrennungen. Das ist eine sehr starke Strahlung. Es ist schwierig, sie privat zu Hause einzusetzen, denn die Strahlung ist für das Auge unsichtbar. Gerade für die Augen besteht auch ein großes Risiko, denn hier ist die Eindringtiefe der Strahlung erhöht, man muss eine Schutzbrille tragen.
Eine gute Möglichkeit zur Desinfektion sieht Bucher nur, wenn das UV-C-Licht industriell oder professionell angewendet wird:
Für Otto Normalverbraucher ist das keine gute Möglichkeit, denn da drohen Gesundheitsschäden. Das sind massive Strahlungen. Man muss sich schützen, mit Brille und eigentlich auch einem Schutzanzug, wenn man damit arbeitet.
- Welt-Online: Interview mit Prof. Benno Bucher über Coronavirus-Desinfektion
V
Verschwörungstheorien
Als ob die Pandemie nicht schlimm genug wäre, ist zugleich weltweit eine Infodemie zu beobachten,
beklagen Experten,
eine Flut von Gerüchten, Halbwahrheiten und Lügen überschwemmt die sozialen Medien.
Unser FAQ dazu:
Welche Verschwörungstheorien kursieren derzeit?
Die populärsten:
Es gibt keinen SARS-CoV-2-Virus und keine Coronakrise, in Wahrheit gehen die Toten und Kranken auf die verheerenden gesundheitlichen Folgen der 5G-Einführung zurück, was vertuscht werden soll.
Die Coronakrise soll das Gesellschafts- und Finanzsystem in die Knie zwingen und die Bevölkerung für radikale Maßnahmen gefügig machen, die der Etablierung einer „Neuen Weltordnung“ (NWO) dienen.
Das Virus ist eine Bio-Waffe der Amerikaner/Russen/Juden/Zionisten/Chinesen etc., mit dem die Wirtschaft konkurrierender Staaten geschwächt werden soll.
Das Virus ist eine Erfindung der Pharma-Industrie, um Milliarden mit Impfungen zu verdienen oder beim Impfen die Bevölkerung zwecks RFID-Überwachung zu chippen.
Was ist der aktuelle Nährboden für diese Verschwörungstheorien?
Wir befinden uns in einer sehr unübersichtlichen Situation, die sich nahezu täglich ändert. Es gibt keine Gewissheiten mehr, auch Autoritäten wie Ärzte und Wissenschaftler haben nicht auf alles eine Antwort und können kaum längerfristige Prognosen über den Fortgang der Coronakrise abgeben. Und fast jeder von uns hat ein dumpfes Gefühl im Bauch.
Komplexität, Angst und Verunsicherung sind die klassischen Treiber von Verschwörungstheorien.
Warum glauben so viele Menschen Verschwörungstheoretikern?
Verschwörungstheorien reduzieren Komplexität: Sie geben einfache Antworten auf komplizierte Fragen und schaffen somit eine Art Ordnung im Chaos. Simple, aber falsche Antworten sind für viele attraktiver als Ungewissheit.
Hinzu kommt: Wer nicht gerade im Gesundheitswesen arbeitet und tagtäglich hautnah mit den Auswirkungen der Coronakrise konfrontiert wird, für den erscheinen die harten Einschnitte in das gesellschaftliche Leben und in die persönliche Freiheit schwer nachvollziehbar. Und wenn Menschen den Sinn einer an sich guten Sache nicht verstehen, dann flüchten sie sich mitunter in Phantomängste, etwa in Form von Verschwörungstheorien über finstere Machenschaften geheimer Drahtzieher.
Ist das ein neues Phänomen?
Nein, das ist alles wenig originell. Nahezu identische Narrative hatten wir vor zehn Jahren während der sogenannten „Schweinegrippe“ (hier und hier).
Gibt es Menschen, die besonders anfällig für diese Verschwörungstheorien sind?
Es scheint tatsächlich eine psychische Grundbefindlichkeit zu geben, die tendenziell anfälliger für Verschwörungsmythen macht, wie Raab/Carbon/Muth von der Uni Bamberg sie herausgearbeitet haben.
Demnach ist die einzige „wirklich griffige soziologisch-psychologische Variable, die in mehreren Studien einen starken Zusammenhang mit dem Glauben an Verschwörungstheorien zeigt“, ein Gefühl der „Entfremdung“ – definiert als die subjektive Empfindung von Isolation, Machtlosigkeit und Kontrollverlust. Und wann fühlt man sich machtloser und einflussloser als im Angesicht einer Virusepidemie?
Mit Verschwörungserzählungen machen sich „Hilflose scheinbar zum Herrn von Verhältnissen, deren Herr sie gerade nicht sind“, schrieb der Historiker Dieter Groh schon den 1990er-Jahren. Verschwörungsmentalität ist also ein Versuch, mit Krisen umzugehen, eine „Fiktion von Kontrolle“ herzustellen: Derartige Theorien „bieten ein Moment von Kontrollerleben, für die Menschen, die das so äußern, weil sie wenigstens wissen, wo der Gegner steht.“
Damit eng verbunden ist die Erkenntnis, dass Verschwörungsgläubige den Zufall verabscheuen, das heißt: Sie stellen zwischen den Imponderabilien des Alltags bedeutungsvolle Bezüge her, was Trost gibt durch ein Gefühl des Verstehens von an sich unkontrollierbaren Lebensereignissen – wie etwa einer Ansteckung mit einem Virus.
In allem, was geschieht, sehen Verschwörungsgläubige daher konsequent jemandes pure Absicht verwirklicht.
Und schließlich haben Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, ein starkes Bedürfnis nach Einzigartigkeit (Selbstaufwertung). Sie wollen diejenigen sein, die wissen, was die Wahrheit ist, während wir anderen nur „Schlafschafe“ oder „Medienzombies“ sind.
Was sind die Zutaten für eine „gute“ Verschwörungstheorie?
Nichts ist so, wie es scheint. Alles hängt mit allem zusammen, also Personen und Ereignisse, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben – zum Beispiel der Coronavirus-Ausbruch in China und die Proteste in Hongkong (ergo: Das Virus wurde freigesetzt, um die Demonstrationen zu beenden).
Es gibt keinen Zufall. Und immer existiert eine dunkle Macht im Hintergrund, die uns schaden will. Oft steckt ein wahrer Kern in dem Narrativ, der an ein bereits vorhandenes Misstrauen anknüpft, zum Beispiel an reale Pharmaskandale, Lobbyismus, regierungsamtliche Lügen, Vertuschungen.
Was bezwecken Verschwörungstheoretiker?
Die Leute, die solche Verschwörungstheorien bewusst in die Welt setzen – etwa indem sie bei Youtube entsprechende Videos veröffentlichen –, verfolgen meist eine ganz bestimmte Absicht.
Die vielen Pseudo-Experten mit falschem oder leider auch echtem Doktortitel im medizinischen Bereich haben in aller Regel kommerzielle Interessen. Es geht in erster Linie um Self-Promotion. Fast immer lässt sich dahinter die Werbung für ein eigenes obskures Heilverfahren oder ein Verkaufsshop mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln oder ähnlichem ausmachen (auch Werbegelder kann man mit Fake-News-Videos gerieren).
Es handelt sich also häufig nicht um verantwortungsvolle Mediziner und Wissenschaftler, die von dem Wunsch angetrieben werden, die Bevölkerung offen und sachlich über das Virus zu informieren, sondern um altbekannte Scharlatane, Geschäftemacher und Verschwörungstheoretiker, die ihre Schwurbeleien über Impfungen, „Alternativmedizin“ etc. an einem neuen Aufhänger hochziehen.
Auch Motive wie Narzissmus, Geltungsbedürfnis und Eifersucht („Ich möchte auch mal dazu gefragt werden“) mögen eine Rolle spielen.
Andere versuchen die Angst und Unsicherheit, die wir alle derzeit empfinden, systematisch weiter zu schüren. Denen geht letztendlich um die Entsolidarisierung der Menschen und um die Destabilisierung des „Systems“ und der „Lügenmedien“. In der Coronakrise sehen sie einen willkommenen „Niedergangsbeschleuniger“ und eine „Chance, auf die sie lange gewartet haben“ (Akzeleration). Die Strategie dahinter ist oft gar nicht so sehr, die Zuhörer von einer anderen Weltsicht zu überzeugen. Vielmehr sollen Zweifel an der offiziellen Darstellung geweckt werden.
Der große Teil derjenigen aber, die gängige Verschwörungstheorien einfach nur konsumieren und weiterverbreiten, glauben wohl ernsthaft, dass sie einer „verborgenen Wahrheit“ zum Durchbruch verhelfen müssen – also etwas Gutes tun. Das Gegenteil ist der Fall.
Wie kann man erkennen, dass es sich um eine Verschwörungstheorie handelt?
Ein Kennzeichen ist die sogenannte Zentralsteuerungshypothese – also der „große Plan“ dahinter. Verschwörungstheoretiker behaupten, dass sogar ein globales Ereignis wie die Coronakrise von Hintergrundmächten lenk- und steuerbar sei, um damit sinistre Ziele und Absichten („Bargeldabschaffung“, „Totalüberwachung“ etc.) durchzusetzen. Das ist Unsinn, denn so funktioniert die Welt im 21. Jahrhundert nicht. Natürlich gibt es echte Biowaffen – das ist in diesem Fall der besagte wahre Kern. Aber je vernetzter unsere Welt ist, desto weniger Sinn macht so etwas selbst für den, der Böses im Schilde führt.
Weiteres Merkmal einer Verschwörungstheorie ist eine selektive Pseudoskepsis, die zum Beispiel „die Mainstream-Medien“ unter Generalverdacht stellt, aber jedes Facebook-Gerücht begeistert weiterstreut. Und nicht zuletzt die Phrase „Cui bono“, mit der Verschwörungsgläubige ganz selbstverständlich vom Profiteur eines Ereignisses auf den Verursacher schließen. Würde das stimmen, müsste wohl Lieferando hinter der Coronakrise stecken. In Wahrheit ist es aber so:
Die drastischen Einschränkungen zur Eindämmung von Corona verursachen mutmaßlich allein in Deutschland Schäden in Höhe von Hunderten Milliarden Euro und könnten die gesamte Weltwirtschaft in eine schwere Krise reißen. Welche Regierung daran ein Interesse haben sollte, bleibt unklar. Zudem warnen nicht nur einzelne, sondern auch miteinander konkurrierende Staaten weltweit vor der Pandemie. Hatte beispielsweise US-Präsident Donald Trump zunächst noch behauptet, es handele sich lediglich um eine Grippe, will auch er mittlerweile von solchen Vergleichen nicht mehr wissen. Sogar Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro scheint die Hilferufe aus seinem Land nicht mehr ignorieren zu können.
Bei vielen Videos von Medizin-Scharlatanen fällt zudem der penetrante Appellcharakter und der absolute Wahrheitsanspruch auf, der sich in Formulierungen äußert wie „Aufwachen!“ oder „Ihr müsst aufhören, das [also die offizielle Version der Ereignisse] zu glauben!“
Oder in Kurzform:
- „Hinter allem steckt eine große Verschwörung und unbekannte supermächtige Mächte, die aber nicht mächtig genug sind, um mir meinen Youtube-Kanal abzudrehen. Du kannst niemandem vertrauen, außer mir.“
- „Ich weiß es besser als alle Wissenschaftler*innen, denn siehe, ich habe einen Youtubekanal.“
- „Ich ignoriere hier mal eben 99 Prozent der Evidenz, die gegen meine Thesen spricht, und erwähne ausschließlich “Fakten”, die meine Verschwörungstheorien untermauern.”
- “Die Wissenschaft kann etwas nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen? Da gab’s mal ’nen kleinen Fehler in einer Vorhersage? Das müssen Versager sein, deshalb könnt ihr genauso gut auf mich hören.”
- „Ich simplifiziere das alles mal ganz doll, und dann hört sich meine Verschwörungstheorie auch schon logisch an.“
Fragen, die man stellen sollte, sind also:
- Wer hat das Video hergestellt?
- Mit welcher Intention?
- Wer ist der Adressat?
- Was die Kernaussagen?
- Wovon soll ich überzeugt werden?
- Wo sind die Widersprüche in der Argumentation?
- Beweise für die These?
- Wo finden sich Behauptungen und Spekulationen?
- Gibt es andere Meinungen dazu?
In einer so komplexen Situation, wie wir sie gerade erleben, gibt es weder Gewissheiten noch einfache Antworten. Und jeder, der behauptet, er hätte welche, sagt nicht die Wahrheit.
Was raten Sie Menschen, die wissen wollen, ob sie es mit einer Verschwörungstheorie oder mit Fake News zu tun haben?
Einfach mal googeln, was man zu dieser oder jener Behauptung und ihrem Urheber beziehungsweise Verbreiter so findet. Oder gleich bei Fact-checking-Portalen wie GWUP, Mimikama, correctiv, faktenfinder etc. nachschauen, ob man sich dort bereits damit beschäftigt hat.
Ganz wichtig: sich nicht bloß aufs „Bauchgefühl“ verlassen und nicht nur nach Bestätigungen für die eigene Überzeugung suchen. Das kann gerade in solchen Krisenzeiten in die Irre führen. Denn natürlich würden wir lieber lesen, dass alles ganz harmlos und ganz unkompliziert ist – ist es aber leider nicht.
Kann man überzeugte Verschwörungsgläubige vom Gegenteil überzeugen?
Kaum, denn der Verschwörungsglaube ist in gewisser Weise identitätsstiftend und daher mit Fakten wenig zu erschüttern.
Was man aber versuchen kann, ist zum Beispiel auf das exaltierte Gehabe vieler Verschwörungstheoretiker in ihren Videos aufmerksam zu machen. Und dann zu fragen, ob man so jemandem wirklich die Gesundheit seiner Kinder, Eltern und Großeltern anvertrauen will.
Ein schönes Beispiel ist das Corona-Video von „Dr. Leonard Coldwell“ alias Bernd Klein, das mittlerweile von Youtube gelöscht wurde, aber andernorts noch kursiert. Der Herr widerspricht sich ständig selbst, stellt sogar auf den ersten Blick völlig absurde Zusammenhänge her und türmt dabei so viele Verschwörungstheorien aufeinander, dass sie unter der Last der eigenen Implausibilität zusammenbrechen. Das soll glaubhaft sein?
Sind Verschwörungstheorien gefährlich?
Am gefährlichsten sind derzeit die Verschwörungstheorien und Fake News, die sich auf medizinische/epidemiologische Maßnahmen beziehen. Verschiedene Aluhüte versuchen ihrem Publikum einzureden, dass es das Coronavirus gar nicht gibt oder dass es völlig harmlos sei und die Anstrengungen dagegen in Wahrheit ganz anderen Zwecken dienen würden.
Es geht letztendlich darum, die notwendigen offiziellen Maßnahmen zu diskreditieren und auszuhebeln.
Aber auch solche Fehlinformationen, die Misstrauen säen und Panik erzeugen und dabei zum Beispiel an rassistische Diskurse und antisemitische Weltverschwörungsmythen anknüpfen, sind nicht ohne.
Denn sie konstruieren Feindbilder, vertiefen die Gräben und Spannungen in der Gesellschaft und torpedieren evidenzbasierte Entscheidungen.
Zum Thema „Umgang mit Verschwörungsgläubigen“ siehe „Entschwörung“
Social Media Watchblog: Warum so viele Menschen an Corona-Verschwörungstheorien glauben
GWUP-Blog:
Verschwörungsmythen und Corona-Demos: Widersprechen? Zuhören? Oder auslachen?
GWUP-Blog:
Der schwierige Umgang mit Verschwörungsgläubigen
GWUP-Blog:
„Auf dem Schlachtfeld“: Umgang mit Verschwörungsgläubigen
- Mimikama: Politisch motivierte Mythen: Wir müssen aufpassen!
- Tagesspiegel: Verschwörungstheorien: Wie Rechtsextreme in der Corona-Krise zündeln
- Belltower News: Rechtsterroristische Akzelerationisten: Hurra, diese Welt geht unter
- Coronavirus: Rechtsextreme und antisemitische Verschwörungstheorien
- GWUP-Blog: STRG_F-Video zur Coronakrise: „Das Virus heißt Verschwörung und Verharmlosung“
- Psiram: Verschwörungstheorien zur Covid-19-Pandemie 2019/2020
- Correctiv: Falsch, verschwört, verwirrt: eine Reise durch Dunkel-Youtube
- Mimikama: Coronakrise – Bitte seid selbstkritisch!
- Zeit-Online: „Glauben Sie nicht jedem, der einen Doktortitel hat“
- Belltower News: Corona-Pandemie: Fake News im Familien-Chat – Was kann ich tun?
- Störungsmelder: Neonazis und Corona: Zwischen Verschwörungstheorien und Nachbarschaftshilfe
- Faktenfinder: Die Legende vom „Corona-Schwindel“
- GWUP: Verschwörungstheorien – Was ist eine legitime wissenschaftliche Position und was ist Nonsens?
- Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker”: So manipuliert dich dieser Kettenbrief
Vitamin C
Die Infektionen in China gehen zurück, weil die Regierung Vitamin C in der Bevölkerung verteilt.
Die orale Einnahme von hochdosierten Produkten wird nach bisherigen Erkenntnissen weder vor noch während einer Erkrankung mit COVID-19 helfen,
erklärt Mimikama.
Der Verbreiter dieser Nachricht (der Salzburger Arzt Michael Spitzbart) hat einen Psiram-Eintrag und „propagiert seine dubiosen Heilmethoden gegen alle möglichen Arten von Krebs“.
Coronavirus: It’s Time to Debunk Claims That Vitamin C Could Cure It
findet sich auf der Debunking-Seite snopes.com.
Das Fazit:
Obgleich Vitamin C einen geringfügigen Einfluss auf Erkältungskrankheiten hat [es kann die durchschnittliche Krankheitsdauer von einer Woche um einen halben bis einen Tag verringern; Anm. d. Autors], ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Einnahme großer Mengen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 heilen kann – oder überhaupt einen nennenswerten Effekt hat.
Zu Spitzbarts Claim „Vitamin C tötet Viren höchst effektiv ab“ erklärt Dr. Dieter Hoffmann vom Institut für Virologie an der Technischen Universität München gegenüber correctiv:
„Bisher gibt es meines Wissens keine Hinweise, dass Vitamin C Viren direkt inaktiviert.“ Auch zu der Behauptung, dass Vitamin C direkt gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wirkt, sind dem Experten „keine Daten bekannt“.
Auch das Portal medizin-transparent von Cochrane Österreich fand „keine wissenschaftlichen Hinweise“, dass Vitamin C gegen das Coronavirus wirkt:
Derzeit wird eine solche Studie mit Intensivpatientinnen und -patienten in China durchgeführt. Mit Ergebnissen ist nicht vor Ende 2020 zu rechnen.
Update:
Auf unsere kritische Einschätzung der Datenlage hin bekamen wir den Newsletter (16/2020) vom „Orthomolecular Medicine News Service“ zugeschickt. Darin findet sich ein Sammelsurium von angeblichen Erfahrungsberichten („Vitamin C rettet Familie in Wuhan vor Covid-19“), Werbesprüchen („Wenn Sie klug und entsprechend motiviert sind, befolgen Sie [unsere] Empfehlungen“) und ein paar „Studien“ zu Corona und Vitamin C.
Udo Endruscheit hat sich diese zusammengewürfelte Publikation genauer angesehen:
Die bisherige Gesamtevidenz zur Frage, ob Vitamin C Erkältungskrankheiten und anderen respiratorischen Erkrankungen viraler Art vorbeugen kann, ist klar negativ. Bislang konnten in belastbaren Studien nur minimale Effekte auf die Dauer von Atemwegsinfektionen festgestellt werden. Auch einzelne Arbeiten zu Pneumonien belegen keine belastbare Evidenz.
Bei einer der im Newsletter verlinkten Studie erschöpft sich das Fazit darin, dass man mehr Forschung brauche, weil es doch immerhin Anzeichen dafür gebe, dass Vitamin C nicht nur bei Skorbut wirksam sei.
Noch viel weniger Evidenz existiert für eine Wirksamkeit von (hochdosiertem) Vitamin C zur Behandlung von Covid-19. Mit der Sammlung von – teils selbstreferenzierenden – Publikationen und Berichten im Newsletter von orthomolecular.org wird das Gegenteil nicht belegt. Wie die meisten Publikationen zur Orthomolekularen Medizin muss man diese Publikationsliste als Veröffentlichung in starkem Eigeninteresse einstufen. Einer der Mitautoren der Übersicht beziehungsweise Hauptautoren der ganzen Seite, Andrew W. Saul, ist in den USA als „The Megavitamin Man“ bekannt.
Die Art der meisten Publikationen (Aufsätze, Internet-Publikationen, Anekdoten, Fallberichte) macht sie ohnehin ungeeignet, aus ihnen Rückschlüsse auf Evidenzen zu ziehen. Auf Unterseiten von orthomolecular.org werden Studien zu Lungenentzündung und Vitamin C aus dem Jahre 1936 angeführt.
Insgesamt handelt es sich um eine unsystematische Sammlung, die offenbar den Eindruck erwecken soll, es gebe eine umfassende – natürlich positive – Studienlage und viele Publizierende stünden hinter der These der Wirksamkeit von Vitamin C (Masse statt Klasse). Das Thema Corona ist zudem eingestreut zwischen Publikationen, die damit unmittelbar gar nichts zu tun haben und untereinander nur durch den Terminus „Vitamine“ verbunden sind.
Richtig ist, dass derzeit in Wuhan eine (!) vorab publizierte Studie (d.h., von deren Konzept man sich ein Bild machen kann) läuft, die sich mit der Hypothese, Vitamin C könne Covid-19 positiv beeinflussen, beschäftigt. Ergebnisse liegen bislang nicht vor und werden auch erst für Ende 2020 erwartet.
Die besondere Problematik dieser Studie (und anderer mit „experimentellen“ Wirkstoffen) ist zum einen praktischer und zum anderen ethischer Natur. Der Grund ist der gleiche: Es ist nicht möglich, belastbar gegen eine Placebogruppe oder gegen eine nicht behandelte Gruppe zu testen. Das macht solche Arbeiten zu einer Gratwanderung und schließt zugleich aus, dass es „etliche Studien“ mit belastbaren Ergebnissen dazu überhaupt geben kann (die gleiche Problematik liegt bei Chloroquin vor, die Arbeit von Prof. Raoul, Marseille, wird aus ethischen wie aus systematischen Gründen heftig kritisiert).
Auf orthomolecular.org findet sich jedenfalls nichts, was einem Evidenzbeleg für Vitamin C bei Covid-19 auch nur nahe käme.
Somit bleibt es bei dem Fazit, das der Biochemiker Prof. Peter McCaffery in dem bereits genannten Artikel „Coronavirus: it’s time to debunk claims that vitamin C could cure it“ in Bezug auf die propagierte Infusionstherapie mit hoch dosiertem Vitamin C schreibt:
Die geringfügigen Auswirkungen von Vitamin C auf Corona-Erkältungsviren haben eine neue klinische Studie zur Therapie von Covid-19-Infektionen mit sehr hohen intravenösen Dosen von Vitamin C initiiert. Diese Studien haben gerade begonnen und es liegen noch keine Ergebnisse vor. Die intravenöse Anwendung von Vitamin C führt zu einem viel höheren und schnelleren Vitaminspiegel im Blut, als dies mit oral eingenommenen Vitamin C-Präparaten erreicht werden kann. Obwohl dieser Ansatz die milde Schutzwirkung von Vitamin C erhöhen könnte, ist dies dennoch hypothetisch – und die intravenöse Injektion birgt ihre eigenen Risiken, wie Infektionen, Gefäßschäden, Luftembolien oder Blutgerinnsel.
Update vom 14. April:
Ein Heilpraktiker, der die Gabe von hochdosiertem Vitamin C mittels Infusion als eine „sehr gute Hilfe sowohl bei bereits vorliegender Virusinfektion als auch prophylaktisch gegen das Corona-Virus“ angepriesen hatte, wurde von der Zentrale zur Bekämpfung Unlauteren Wettbewerbs abgemahnt.
- Onkel Michael: Die Orthomolekulare Medizin oder Blödsinn mit Vitaminen
- Spiegel-Online: Schützen Vitamine vor dem Coronavirus?
Vitamin D
Zu Vitamin D erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR):
Da SARS-CoV-2 erst seit kurzer Zeit bekannt ist, gibt es keine Studien, die untersucht haben, ob eine Vitamin-D-Supplementierung vor einer Infektion mit diesem Virus schützt. Fallberichte weisen darauf hin, dass die chronisch sehr hohe Einnahme von Vitamin-D über Präparate ohne ärztliche Kontrolle gesundheitliche Risiken bergen kann.
Dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen könnte, ist wenig plausibel. Denn auch Schnupfen und ähnliche virale Infekte können Vitamin D-Präparate nicht verhindern.
- Correctiv: Nein, Julia Klöckner will Vitamin D nicht verbieten
- Futurezone: Der Schwindel mit den Vitaminen
- Spiegel-Online: Schützen Vitamine vor dem Coronavirus?
- medizin-transparent: Unterstützt Vitamin D das Immunsystem gegen Corona und anderen Viren?
W
Weber, Walter (Arzt, Hamburg)
- siehe „Ärzte für Aufklärung“
Wasser/Wasserstoffperoxid
Ständiges Wassertrinken schützt vor einer Corona-Infektion
In einer WhatsApp-Nachricht heißt es, man solle sicherstellen, „dass Ihr Mund und Hals feucht und niemals trocken ist“, etwa indem man alle 15 Minuten ein paar Schlucke Wasser trinke.
Auch das bringt nichts:
Zwar infiziert das neuartige Coronavirus die Atemwege, wenn es ihm gelingt, über Mund, Nase oder Tränenkanäle in den Körper vorzudringen. Je nachdem, wie stark sich das Virus in den Zellen im Rachen oder in der Lunge ausbreitet, kann es gefährlich werden. Durch Wassertrinken lässt sich das allerdings nicht verhindern. Hat es das Virus in den Mund geschafft, ist es zu spät.
Mimikama erklärt dazu:
Man kann Viren nicht einfach so „runterspülen“ und man kann sie auch nicht mit Essig- oder Salzwasser deaktivieren. Man hilft den Menschen mit dem Rat höchstens damit, nicht zu dehydrieren, gegen SARS-CoV-2 hilft dies jedoch nicht.
Dasselbe gilt für auch „heiße Getränke“ wie Tee, Kaffee, Suppen, heißes Wasser etc. Wer das Corona-Virus über Mund oder Nase aufnimmt, kann es nicht noch tagelang „weggurgeln“.
Ebenso wenig hilft es übrigens, Alkohol zu trinken oder antiseptische Mundspülungen anzuwenden, erklärt die Ärztin Marlene Heckl bei SciLogs:
Alkohol und manche Mundspülungen töten zwar bestimmte Keime für einen gewissen Zeitraum im Speichel ab. Das sind aber hauptsächlich Bakterien. Selbst wenn sie als antiseptisch deklariert werden, bedeutet das also nicht, dass sie tatsächlich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen.
Bei Alkohol müsste man theoretisch schon eine ziemlich hohe Konzentration von mindestens 60 Prozent trinken, um die Viren zu schädigen. Eine so hohe Konzentration führt allerdings wiederum leicht zu Schleimhautreizungen und bewirkt dadurch möglicherweise sogar eher das Gegenteil, indem es ein leichteres Eindringen des Virus in unsere Zellen ermöglichen könnte.
Die Aussage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, das Corona-Virus sei „alkoholsensibel“, bezieht sich lediglich auf die Desinfektion von kleinen Oberflächen und die Händedesinfektion.
Ob Gurgeln mit Wasserstoffperoxid gegen das Coronavirus, Grippe oder Erkältungen hilft, wurde wissenschaftlich nie untersucht. Auch zu den Risiken ist wenig bekannt.
Update:
Es kursiert eine gefälschte Meldung des Robert-Koch-Instituts laut der 100 Gramm Alkohol pro Tag – das entspräche etwa fünf Bier – zu einer ausreichenden Desinfizierung des Mund- und Rachenraums führen sollen. Das ist Unsinn. Der häufige oder exzessive Konsum von Alkohol schützt nicht vor Covid-19, sondern erhöht das Risiko für Gesundheitsprobleme. Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein chronischer Alkoholkonsum das Immunsystem schwächt.
- Correctiv: Nein, Alkohol zu trinken tötet das Coronavirus nicht ab
- Tagesschau: Gurgeln hilft nicht gegen Corona-Infektion
Widerstand 2020
Update vom September:
Im Juli 2020 berichtete Deutschlandfunk Nova, die Gruppierung Widerstand2020 habe sich „anscheinend aufgelöst“.
Stand März – August:
Bei einem Deutschlandfunk-Interview am 2. Mai ging es um die neue „Querfront“ der Corona-Leugner, -Verharmloser und -Verschwörungsgläubigen von ganz rechts bis ganz links.
Nach Ansicht der Belltower News radikalisiert sich diese Bewegung „extrem schnell“ und sei auch bereit, Gewalt anzuwenden:
Inzwischen sind es Hunderte, die auf die Straßen gehen. Sie halten „Mahnwachen“ ab und geben an, dass sie in Deutschland Grundrechte und Freiheiten in Gefahr sehen.
Dies wäre ein legitimer Grund für Kritik, doch verbinden sehr viele Menschen auf diesen Veranstaltungen ihre Kritik mit verschwörungsideologischen Weltbildern. Auf den Demonstrationen verbreiten die Teilnehmer*innen die krudesten Mythen zu Covid-19 und zum generellen Geschehen auf der Welt. Das hat weniger mit Kritik an Maßnahmen zu tun, dafür mehr mit Antisemitismus, Misstrauen gegenüber demokratisch gewählten Regierungen und Angst vor Manipulation.
Die Menschen auf den Demonstrationen teilen beinahe alle eine ablehnende Haltung zum Impfen und sehen in Bill Gates den Schurken der Stunde, für manch einen ist er auch der Teufel persönlich.
Parallel zur Live-Beobachtung, wie sich Menschen auf der Straße radikalisieren, können wir dasselbe in Gruppen und Kanälen im Messengerdienst Telegram erleben. Seit kurzer Zeit sprießen regionale digitale Ableger zu den Demonstrationen wie Pilze aus dem Boden. Hier tauschen sich Menschen ganz offen darüber aus, dass sie bereit sind, Waffengewalt anzuwenden und dass sie selbst den eigenen Tod in Kauf nehmen würden, um Widerstand zu leisten.

Wie zum Beispiel der Vegan-Koch Attila Hildmann:
- Frankfurter Rundschau: „Maske ist das neue Hakenkreuz“ – Ein Koch dreht in Corona-Zeiten frei
- RND: Gewaltfantasien und Antisemitismus: Die hochgefährliche Telegram-Gruppe von Attila Hildmann
- Tagesspiegel: Vom Koch zum Verschwörungstheoretiker: Attila Hildmann zieht bewaffnet „in den Untergrund“
- Volksverpetzer: Gefährlich: Attila Hildmann verbreitet Corona-Unsinn und ruft zu Waffengewalt auf
- Video: Sophie Passmann über Attila Hildmann, Ken Jebsen und andere
- Belltower News: Attila Hildmanns Krisenmanagement
- Redaktionsnetzwerk Deutschland: Kaufland und Vitalia schmeißen Produkte von Attila Hildmann aus dem Sortiment
- Süddeutsche: „Na dann klär mich mal auf“
Ähnliche Demos wie in Berlin fanden und finden in Ravensburg, Freiburg, Stuttgart und vielen anderen Städten statt.
Wer kritisch ist und die aktuelle Politik hinterfragt, ist dabei nicht gleich ein Verschwörungstheoretiker.
Im Gegenteil: Zementierte Wahrheiten sind insbesondere in Sachen Corona verdächtig. Es gibt bei dem neuartigen Virus so viele Unbekannte, dass die Wissenschaft und hoffentlich auch Politik und Medien jeden Tag dazulernen. Sachverhalte in Zweifel zu ziehen, Regierungsentscheidungen unter die Lupe zu nehmen und Berichterstattung zu hinterfragen ist richtig.
Aber:
Das gilt nicht nur bei den Regierenden. Auch bei den Kritikern lohnt sich ein Blick auf die Motive und Hintergründe. Nicht jeder, der für den Erhalt der Grundrechte auf die Straße geht oder das Internet vollpostet, hat diese im Sinn. Manche wollen nur die Verunsicherung nutzen, um ihr Süppchen zu kochen.
Jüngste Entwicklung ist eine Parteigründung namens „Widerstand 2020“ – was nicht nur dem Autor („Deutschland rechts außen“) und Gründungsdirektor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena Matthias Quent Sorgen bereitet:
Mitbegründer ist der Sinsheimer Arzt Bodo Schiffmann, der mit seinem Youtube-Kanal „Schwindelambulanz“ seit Wochen gegen die Corona-Maßnahmen polemisiert:
- Kinder verstehen: Corona – so funktioniert der Schwindel
- Correctiv: Bodo Schiffmann: Der Arzt, dem die Corona-Rebellen vertrauen
siehe auch „Schiffmann, Bodo“
„Widerstand 2020“ wirkt auf den ersten Blick wie ein kuschelige Anti-Parteien-Partei für freiheitsliebende Bürger, wie eine Mitmachpartei ohne starre Hierarchien, kurz gesagt: wie aus dem Hochglanzprospekt für Anti-Establishment-Parteien,
analysiert BR24:
Die Frage ist, ob „Widerstand 2020“ sich in diese Debatte einbringen kann und möchte. Ein Blick in die Facebook- und Telegram-Gruppen, die der selbst ernannten Partei nahestehen, offenbart zumindest Abgründe, die daran zweifeln lassen.
Die Gruppierung scheint nicht nur Menschen anzuziehen, die ernsthaft besorgt sind um ihre Grundrechte, sondern auch Verschwörungstheoretiker und Esoteriker. Impfgegner und Verschwörungstheoretiker diskutieren untereinander, in Kommentaren wird gefordert, Angela Merkel einzusperren. In manchen Beiträgen wird von Nano-Chips zur Bevölkerungskontrolle fabuliert und davon, dass am 15. Mai die Demokratie abgeschafft wird.
Die Schnittmenge zum Milieu der Impfgegner scheint beträchtlich und ebenso die Affinität zum verschwörungstheoretischen Spektrum, wie es sich unter anderem auch auf den Hygiene-Demos zeigt.
Laut GenFM unterstützt die Identitäre Bewegung Widerstand2020 – und umgekehrt.
Immerhin werden auch die Sicherheitsbehörden langsam hellhörig, schreibt die taz:
„Extremistische Gruppen nutzen die Krise zur weiteren Verbreitung und Verstärkung ihrer jeweiligen ideologischen Narrative“, heißt es in einem internen Lagebild zur Coronapandemie.
Der Volksverpetzer meint kurz und bündig:
Die Verschwörungsideolog*innen verschwören sich gegen uns. Alle demokratischen Kräfte müssen sich deshalb dagegen vernetzen.
„Widerstand 2020“ bei Psiram
GWUP-Blog:
Verschwörungsmythen und Corona-Demos: Widersprechen? Zuhören? Oder auslachen?
- RND: Widerstand 2020: „Lieb ist das Gegenteil von harmlos“
- RND: „Widerstand 2020“ – Was ist das eigentlich?
- BR24: Widerstand 2020: Was radikale Verschwörungstheoretiker eint
- BR24: Analyse: Was will „Widerstand 2020“?
- Deutschlandfunk: Wie „Widerstand 2020“ die Corona-Krise in Frage stellt
- Volksverpetzer: Naidoo, Hildmann, KenFM & Co: Verschwörungsideologen verschwören sich
- Volksverpetzer: Faktencheck: Widerstand 2020 hat die gleiche Adresse wie die AfD Niedersachsen?
- Volksverpetzer: Widerstand 2020 – Verschwörungstheoretiker vereinen sich zu selbsternannter Partei
- Tagesschau: „Widerstand 2020“: Vom Corona-Protest zur Partei?
Wodarg, Wolfgang
Update vom September:
- Gesundheits-Check: Wodargs verwirrende Viren-Nachrichten
- Gesundheits-Check: Coronakrise – die wahre Wahrheit gibt es nur bei alternativen Fachleuten?
- Focus-Online: Hochstapler Postel macht sich über Corona-Skeptiker Wodarg lustig, den er einst betrog
-
DMZ: Die Verschwörungstheorien von Wolfgang Wodarg haben Folgen
Stand März – August
„Die Menschen sind nicht mehr und nicht ernster krank als alle Jahre zuvor“, behauptete der pensionierte Arzt und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg in einem Interview mit Eva Herman auf dem dubiosen YouTube-Kanal „Wissensmanufaktur“.
Während in Italien tausende dem Corona-Virus erliegen, erklärt Wodarg dessen vermeintliche Unbedenklichkeit und bekommt dafür zweieinhalb Millionen Views. In verschwörungstheoretischer Manier fragt er dabei nach dem Cui bono? Wer profitiert davon? Zum einen seien da die Virologen: „die machen dann Impfstoffe und wollen die verkaufen und machen Tests und verdienen daran und sind wichtig“.
Und zum anderen würden angeblich die derzeit heillos überlasteten italienischen Kliniken gewinnen: „Spielen die in Aussicht gestellten europäischen Finanzhilfen für Italiens Kliniken eine Rolle bei der medialen Darstellung der Lage durch einzelne Krankenhäuser?“
Es ist eine beliebte Argumentationstechnik in verschwörungstheoretischen Kreisen, solche Fragen aufzuwerfen, an deren ernsthafter Beantwortung jedoch überhaupt nicht gelegen ist. Es sind unechte Fragen, Suggestivfragen, deren alleiniger Zweck darin besteht, meinungsbildend zu wirken,
schreibt Belltower News.
Zu den viel geklickten Behauptungen des pensionierten Lungenarztes Wolfgang Wodarg gibt es Faktenchecks bei
- Correctiv
- Mimikama
- Spektrum
- Welt-Online
- Spiegel-Online
- RiffReporter
- Gesundheits-Check
- Quora
- Tagesspiegel
Wodarg berief sich auf die Daten der EuroMOMO, um die Gefährlichkeit von Covid-19 in Zweifel zu ziehen. Allerdings waren die Zahlen von EuroMOMO bis weit in den März hinein aus methodischen Gründen keine tragfähige Quelle, um daraus eine sogenannte Übersterblichkeit in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie in Europa abzuleiten.
Die Verantwortlichen von EuroMOMO haben dies mehrfach ausdrücklich betont. Mittlerweile zeichnet sich jedoch eine deutliche Übersterblichkeit in mehreren Ländern ab, darunter Italien und Spanien. Die höhere Zahl von Toten steht laut EuroMOMO in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie.
Nach unserer Einschätzung hat Wodarg sich mit einem Interview bei dem „Alternativ“-Medium Rubikon am 24. März endgültig als Verschwörungstheoretiker erwiesen. Eine Faktenanalyse dieses Auftritts gibt es bei Quora. Schon 2010 zeigte Wodarg eine entsprechende Tendenz, als er in einer Sendung des amerikanischen Verschwörungstheoretikers Alex Jones („Infowars“) auftrat.
Wie wenig sorgfältig (und damit auch vertrauenswürdig) Wodarg arbeitet, konnte auch der Science-Blog Gesundheits-Check zeigen.
Am 19. Mai nahm auch der Virologe Prof. Christian Drosten in seinem „Coronavirus-Update“ Stellung zu Wodargs Vorwürfen und dessen Vergleiche mit der „Schweinegrippe“ sowie auch zu der ARTE-Doku „Profiteure der Angst“ von 2009 – ohne allerdings Wodarg namentlich zu nennen.
- Pharmazeutische Zeitung: Pandemie-Management – Meinungen am Rande des Mainstreams
- Zeit-Online: „Glauben Sie nicht jedem, der einen Doktortitel hat“
- Belltower News: Corona-Pandemie: Fake News im Familien-Chat – Was kann ich tun?
- GWUP: Verschwörungstheorien – Was ist eine legitime wissenschaftliche Position und was ist Nonsens?
- Welt-Online: Fakten-Check: Warum die Corona-Krise keine Übertreibung ist
- Süddeutsche Zeitung: Corona-Falschmeldungen erreichen ein Millionenpublikum
- Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker”: So manipuliert dich dieser Kettenbrief
- Psiram: Wolfgang Wodarg
Mehr dazu beim Stichwort „Youtube-Videos“ und „Grippe“
Youtube-Videos
Was ähnliche „Experten“-Videos bei Youtube angeht (zum Beispiel von Rolf Kron, Andres Bircher und anderen), ist die erste Frage, die man sich immer stellen sollte:
Wie wahrscheinlich ist es, dass [zum Beispiel] ein lange pensionierter Amtsarzt aus Flensburg Einsichten und Informationen hat, die die gesammelten Erkenntnisse der weltweit aktiven medizinischen Forscher über den Haufen werfen?
Zweitens:
Wenn jemand tatsächlich Einsichten hat, die den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand fundamental infrage stellen, weshalb wendet er sich damit an ein Laienpublikum? Sollte er sie nicht erstmal bei einem Kongress oder in einer sauber dokumentierten Fachpublikation in der Fachwelt zur Diskussion stellen? Das ist das übliche Verfahren in der Wissenschaft.
Die RiffReporter haben dazu den aufschlussreichen Beitrag
Wodarg, Bhakdi und Co.: Die Besserwisser in Zeiten der Coronakrise
veröffentlicht.
Die meisten youtubenden Ärzte, die sich aus unbekannten Gründen als „Gegenstimme“ zur „Corona-Panik“ inszenieren, verweigern sich dem wissenschaftlichen Diskurs, gehen nicht auf Gegenargumente ein und wiederholen nur längst Widerlegtes, wobei sie die Fakten ignorieren.
Es sind die immerselben (Pseudo-)Argumente, die sich im Wesentlichen so zusammenfassen lassen:
Covid-19 nicht schlimmer als Grippe, Italien blöd gelaufen wegen „Luftverschmutzung“ und „schlechter Krankenhaushygiene“, keine gesicherten Hinweise darauf, dass es vermehrte Todesfälle wegen Covid-19 gibt etc.
Solche Statements zeigen, dass das Problem nicht verstanden wird. Es geht nicht darum, dass CoV-2 außergewöhnlich gefährlich ist oder eine hohe Letalität aufweist. Der Vergleich von Covid-19 mit der Grippe ist aus anderen Gründen absurd.
In Kurzform:
Influenza:
Grundimmunität in Teilen der Bevölkerung vorhanden, plus Medikamente, plus Impfung.Trotzdem sterben immer noch Menschen an Influenza (mehr als 25 000 Frauen und Männer in Deutschland während der Grippewelle 2017/2018).
Covid-19:
Breitet sich schneller aus als Influenza, die Zahl der Infektion steigt extrem schnell an, weil keine Impfung, keine Grundimmunität, keine Medikamente. Folge: Überlastung des Gesundheitssystems, wenn die Fälle nicht über einen längeren Zeitraum gestreckt werden. Die entscheidende Größe ist mithin nicht die Zahl der Sterbenden, sondern der schwer Erkrankten:
Die wirkliche Gefahr des Coronavirus ist nicht die Sterblichkeit. Experten meinen, die Gesundheitssysteme könnten leicht von der Anzahl der Fälle überwältigt werden, die hospitalisiert werden müsen – und oft eine Beatmung benötigen […] Sollten 80 Prozent aller Menschen erkranken, dann heißt das, es müssten 5,6 Millionen Menschen wegen COVID-19 im Krankenhaus versorgt werden. Dann müssten mehr als 1,8 Millionen Menschen intensivmedizinisch behandelt werden. Deutschland hat etwa 28 000 Intensivbetten.
Der Molekularbiologe und Infektionsimmunologe Christopher Veeck erklärt bei Quora:
SARS-CoV-2 breitet sich schneller aus als Influenza. Das Robert Koch Institut (RKI) stuft den Basisreproduktionsfaktor, also die von einem Fall ausgehende Anzahl an Neuinfektionen, auf 2.3-3.3. Das ist extrem hoch und bedeutet, dass die Zahl der Infektion extrem schnell ansteigt. Und wenn der Gesamtwert höher wird, steigt auch bei sehr niedrigem prozentuellen Anteil die Zahl der Fälle an die eine intensivmedizinische Betreuung brauchen.
Das bedeutet, wenn die Zahl zu groß wird, kann das Gesundheitssystem nicht mehr alle Kranken betreuen, weil alle gleichzeitig krank werden und die Krankenhäuser überfluten. Und dann kommt es zu einem Horrorfilm artigen Szenario bei dem Ärzte sich entscheiden müssen, wem das Beatmungsgerät oder gar ein Krankenbett zukommt.
Und im aller schlimmsten Fall führt es zu den Szenarien, die wir in Italien beobachten, wo Menschen auf den Gängen sterben, weil sie einfach nicht mehr betreut werden können. Die Kapazitäten werden gesprengt.
Correctiv sieht seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 eine „Allianz aus Homöopathen, Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und alternativen Medien“ am Werk:
Überschneidungen hat es schon vorher gegeben, aber die hohen Klickzahlen befeuern die Gastauftritte und Co-Produktionen. Mediziner der unterschiedlichsten Fachbereiche liefern den Youtube-Kanälen der „alternativen Medien“ die notwendige Faktenfassade während der Pandemie.
Annette Leßmöllmann, Professorin für Wissenschaftskommunikation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), rät:
Jeder kann selbst einen Check machen. Was für Journalisten schon immer galt, ist jetzt auch Mediennutzern zu empfehlen, eine gesunde Skepsis gehört heute dazu. Wenn jemand zu sehr gegen den Strich bürstet, alle anderen Kollegen angreift, merkt man ja oft, dass da etwas nicht stimmen kann.
- faktenfinder: Corona-Pandemie – Weniger gefährlich als die Grippe?
-
Coronavirus (SARS-CoV-2): Cochrane Ressourcen und News
-
Pharmazeutische Zeitung: Pandemie-Management – Meinungen am Rande des Mainstreams
-
Zeit-Online: „Glauben Sie nicht jedem, der einen Doktortitel hat“
-
Belltower News: Corona-Pandemie: Fake News im Familien-Chat – Was kann ich tun?
- Mimikama: Youtube: Werbegeld für Videos über falsche Coronavirus-„Heilmittel“
- GWUP: Verschwörungstheorien – Was ist eine legitime wissenschaftliche Position und was ist Nonsens?
- Welt-Online: Fakten-Check: Warum die Corona-Krise keine Übertreibung ist
- GWUP-Blog: Woran sind die Corona-Toten „wirklich“ gestorben? Bhakdi, Hockertz und Co. im Fakten-Check
- Süddeutsche Zeitung: Corona-Falschmeldungen erreichen ein Millionenpublikum
- Correctiv: Nein, Covid-19 ist, anders als von Rolf Kron behauptet, nicht nur ein harmloser Schnupfen
- Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker”: So manipuliert dich dieser Kettenbrief
Mehr dazu beim Stichwort „Bhakdi“, „Grippe“, „Hockertz“, „Schiffmann“, „Wodarg“ und „Six“
Z
Zeolith
„Ein weiteres angebliches Corona-Wundermittel hört auf den Namen Zeolith“,
schreibt die Webaktivistin Katharina Nocun bei derFreitag:
Auf zahlreichen Webseiten wird Nutzern geraten, mit dem Pulver ihr Immunsystem zu „entgiften“, um sich besser vor Covid-19 zu schützen. 500 Gramm kosten rund 25 Euro, was auf den ersten Blick günstig erscheint.
Nur handelt es sich bei Zeolith keineswegs um ein seltenes Gestein. Die Substanz wird auch im Straßenbau verwendet. Etliche Menschen dürften bereits mit ihr in Kontakt gekommen sein – der Stoff ist in gängigem Katzenstreu enthalten, von dem ein Kilogramm für 50 Cent zu haben ist. Die Gewinnspanne bei derartigen Geschäften dürfte erheblich sein. Das Wundermittel Zeolith ist auch nicht erst mit Corona auf den Plan getreten. Zuvor wurde es bereits als angebliches Heilmittel gegen allerhand Beschwerden angepriesen.
Die Verbraucherzentrale NRW warnte bereits 2019 vor dem Konsum, da derartige Produkte häufig mit Aluminium und Blei belastet sind. Statt seinen Körper zu entgiften, um ihn für Covid-19 zu wappnen, hat man somit im schlimmsten Fall das Gegenteil getan. Hinzu kommt, dass der Konsum großer Mengen die Aufnahme von Wirkstoffen aus Medikamenten behindern kann.
Als harmlose „Begleittherapie“ taugt es somit nicht.
- derFreitag: Das üble Geschäft mit der Corona-Angst
- Verbraucherzentrale: Zeolith – am besten geeignet als Katzenstreu
Zietlow, Sonja
Die Dschungelcamp-Moderatorin irritierte im April mit mehreren Postings, darunter eine Liste von Personen mit Doktor- oder Professorentitel, die ihrer Meinung nach offenbar zu Unrecht als Verschwörungstheoretiker gelten:
Darin finden sich sowohl ausgemachte Verschwörungstheoretiker wie Wolfgang Wodarg und Claus Köhnlein als auch eine Reihe von Verharmloser wie Bhakdi, Hockertz, Schiffmann, Fidigge und andere.
Nach massiver Kritik löschte Zietlow ihr Facebook-Profil.
- RND: Corona-Verschwörungen: Warum drehen so viele Promis durch?
- ZDF: Fehlinformationen zu Corona: Wodarg, Bhakdi und Co. im Check
- Volksverpetzer: Rechte & Corona-Verschwörungsideologen feiern RTL-Moderatorin Zietlow
- Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker” – So manipuliert dich dieser Kettenbrief
- FAZ: In der Corona-Krise: Promis, die auf Verschwörungstheoretiker starren
- Bayern 2: B-Promis, was hat Corona nur aus Euch gemacht?
- Bento: Influencerinnen und C-Promis zündeln mit Corona-Verschwörungsmythen – was ist da los?
- RP-Online: Warum Prominente und Influencer Verschwörungstheorien verbreiten
- The Best Social Media: Die Aluhut-Promis: So macht sich das Netz über Corona-Verschwörungen lustig
- Focus-Online: Die wirren Verschwörungstheorien der Stars