Corona-Mythen A – D

J

Jebsen, Ken

Sollten Sie diesen Text wirklich lesen wollen, müssen Sie zwei Dinge im Vorhinein wissen:

 

Erstens ist Ken Jebsen ein ehemaliger Moderator, der vor fast zehn Jahren seinen Job beim rbb aufgrund von Antisemitismus verlor – damals bezeichnete er den Holocaust als PR. Zweitens stellen sich auch sonst die meisten seiner Behauptungen als falsch heraus.

So beginnt der Faktencheck des t-online-Rechercher-Redakteurs Jonas Mueller-Töwe zu einem viel geklickten Video von Ken Jebsen über verborgene Machenschaften in der Corona-Krise.

Es ist voller Fehler, Verschwörungsmythen und Ungenauigkeiten,

analysiert auch das ZDF.

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Zu den Faktenchecks geht es hier:

  • Frankfurter Rundschau: Bill Gates und das Coronavirus – was hat das miteinander zu tun?
  • SWR3: Faktencheck: KenFM-Video: „Gates kapert Deutschland“
  • T-Online: Das ist dran an Ken Jebsens großer Gates-Verschwörung
  • ZDF: Warum Sie Ken Jebsen nicht vertrauen sollten
  • Correctiv: Große Verschwörung zum Coronavirus? Wie Ken Jebsen mit irreführenden Behauptungen Stimmung macht
  • Volksverpetzer: So manipuliert dich KenFM: die Propaganda-Tricks entlarvt
  • Volksverpetzer: KenFM lügt über „gekauften“ Spiegel
  • Volksverpetzer: Wie dich KenFM anlügt: Gates will einen möglichst sicheren Impfstoff

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Die Autorin und Moderatorin Sophie Passmann hat bei Instagram einen zehnminütigen Rant gegen Verschwörungstheoretiker wie Ken Jebsen und Attila Hildmann gepostet:

Was mich immer aggressiv macht an Leuten, die so Verschwörungstheorien-Videos weiterleiten: Da steckt ja drin, ich habe als einziger die Wahrheit erkannt. Alle großen Tageszeitungen, alle öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, alle Medienmacher und Medienmacherinnen in Deutschland haben nicht verstanden, was ich verstanden habe – denn ich habe mal bei einer Casting-Singshow mitgemacht.

Auch die Influencerin Louisa Dellert kommentiert sachlich und unaufgeregt Jebsens Verschwörungsmythen:

Ebenso wie Philipp Walulis:

An verschiedenen Beispielen zeigt Walulis, dass Jebsen …

… unter dem Deckmantel des Journalismus Quellen offensiv falsch aus[legt], um Panik zu schüren [….]

 

Er stellt in seinen Videos massiv Tatsachen falsch dar und verliert sich in Widersprüchen. Falsche Zahlen, falsche Geschichten, Jebsen weiß offenbar irgendwann selbst nicht mehr, was er da erzählt. Unstimmigkeiten ohne Ende.

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich Jebsens Video angesehen:

Er habe dem Grundgesetz viel zu verdanken, sagt der Mann [Ken Jebsen]. Aber dieses Grundgesetz sei momentan massiv in Gefahr, Stichwort: Corona. Ob man die eigenen Kinder auf Mallorca besuchen dürfe, ob man seinen Beruf ausüben könne, ob man eine Maske tragen wolle oder nicht, all das bestimme man nicht mehr selbst, sondern „Bill and Melinda Gates“:

 

„Diese beiden Menschen haben sich über die WHO in die Weltregierungen hineingehackt und bestimmen aktuell das, was man Normalität nennt.“ Auf den Demonstrationen teilen viele diese Einschätzung. Sie tragen Transparente mit der Aufschrift: „Gib Gates keine Chance!“

 

Der Mann im Video ist jetzt in Rage. Er rattert Zahlen herunter, die seine These belegen sollen. Bill Gates finanziere die Weltgesundheitsorganisation zu über achtzig Prozent und bestimme dort „ganz knallhart, was Gesundheit ist“.

 

Das Paar Gates hätte „ein Faible für Impfungen“, hätte die weltweit tätige Impfallianz Gavi gekauft, das Robert Koch-Institut in Deutschland, kontrolliere mit seinem Geld die Medien und die Regierung. Das Ehepaar Gates, so lautet das vorläufige Fazit, habe inzwischen mehr Macht als Roosevelt, Churchill, Stalin und Hitler seinerzeit zusammen. „Selbst diese vier Personen mussten sich die Macht auf dem Planeten teilen.“

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So geht es in einer Tour weiter, immer schneller, immer schriller. Im neuen Infektionsschutzgesetz werde ein Impfzwang „durch die Hintertür eingeführt“, behauptet der Mann. Überhaupt verdreht er alles: Aus dem tastenden Vorgehen der Regierung wird der Plan, eine Gesundheitsdiktatur zu errichten. Aus einem Impfstoff wird eine Biowaffe. Und aus dem Bemühen, Menschenleben zu retten, der heimliche Versuch, die Menschheit zu dezimieren.

 

Schon die grundlegenden Zahlen und Aussagen stimmen nicht. Das kann man herausfinden, wenn man das Video anhält und anderswo nachschaut. Dann kann man zum Beispiel nachlesen, dass Gates die Weltgesundheitsorganisation nicht zu achtzig Prozent mit seinem Geld finanziert, sondern nur etwa zehn Prozent des Budgets beisteuert. Man kann auch erfahren, dass es keinen Impfzwang durch die Hintertür im neuen Infektionsschutzgesetz gibt.

 

Darin steht zwar, das Bundesministerium für Gesundheit werde „ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen“, dass besonders bedrohte Menschen geimpft werden, falls eine schwere Epidemie drohe. Das geht aber nur mit Zustimmung des Bundesrates. Außerdem steht es schon seit gut zwanzig Jahren im Gesetz.

 

Aussage um Aussage kann man so überprüfen. Wer das tut, muss dann aber auch erkennen, dass keine einzige Person oder eine einzige Macht hinter dem gesamten Weltgeschehen steckt. Die Fakten benennen keinen Schuldigen. Anders als der Mann im Video.

  • Correctiv: Große Verschwörung zum Coronavirus? Wie Ken Jebsen mit irreführenden Behauptungen Stimmung macht
  • FAZ: Der Wahn aus dem Netz
  • Belltower News: Ken Jebsen, der gefährliche Querfront-Demagoge
  • BR24: Corona-Mythen: Warum Bill Gates zur Zielscheibe wird
  • Belltower News: Bill Gates als Bösewicht in Zeiten von Covid-19
  • Vice: Nein, Bill Gates will euch keinen Mikrochip einpflanzen
  • Correctiv: Ken Jebsen: Das Böse ist immer und überall
  • Taz: Köpfe der Corona-Relativierer
  • RND: Sophie Passmann erklärt ihr Wutvideo
  • ZDF: Influencerin Louisa Dellert zu Corona-Mythen: „Der Ton ist rauer geworden“

K

Kalcker, Andreas

  • siehe „Miracle Mineral Supplement/MMS“

Kettenbriefe

Bei einem jetzt-Artikel der Süddeutschen Zeitung ging es speziell um Kettenbriefe als Medium der Infodemie (Beispiele für aktuelle Corona-Kettenbriefe finden sich bei verbraucherschutz.com).

Die beiden befragten Experten gaben zwei unterschiedliche Antworten, die wir kurz vertiefen wollen.

[Der Medien- und Kommunikationspsychologe] Tobias Rothmund von der Uni Jena rät dazu, die Skepsis in Fragen zu formulieren, wenn man selbst mit solch einem Kettenbrief konfroniert ist.

 

„Die erste Frage sollte sein: Was ist die Quelle der Information?“

 

Auf diesem Weg können Fehlinformationen in der Regel zuverlässig identifiziert werden. Nachhaken sollte man, wenn es gar keine Quellen gibt, wenn die Quellen nicht nachvollziehbar sind oder wenn es sich nicht um seriöse Quellen handelt. Zu diesen zählen zum Beispiel ein verlässliches Medium, ein Ministerium oder ein Klinikum.

Nicht aber beispielsweise „eine Mitarbeiterin der Uniklinik“, die angeblich aus einer Sitzung berichtet, aus der sie gerade kommt.

Also im Grunde der übliche Fake News-Check:

Fakten prüfen:

  • Wird die Nachricht auch über andere, größere Medien verbreitet?
  • Geben andere Medien noch Zusatzinformationen, die etwas an der grundlegenden Sache ändern?

Quelle überprüfen:

  • Wie lange ist der-/diejenige bereits bei Twitter/Facebook/WhatsApp etc. aktiv und was hat er/sie bisher geschrieben?
  • Machen die bisher veröffentlichten Beiträge Sinn und erscheinen glaubhaft?
  • Wer und wie viele Leute haben die Beiträge geteilt?
  • Wie viele und welche Freunde oder Follower hat er/sie?

Beziehungsweise:

  • Urheber prüfen
  • Hinterfragen
  • Googeln
  • Anrufen und nachfragen

 

Allerdings gibt es den sogenannten Sleeper-Effekt, der dazu führen kann, dass die Empfänger zwar der Quelle misstrauen, die Fake News inhaltlich aber plausibel finden – weil die Information über die Quelle mit der Zeit in Vergessenheit gerät.

Deshalb rät die Kommunikationspsychologin Margarete Boos von der Uni Göttingen dazu, den Wahrheitsgehalt von Kettenbriefen grundsätzlich in Frage zu stellen:

Eine unpersönliche Form der Kommunikation in einem privaten Medium wie Whatsapp – das passt nicht zusammen.

Oder direkter formuliert:

Kettenbriefe waren schon vor dem Internet-Zeitalter kein adäquates Medium zur Kommunikation seriöser Anliegen. Den Absendern geht es nicht um Information und Aufklärung, sondern dahinter stecken meist Langeweile, fehlgeleitete Kreativität oder der Wunsch, Macht auf andere auszuüben.

Formal zu erkennen sind Kettenbriefe auch an dem Appell, die Nachricht an möglichst viele Kontakte weiterzuschicken, ein holpriger Sprachstil mit vielen Fehlern und verdächtige Links:

Wenn Sie den Absender der Nachricht kennen, sollten Sie ihn darauf hinweisen, dass es sich um einen Kettenbrief handelt. So können Sie auch dazu beitragen, dass künftig weniger Spam-Nachrichten verbreitet werden.

 

Sollten Sie den Absender der Nachricht nicht kennen, blockieren Sie den Kontakt am besten gleich. Zudem sollten Sie die Nachricht als Spam melden.

  •  Zeit-Online: „Glauben Sie nicht jedem, der einen Doktrotitel hat“
  • Belltower News: Corona-Pandemie: Fake News im Familien-Chat – Was kann ich tun?
  • Mimikama: WhatsApp-Sprachnachricht mit falschen Informationen zum Coronavirus
  • Perspective Daily: Das musst du wissen, um Fake News zu verstehen
  • Mimikama: Coronavirus: Die Eskalation der Falschmeldungen
  • GWUP: Verschwörungstheorien – Was ist eine legitime wissenschaftliche Position und was ist Nonsens?

King, Stephen

Kaum will man sich bei Youtube mal entspannt einen situationsgerechten Film ansehen (konkret „The Stand“), schlagen einem solche Kommentare entgegen:

Ach wirklich? Schauen wir mal.

Natürlich weckt der Roman von 1978 Assoziationen an die gegenwärtige Corona-Krise. Allerdings erklärt King selbst:

 

Nein, das Coronavirus ist NICHT wie THE STAND. Es ist nicht annähernd so ernst. Es ist eminent überlebensfähig. Bleiben Sie ruhig und treffen Sie alle angemessenen Vorsichtsmaßnahmen.“

„Und dazu kommt noch“, schreibt Onkel Michael,

… dass es wirklich einen ganzen Haufen von ähnlichen Büchern gibt. Derartige Dystopien werden schon seit ewigen Zeiten geschrieben, veröffentlicht und von den Leserinnen und Lesern verschlungen. Lediglich in der Qualität unterscheiden sie sich. Letztendlich beschreiben sie aber den immergleichen Plot des Endes der Menschheit […]

 

In diese Kategorie fällt auch das Buch, das aktuell kolportiert wird. Es handelt sich um den Thriller „The Eye of the Darkness“, den der amerikanische Autor Dean Koontz unter seinem Pseudonym Leigh Nichols im Jahre 1981 veröffentlichte.

Knoblauch

    • Knoblauch/Zwiebeln/Sesamöl/Kokosöl/Marihuana/Kokain helfen gegen eine Ansteckung

Nichts davon. Obgleich Knoblauch gesund sei, gebe es keine Hinweise, dass er vor einer Coronavirus-Infektion schütze, meint die WHO. Dasselbe gilt für andere Hausmittelchen wie zum Beispiel Zwiebeln.

Zum Thema Kiffen schreibt Mimikama:

Cannabis [sei] zwar nützlich bei Stress und Schmerzlinderung, auch gegen Übelkeit helfe, es allerdings keine Hinweise gäbe, dass es antiviral wirken würde. Auf der Suche nach einer schnellen und einfachen Heilmethode sind Menschen bereit, alles Mögliche zu glauben. Doch weder Desinfektionsmittel noch Kokain oder Marihuana sollte man konsumieren, um eine eventuelle Infektion zu bekämpfen.

 

Köhnlein, Claus

Ein Fakten-Check zu den Behauptungen des Kieler Internisten findet sich bei Mimikama.

Das Fazit:

In dem Interview mit dem russisch-populistischen Sender „RT Deutsch“ äußert Dr. Köhnlein Behauptungen und Vermutungen, die schon zum damaligen Zeitpunkt, aber auch heute, nicht haltbar sind. Seine Positionierung als AIDS-Leugner und Impfgegner lassen zudem erkennen, dass er auch weiterhin behaupten wird, dass COVID-19 nur eine erfundene Seuche ist, damit Mediziner weltweit Profit machen können – quasi eine medizinische Verschwörung, an der hunderttausende Ärzte und Wissenschaftler weltweit stillschweigend beteiligt sind.

  •  Zeit-Online: „Glauben Sie nicht jedem, der einen Doktortitel hat“
  • Welt-Online: Warum die Corona-Krise keine Übertreibung ist
  • Süddeutsche Zeitung: Corona-Falschmeldungen erreichen ein Millionenpublikum
  • Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker”: So manipuliert dich dieser Kettenbrief

Kollodiales Silber

Der Generalstaatsanwalt von Missouri hat im März 2020 den amerikanischen TV-Evangelisten Jim Bakker „wegen falscher Behauptungen zur Wirksamkeit von Silberlösung als Behandlung gegen das Coronavirus“ angeklagt. Bei Bakkers „Silver Solution“ handelt es sich um kollodiales Silber, das in der „alternativ“-medizinischen Szene seit langem als Allheilmittel zur inneren Einnahme bei einer Vielzahl von Erkrankungen gehandelt wird:

Quacksalberei, sagen die zuständige Federal Drug Administration (FDA) und die Federal Trade Commission (FTC). Die Produkte seien nicht zugelassen; sie bedeuteten „ein signifikantes Risiko für die Gesundheit der Patienten“. Die FDA wertete Verkauf und Werbung für das vermeintliche Anti-Corona-Produkt als eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit.

Nachdem Bakker das Mittel auch in seiner Fernsehshow angepriesen hatte, schrieb ihm die FDA zunächst einen „Warning Letter“:

Wir brauchen in dieser Situation keine Firmen, die Kunden mit falschen Präventionsbehauptungen ausnutzen.

Zwar war die medizinische Anwendung von Silber schon in der Antike bekannt, zu dieser Zeit wurde die Substanz als Desinfektionsmittel und zur Wundbehandlung eingesetzt. Aber schon 1999 reagierte die US-Gesundheitsbehörde FDA auf die verbreitete Verwendung von kolloidalem Silber. Sie sprach sich damals gegen den innerlichen und äußerlichen Gebrauch von OTC-Arzneimitteln aus, die kolloidale Silberbestandteile oder Silbersalze enthalten, da diese Produkte allgemein als nicht sicher und nicht wirksam anerkannt wurden und immer noch werden.

Das Portal medizin-transparent von Cochrane Österreich erklärt:

Die zahlreichen Behauptungen rund um Heilung, Linderung oder Vorbeugung von Silberwasser sind unserer Recherche zufolge aus der Luft gegriffen. Denn ob die Einnahme von kolloidalem Silber die Gesundheit positiv beeinflussen kann, wurde nie in aussagekräftigen Studien erforscht.

 

Zwar zeigen Laborexperimente, dass Silberlösungen im Reagenzglas krankheitserregende Mikroorganismen bekämpfen können. Aus diesen Ergebnissen lässt sich jedoch nicht schließen, dass kolloidales Silber auch im menschlichen Körper gegen Krankheitserreger wirksam ist. Schließlich ist der Stoffwechsel des Menschen viel komplexer als Vorgänge in einem Reagenzglas.

  • Mimikama: Es gibt keine Beweise für Corona-Immunisierung durch Silberwasser

Koontz, Dean

 In Deutschland erschien das Buch 1988 unter dem Titel „Die Augen der Dunkelheit“. Es ist derzeit nicht verfügbar. In der englischen Ausgabe findet sich diese Passage:

 Es geht also um ein Virus mit der Bezeichnung „Wuhan-400“, weil es in einem streng geheimen chinesischen Militärlabor in der Nähe der Stadt Wuhan entwickelt wurde.

Verblüffend?

Geht so. Onkel Michael führt weiter aus:

Schauen wir uns doch einmal die Erstausgabe an. Die erschien wie gesagt 1981 und dort – schau schau – heißt das Virus „Gorki-400“ und wurde in einem streng geheimen russischen Militärlabor in der Nähe der Stadt Gorki (seit 1990 heißt sie wieder Nischni-Nowgorod, falls ihr sie auf dem Globus suchen wollt) entwickelt wurde.

Erst in der Neuauflage wurde Gorki zu Wuhan und die Sowjetunion zu China. Ist ja auch klar. Damals war die UdSSR gerade zusammengebrochen und in der Bad Guy-Hitparade ins Bodenlose gefallen. Also musste ein neuer Bösewicht her und das wurden die Chinesen.

Wären es beispielsweise die Nordkoreaner geworden, hieße das Virus vielleicht „Ch’ŏngjin-400“ und kein Mensch würde sich für das Buch interessieren. Für Wuhan sprach dann noch, dass sich dort das virologische Institut der chinesischen Akademie der Wissenschaften befindet. Oder vielleicht mochte Dean Koontz den Namen „Wuhan“ einfach oder was auch immer.

Aber was hat es dann mit diesem Posting auf sich:

In around 2020 a severe pneumonia-like illness will spread throughout the globe, attacking the lungs and the bronchial tubes and resisting all known treatments.

 

Diese Passage stammt gar nicht aus dem Koontz-Roman. Sondern es handelt sich um zwei Sätze von „End of Days“ (2008) der amerikanischen „Hellseherin“ Sylvia Browne, die derzeit von dem Promi-Sternchen Kim Kardashian verbreitet werden.

  • Weiter bei „Sylvia Browne“

Korb, Katrin

Bei der „Menschenwürde-Demo“ am 9. Mai in Oldenburg äußerte sich die Ärztin Dr. Katrin Korb kritisch zu den Themen Medikamenten-Nebenwirkungen, Impfschutz und Versammlungsfreiheit.

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 Kron, Rolf

Rolf Kron, Impfkritiker und Homöopath, behauptet in einem Video, der „Hype“ um das neuartige Coronavirus sei schnell vorbei und die Maßnahmen übertrieben.

Seine Aussagen sind größtenteils falsch oder es gibt nach jetzigem Stand der Forschung keine Belege dafür,

schreibt Correctiv.

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  • Correctiv: Nein, Covid-19 ist, anders als von Rolf Kron behauptet, nicht nur ein harmloser Schnupfen
  • Mimikama: Coronavirus: Die überholten Aussagen des Rolf Kron
  • Volksverpetzer: Faktencheck: “Gelten als Verschwörungstheoretiker”: So manipuliert dich dieser Kettenbrief
  • INI-Blog: Impfkritiker im Kompetenzcheck: Rolf Kron

Kuhbandner, Christof

In dem renommierten Blog-Portal Spektrum.de/SciLogs schrieb der Regensburger Psychologie-Professor Christof Kuhbandner am 23. April, dass die These von der epidemischen Ausbreitung des Coronavirus auf einem statistischen Trugschluss beruhe. 

Faktenchecks dazu gibt es bei MDR-Wissen und im Blog Volksverpetzer.

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Labor

Update vom September:
  • National Geographic: Why misinformation about COVID-19’s origins keeps going viral
  • Mimikama: Studie beweist nicht, dass das Coronavirus aus einem Labor stammt
  • Watson: Stammt das Corona-Virus aus einem chinesischen Labor? Der Fakten-Check

 

Stand März – August:

Dazu gibt es zwei Thesen:



  • SARS-CoV-2 als Biowaffe

Diese Verschwörungstheorie kann als widerlegt gelten.

Am 17. März hat das Fachjournal Nature Medicine die Studie „The proximal origin of SARS-CoV-2“ veröffentlicht. Demnach bestätigen neue Analysen, dass SARS-CoV-2 natürlichen Ursprungs ist. Darauf deuten Details des viralen Andockproteins und Vergleiche mit schon existierenden Coronaviren hin. Andere Studien legen ebenfalls einen natürlichen Ursprung nahe.

„Reiner Schwachsinn“, sagt auch der Virologe Prof. Luka Cicin-Sain vom deutschen Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Man brauche sich das Virus nur genau anschauen, um eindeutig sagen zu können, dass es tierischen Ursprungs sei. Nach Einschätzung der US-Geheimdienste ist das neuartige Coronavirus nicht in einem Labor erzeugt worden. Man stimme „dem breiten wissenschaftlichen Konsens zu, dass das Covid-19-Virus weder von Menschen erschaffen noch genetisch modifiziert wurde“, erklärte das Büro des Leiters der Nationalen Geheimdienste (ODNI).

  • Eine Zusammenfassung der Arbeit findet sich bei scinexx.
  • Neue Zürcher Zeitung: Kein Platz für Verschwörungstheorien – Der Stammbaum des Coronavirus enthüllt, woher es kommt
  • Correctiv: Biowaffe aus den USA? Wolfgang Gedeon verbreitet irreführende Theorie zu Coronavirus im Landtag
  • Humanistischer Pressedienst: „So etwas kann man im besten Labor der Welt nicht herstellen“
  • Welt-Online: Coronavirus im Labor gezüchtet? Warum das nicht plausibel ist
  • Das neue Coronavirus ist aus einem Hochsicherheitslabor der Biosicherheitsstufe 4 in Wuhan ausgebrochen oder freigesetzt worden.

Einen anderen Verdacht griff Mitte April erneut die Washington Post auf. Demnach hätten bereits 2017 und 2018 Wissenschaftler sowie US-Diplomaten auf Sicherheitsprobleme am Wuhan Institute of Virology (WIV) hingewiesen. Dieses Forschungslabor wird unweit des Huanan Seafood Market in Wuhan (ein Markt für Wildtiere und Meeresfrüchte) betrieben, wo das neue Coronavirus höchstwahrscheinlich von einem tierischen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist. Fledermäuse dürften in der Infektionskette eine Rolle gespielt haben. Derzeit weiß man aber weder, wo und wann das Virus aus dem Fledermausreservoir auf den Menschen übergesprungen ist, noch, ob dazwischen noch irgendein anderes Tier beteiligt war.

Nach den Epidemien von SARS, MERS und der „Schweinegrippe“ sollte am WIV die Forschung an Coronaviren stark intensiviert werden. Über die Arbeiten des Labors an Fledermaus-Viren sind mehrere Studien veröffentlicht worden, zum Beispiel im April 2018 im Wissenschaftsjournal Nature. Ein Washington Post-Autor vermutet, dass die erste menschliche Infektion mit SARS-CoV-2 durch einen Laborunfall entstanden sein könne, etwa durch die versehentliche Infektion eines Laboranten.

Ein Beleg dafür existiert derzeit nicht. Das Labor weist die Vorwürfe zurück. Allerdings mehren sich Vertuschungs-Vorwürfe gegen die chinesische Regierung. Trotzdem trägt das Gerücht, dass der Erreger Sars-CoV-2 einem Labor entwichen sein könnte, jetzt wenig zur Lösung akuter Probleme bei.

  • Mimikama: Professor Tasuku Honjo sagte nicht, das Coronavirus sei nicht natürlich
  • Correctiv: Nein, der japanische Immunologe Tasuku Honjo sagt nicht, das Coronavirus sei „nicht natürlich“
  • The European: Woher kommt das Coronavirus wirklich?
  • Tagesschau: Labor in Wuhan wehrt sich gegen Vorwürfe
  • CNN: Beijing tightens grip over coronavirus research, amid US-China row on virus origin
  • Scinexx: Coronavirus: Aus dem Virenlabor freigesetzt?
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung: Herkunft des Coronavirus – Was ist dran an der Laborunfall-These?

Luftanhalten als Schnelltest auf das Coronavirus

Dieser angebliche Rat von Experten aus Taiwan wird massenhaft in einem WhatApp-Kettenbrief verbreitet.

Unter anderem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ging dem nach:

Behauptung:

Wer tief einatmet und dann problemlos für zehn Sekunden die Luft anhalten kann, hat keine Fibrose in der Lunge und sich somit nicht mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt.

 

Bewertung:

Luftanhalten ist kein Schnelltest für eine Ansteckung mit Sars-CoV-2. Zu Beginn der Ansteckung vermehrt sich das Virus meist vor allem im Rachen, nicht in der Lunge. Andere Erkrankungen wie Asthma können zudem das Luftanhalten erschweren. Eine Fibrose ist außerdem kein Krankheitszeichen von Covid-19.

 

Fakten:

Einen eigenhändigen Schnelltest auf Sars-CoV-2 gibt es laut Bundesgesundheitsministerium derzeit nicht. Ob ein Mensch zehn Sekunden lang die Luft anhalten kann oder nicht, kann zudem verschiedene Gründe haben.

Auch correctiv hat sich damit beschäftigt:

Das Taiwan Fact-Check Center hat die Behauptung schon im Februar überprüft und zwei Experten befragt. Beide hatten von einem solchen Vorgehen noch nicht gehört, einer bezeichnete den Hinweis als falsch.  Weder bei der WHO noch beim Robert-Koch-Institut wird ein solcher Test erwähnt […]

Die häufigsten Symptome von Covid-19 sind laut WHO Fieber, Müdigkeit und Husten. Aber auch eine laufende Nase kann ein Symptom sein, ebenso wie Schmerzen, eine zugeschwollene Nase, Halsschmerzen oder Durchfall. Auf diese Symptome sollte man also achten.

M

Malariamittel/Medikamente

Update vom September:

Die renommierte medizinische Fachzeitschrift LANCET hatte im Juni die Übersichtsarbeit „Hydroxychloroquine or chloroquine with or without a macrolide for treatment of COVID-19: a multinational registry analysis“ retracted, weil schon am Tag der Veröffentlichung Einwände gegen die Darstellung in der Arbeit und vor allem gegen den Umstand erhoben wurde, dass zahlreiche invalide klinische Berichte zu einer Art Review verarbeitet worden waren (u.a. die Mini-Fallstudie von Prof. Raoult in Marseille, siehe dazu „Update von Udo Endruscheit“).

Dazu gab es auch eine „Expression of Concern“ vom LANCET.

Was nun aufhorchen lässt:

Der LANCET hat sein Peer-Review-Verfahren evaluiert und verschärft deutlich die Spielregeln, und zwar aufgrund des zurückgezogenen Hydrochloroquin-Artikels. Die Redaktion erklärt sich in dem Artikel „Learning from a retraction“.

 
Stand März – August:

Als möglicher medizinischer „Durchbruch“ gegen Covid-19 werden hier und da alte Wirkstoffe wie Hydroxychloroquin und das eng verwandte Chloroquin genannt, die gegen andere Krankheiten eingesetzt werden, insbesondere gegen Malaria und die Autoimmunkrankheit Lupus.

Das arznei-telegramm schreibt dazu:

Ein klinischer Nutzen von Chloroquin und Hydroxychloroquin bei Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 ist bislang nicht belegt. Beide sollten derzeit zur Therapie von COVID-19 nur im Rahmen klinischer Studien verwendet werden.

Weitere Beiträge dazu gibt es unter anderem bei Spiegel-Online:

Versuche in Zellkulturen haben zwar schon vor Längerem gezeigt, dass Chloroquin die Vermehrung vieler Viren bremsen kann, dies gelingt auch mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2. Dass ein Mittel in einer Zellkultur wirkt, bedeutet allerdings noch lange nicht, dass es auch infizierten Menschen hilft.

Die Süddeutsche Zeitung nennt sechs Wirkstoffe, die aktuell von der WHO gegen Covid-19 getestet werden:

Die Malariamittel Chloroquin und Hydroxychloroquin gelten bislang als eher chancenlose Kandidaten.

Mehr noch: Mit selbst verabreichten Chloroquin-Dosen gegen Covid-19 gab es in den USA und in Afrika bereits Todesfälle. Das Deutsche Ärzteblatt „warnt vor vorzeitigem Einsatz von Chloroquin-Azithro­mycin-Kombinationstherapie gegen COVID-19-Infektionen“.

  • Zenodo: Statistical review of Hydroxychloroquine and azithromycin as a treatment of COVID-19: results of an open-label non-randomized clinical trial

 

Am 16. März stellte eine Forschergruppe aus Frankreich um den Virologen Prof. Didier Raoult eine Fallstudie vor (in einer nicht reviewten Vorabveröffentlichung und in einem Vortragsvideo), das Heilungserfolge bei schwer an Covid-19 erkrankten Patienten zeigen sollte. Die binnen 24 Stunden reviewte Hauptveröffentlichung folgte in kürzester Zeit im International Journal of Antimicrobial Agents.

Eine Fallstudie (Case study) dient – anders als randomisierte placebokontrollierte klinische Vergleichsstudien – nicht dazu, einen Evidenzbeleg zu erbringen.

42 Patienten, zusammengeführt aus mehreren Kliniken, wurden in Gruppen aufgeteilt. 16 Patienten erhielten „konventionelle“ Behandlung. 26 wurden mit Hydroxychloroquin (HQ) behandelt, davon 6 zusätzlich mit dem Antibiotikum Azithromycin (AZ). Von den 26 Hydroxychloroquin-Patienten schieden sechs aus der Fallstudie aus. Über sechs Tage wurden die drei Gruppen verglichen, indem täglich diagnostiziert wurde, ob Virusfreiheit vorlag. Das sehr knappe Chart hierzu zeigte eine Virusfreiheit nach sechs Tagen bei den in Kombination behandelten Patienten und eine deutlich geringere Zahl von Virusbelasteten in der nur mit HQ behandelten gegenüber der „konventionell“ behandelten Gruppe.

Diese Arbeit zog weltweit Aufmerksamkeit auf sich und belebte den Aspekt einer möglichen Behandlung mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin, das bereits in Wuhan experimentell eingesetzt wurde. US-Präsident Trump griff sofort das Thema auf und erklärte in einer Pressekonferenz die Kombinationsbehandlung HQ+AZ zur „Chance, einer der größten Durchbrüche in der Geschichte der Medizin zu sein“. Mindestens ein Mensch starb, weil er im Vertrauen hierauf das Chloroquin zur Selbstbehandlung einsetzte. In den USA begannen sogar Ärzte, das Mittel zu horten und beschworen damit die Gefahr von Engpässen bei der Versorgung von Patienten herauf, die das Mittel regulär benötigen (z.B. bei Lupus erythematodes).

Die WHO warnte sehr schnell, dass es keine belastbare Evidenz für diese Therapieform gebe und die Gefahr nicht unbedeutender Nebenwirkungen bestehe. In der Folge wurde die Arbeit der Forschergruppe um Raoul umfangreich analysiert und kritisiert.

Die wissenschaftliche Welt widersprach schnell Folgerungen, die auf die Annahme eines Evidenzbelegs für den Einsatz der Mittel hinausliefen. Auch auf ethische Probleme bei der Fallstudie wurde hingewiesen. Inzwischen wurden zahlreiche methodische Einwände gegen die Arbeit vorgebracht, die den Standpunkt erhärten, dass mangels Evidenz und auch wegen der zu erwartenden Nebenwirkungen HG oder HG/AZ derzeit keine klinisch anwendbaren Therapieoptionen darstellen.

Update:

Auch die medizinische Basis für das Uralt-Medikament Resochin ist dünn.

  • Faktenfinder: Resochin gegen Coronavirus – Zu früh für Optimismus?
  • Der Arzneimittelbrief: Medikamentöse Therapie bei COVID-19: Was wissen wir zu den aktuell empfohlenen, aber noch nicht zugelassenen Arzneimitteln?
  • RiffReporter: Was hilft gegen Corona?

Update:

Am 10. April schrieb Welt-online über Hydroxychloroquin:

Die Datenlage für Hydroxychloroquin im Einsatz gegen Covid-19 ist dünn. Ob das alte Malaria-Medikament wirklich gegen die schwere Lungenkrankheit hilft, die das Sars-CoV-2-Virus auslösen kann, wird derzeit in Großstudien getestet. Außerdem hat das vermeintliche Wundermedikament Nebenwirkungen, die schwerwiegend sein können.

  • Spiegel-Online: Hydroxychloroquin gegen Corona: Studie deutet auf Wirkungslosigkeit von Malaria-Mittel hin

Update:

Für die Behandlung von Covid-19 gilt das Präparat Remdesivir unter Wissenschaftlern momentan als der vielversprechendste Kandidat. Weltweit wird es derzeit an Tausenden Patienten getestet, auch in Deutschland,

schreibt Welt-Online am 19. April.

Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.

  • Psiram: Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.
  • ujf.biz: Professor Seltsam oder wie ich lernte, das Virus zu lieben
  • ujf.biz: Professor Seltsams Impfgegner und Quanten-Geistheiler
  • T-Online: Sucharit Bhakdi und Co.: Verein von Corona-Rebellen verliert Gemeinnützigkeit

Mikovits, Judy

  • siehe „Plandemic“

Mimikama

Die private Initiative überprüft und debunked täglich moderne Mythen, Fake News und Verschwörungstheorien jeder Art.

Zur Kategorie „Covid-19/Coronakrise“ geht es hier.

Dabei geht es zum Beispiel um Behauptungen wie:

  • Coronavirus: Alle Behauptungen und Faktenchecks im Überblick (Stand: 2. April)

Miracle Mineral Supplement/Master Mineral Solution/Miracle Mineral Solution (MMS)

/Trinklösungen mit Chlordioxid

Update vom September:

Business Insider: Bolivien setzt giftiges Bleichmittel als Wundermedizin gegen Covid-19 ein.

 
Stand März – August

Das Online-Portal medizin-transparent von Cochrane Österreich schreibt:

Weltweit warnen Fachleute vor der Einnahme von MMS. In etlichen Fällen hat das Mittel schwere Vergiftungen ausgelöst. Behauptungen über eine heilende Wirkung sind unhaltbare Gerüchte. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Substanz gegen Autismus, Malaria, Krebs, Aids oder Hepatitis wirksam ist oder gegen eine Infektion mit dem Coronavirus (Covid-19) hilft.

Eine angebliche Studie, nach der Chlordioxid-Lösungen das Coronavirus „inaktivieren“ sollen, ist von correctiv geprüft worden.

[Die Studie] bezog sich auf eine andere Coronavirus-Art, das SARS-Virus. Es ging jedoch nie darum, dass Menschen Chlordioxid trinken sollten. Sondern um das Überleben des SARS-Virus unter anderem in Wasser und die Frage, wie effektiv Desinfektionsmittel wie Chlor oder Chlordioxid das Virus darin abtöten können.

 

 

Am 23. April ermunterte US-Präsident Trump bei einer Pressekonferenz Forscher dazu zu prüfen, ob eine Injektion von Desinfektionsmittel in den Körper von Covid-19-Patienten Wirkung zeigen könnte. Bereits kurz danach warnte die Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaats Washington die Bürger vor der Einnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln: „Machen Sie eine schlechte Situation nicht schlimmer.“ Weltweit löste Trumps Äußerung Empörung aus. Tags darauf stellte er seine Aussage als „Sarkasmus“ dar. Er habe keineswegs die Bürger dazu aufrufen wollen, Desinfektionsmittel zu sich zu nehmen.

Nichtsdestotrotz verzeichnete die Giftzentrale im US-Bundesstaat Illinois einen „signifikanten Anstieg“ der Anrufe im Zusammenhang mit Reinigungsmitteln, sagte die Direktorin des Gesundheitsamtes, Ngozi Ezike. Beispielsweise sei mit einer Mischung aus Bleichmittel und Mundwasser gegurgelt worden, „in einem Versuch, das Coronavirus zu töten“. Ezike warnte eindringlich vor der Einnahme von Haushaltsreinigern.

In Deutschland postete nach dem Trump-Statement der Verschwörungstheoretiker Oliver Janich seine „positiven Erfahrungen mit intravenösem Chlordioxid“. Als Anti-Meme entwarf die Comedian Amanda Kerri eine „Studie“ des New England Journal of Medicine:

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This will kill you. Don’t do it.

Auch der deutsche Wunderheiler Andreas Kalcker propagiert zum Beispiel via Twitter den Einatz von Chlordioxid gegen Covid-19. Die dabei erwähnte Studie „Determination of the Effectiveness of Oral Chlorine Dioxide in the Treatment of COVID 19“ stammt allerdings von der „Genesis Foundation“, der „Kirche der Chlorbleiche“ (hpd), und ist von dem Studien-Register der National Library of Medicine der Vereinigten Staaten mit Warnhinweisen versehen worden.

  • Mimikama: Chlordioxid (Desinfektionsmittel) kann im Körper großen Schaden anrichten
  • FactCheck.org: Fake Coronavirus Cures, Part 1: MMS is Industrial Bleach
  • Univision: Is Trump now a follower of the „church of bleach“?
  • Spiegel-Online: Donald Trump und Elon Musk: Forscher warnen vor medizinischen Tipps von Prominenten

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Nahrungsergänzungsmittel

Allgemein zum Thema Nahrungsergänzungsmittel schreibt Mimikama:

Alternative Heilmittel kann man zur Zeit als besonders gefährlich einstufen.

 

Einerseits bringen sie nicht den gewünschten Effekt, suggerieren eine Wirkung, die sie nicht haben, und bringen Menschen dazu, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Noch dazu werden sie meist zu hohen Preisen an den Verbraucher gebracht.

 

Sollte man trotzdem einen Kauf überlegen, ist eine genaue Vor-Information unumgänglich: Was verspricht der Hersteller oder Anbieter, liegen die angegebenen Daten im Bereich der Realität? Für hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel ist ärztlicher Rat einzuholen, um eventuelle Unverträglichkeiten oder Überdosierungen vorzubeugen.

 

Es bewährt sich auch hier wieder, kritisch zu bleiben und angebliche „Heilmittel“ mit einer gesunden Skepsis zu betrachten.

Bei bento gibt es eine Reportage über eine Firma, die „Immunbooster“ gegen Corona verhökert.

Als das Coronavirus nach Deutschland kommt, will er [ein Firmenvertreter] mich animieren, damit Kundinnen und Kunden zu überzeugen. Man soll mit einem „FitLine“-Produkt sein Immunsystem stärken, um sich so zu schützen […]

 

Mittlerweile warnt sogar das Bundesernährungsministerium in einer Bekanntmachung vor den Maschen von Firmen wie PM International:

Kein Nahrungsergänzungsmittel könne vor dem Coronavirus schützen.

 

„Man spielt nicht mit der Angst der Menschen“, mahnt Ernährungsministerin Julia Klöckner, „diese Geschäftemacher dürfen keinen Erfolg haben!“

Auch die Verbraucherzentralen warnen:

  • Es gibt keine Nahrungsergänzungsmittel, die eine Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verhindern können.
  • Nahrungsergänzungsmittel dienen auch nicht der Behandlung von Erkrankungen.
  • Da dieser Virus erst seit kurzer Zeit bekannt ist, gibt es noch keine Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen ihn beweisen. Zitierte Studien beziehen sich in der Regel auf andere (Corona-)Viren.

Am 7. April hat sich das SWR-Magazin Marktcheck speziell mit den Nahrungsergänzungsmitteln Vitalpilze, Cystus, Dr. Feil Immunpakt und Algovir-Erkältungsspray befasst. Zum Video (zirka sieben Minuten) geht es hier.

Am 14. April berichtete auch Report Mainz über Nahrungsergänzungsmittel gegen Corona:

Kein Nahrungsergänzungsmittel kann vor Corona schützen oder eine Erkrankung mit Covid-19 heilen. Deshalb fordern Verbraucherschützer, dass die Angebote verschwinden. „Das ist einfach nur falsch und eigentlich gerade schon kriminell“, sagt Angela Clausen von der Verbraucherzentrale. Behörden und Internetshops müssten schneller reagieren.

Update vom 14. April:

Das Landgericht Gießen hat der Firma Mykotroph aus Limeshain per einstweiliger Verfügung untersagt, die eigenen Vitalpilze mit Verweis auf Corona zu bewerben:

Auf der Internetseite des „Instituts für Ernährungs- und Pilzheilkunde“ hieß es: „Corona-Infektion: Wie wir uns mit Vitalpilzen schützen können.“

 

Das Gericht stellte hierzu fest: „Derzeit existieren keine randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien zu einer heilenden oder schützenden Wirkung von Pilzen hinsichtlich einer Infektion mit dem Virus Covid-19.“

  • DocCheck: Corona-Arzneien: 6 unseriöse Angebote

Naidoo, Xavier

In einem Video-Interview mit dem rechten Pseudo-Journalisten „Digitaler Chronist“ (recte Thomas Grabinger) vom 19. April stellt der Sänger die Existenz von Viren infrage:

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Am 22. April folgte ein Video-Statement, in dem Naidoo von Menschen schwadroniert, die „mit Forken bewaffnet nach Berlin“ ziehen. Zugleich kündigt er an, „die Verantwortlichen“ wegen der Maskenpflicht verklagen zu wollen – mit den üblichen wirren und widersprüchlichen „Begründungen“:

Lieber Herr Spahn, lieber Herr Drosten, böse Frau Merkel: Wir können das nicht mitmachen. Sie fahren nicht nur die Wirtschaft an die Wand, Sie bringen unsere Alten um.“

Zu Naidoos virologischen und epidemiologischen Einlassungen schreibt Correctiv:

Naidoo lässt dabei zentralen Kontext aus: Es gibt etliche wissenschaftliche und teils jahrzehntealte Erkenntnisse zu Coronaviren – und mittlerweile hunderte detaillierte Studien zum neuen Virus SARS-CoV-2 und der daraus resultierenden Lungenerkrankung Covid-19. Dazu kommen die Forschungsergebnisse einzelner Virologen und Epidemiologen […] Die Forschungslage ist eindeutig: Es gibt sowohl das neuartige Coronavirus, als auch eine Pandemie.

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Generell hat Naidoo sich offenbar von der Unterhaltungsindustrie „losgesagt“ und sieht seine Aufgabe nun darin, „die Leute aufzuklären“.

Seit März tauchen in kurzer Folge immer mehr Videos auf, in denen Naidoo die „Fridays for Future“-Bewegung mit dem biblischen Antichristen gleichsetzt, den anthropogenen Klimawandel leugnet oder Verschwörungstheorien verbreitet, nach denen die Coronakrise nur ein Ablenkungsmanöver sei, um den „Deep State“ zu bekämpfen – einen geheimen Staat im Staate aus Bürokraten, Politikern, Geheimdiensten und Militärs, die im Verborgenen die Fäden ziehen und nebenbei Zehntausende Kinder in unterirdischen Tunnelsystemen gefangenhalten und foltern, um das Stoffwechselprodukt Adrenochrom als Anti-Aging-Elixier aus ihren Körpern zu gewinnen:

  • GWUP-Blog: Xavier Naidoo als „Niedergangsbeschleuniger“
  • GWUP-Blog: Pro Sieben verspricht: „Der Sänger mit dem Aluhut wird nie wieder in unseren Shows sein. Nie wieder.“
  • GWUP-Blog: Xavier Naidoo und die satanische „Adrenochrom“-Verschwörung
  • GWUP-Blog: Xavier Naidoo: „Der Mann aus der QAnon-Welt“

Dass das ehemalige DSDS-Jurymitglied rechten Verschwörungsphantasien anhängt, ist seit langem bekannt. Warum Naidoo seinen „verstörenden Absturz“ (Tagesspiegel) gerade jetzt massiv selbst beschleunigt, einen mehrfach verurteilten „Reichsbürger“ als „wahren Helden“ preist und eine Zusammenarbeit mit dem rechtsextremen Rapper Chris Ares ankündigt – darüber kann nur spekuliert werden.

Ein Grund mag sein, dass rechte Verschwörungsgläubige mit der Covid-19-Pandemie den Zeitpunkt einer „völkisch-nationalistischen Erneuerung“ gekommen sehen.

Die Deutsche Welle schreibt in einer Analyse des „pandemischen Populismus“:

  • „Alternative Medien“ befinden sich in einem „Info-Krieg“ gegen die demokratischen Parteien und die parlamentarische Demokratie. Sie streuen Unsicherheiten, um den Systemsturz herbeizuführen.
  • Je länger die Corona-Pandemie die Gesellschaft im Griff hat, umso mehr könnten sich Verschwörungstheoretiker radikalisieren.
  • Selbst Befürworter von Kontakt- und Ausgangssperren werden durch die langanhaltende Unsicherheit empfänglicher für populistische oder verschwörungstheoretische Inhalte.

In dieser Situation hat Naidoo sich anscheinend vorgenommen, die „Massenhypnose“, unter der seiner Auffassung nach „die Deutschen und das Land schon seit Jahren stehen“, zu brechen. Hinter Naidoos Erzählungen steckt indes eine Ideologie, die Menschen zu Gewalt treiben kann.

  • RND: Corona-Verschwörungen: Warum drehen so viele Promis durch?
  • Vice: So radikalisiert Xavier Naidoo seine Fans mit Verschwörungstheorien
  • Volksverpetzer: Naidoo verbreitet einen wirren, rechtsextremen Verschwörungsmythos
  • Mannheim24: Verschwörungsmythen auf dem Prüfstand: Der Xavier-Naidoo-Faktenfinder
  • GWUP-Blog: Gegen die „Corona-Diktatur“: Verschwörungsideologen radikalisieren sich
  • GWUP-Blog: Xavier Naidoo und die satanische Adrenochrom-Verschwörung
  • BR: QAnon: Ausbreitung einer Verschwörungsbewegung
  • siehe auch „QAnon“

Nasenspülung

  • Man kann den Erreger mit einer Nasendusche wegspülen

Auch das verneint die WHO.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass das regelmäßige Spülen der Nase mit Kochsalzlösung vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützt.

Was an der Aussage stimmt, schreibt die FAZ, sei …

… dass Viren in der Regel ein salziges Milieu nicht mögen und sich in ihm weniger gerne festsetzen. Deshalb rät man bei einer Erkältung zu Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen. Wir reden hier also eher von einer präventiven Maßnahme, die sicher nicht schadet, die aber in keiner Weise so effektiv ist wie soziale Distanzierung und Händewaschen. Auf das Inhalieren mit Kochsalzlösung allein sollte sich niemand verlassen.

 

Neue Weltordnung

Der 15. Mai 2020 ging ereignislos vorüber – obwohl nicht nur der Verschwörungsideologe Oliver Janich in einem Video vorausgesagt hatte, dass an diesem Datum „die Diktatur in Deutschland errichtet wird. Biowaffenangriff wahrscheinlich“.

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Von keinem der Aluhut-Protagonisten gab es anschließend eine Verlautbarung zum ausgefallenen Staatsstreich, merkte der Blog Ruhrbarone lapidar an.

Dafür verteidigte der ehemalige Vatikandiplomat Erzbischof Carlo Maria Viganò vehement den Verschwörungsmythos von der „Neuen Weltordnung“, den er in einem „Corona-Appell“ vom 7. Mai als angebliche Tatsache dargelegt hatte.

In dem Aufruf mit dem lateinischen Titel „Veritas liberabit vos“ (Die Wahrheit wird euch befreien) behaupten Viganò und seine Mitunterzeichner, es gebe „Kräfte, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen“. „Fremde Mächte“ mischten sich ein, „supranationale Einheiten“ mit unklaren Absichten und „sehr starken politischen und wirtschaftlichen Interessen“. Projekte, „um besser manipulieren und kontrollieren zu können“ erblickte der italienische Geistliche ebenso hinter den weltweiten Corona-Maßnahmen wie eine „Politik der drastischen Bevölkerungsreduzierung“ sowie den „beunruhigenden Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung“.

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Auf scharfe Kritik an seinem Pamphlet legte Viganò am 15. Mai noch nach. Das „Projekt einer neuen Weltordnung“, das von „supranationalen Organisationen gefördert wird, muss entlarvt, bekannt gemacht und angeprangert werden“, erklärte der Papst-Kritiker auf der Website der Initiative.

Auch in Deutschland trugen Teilnehmer bei Corona-Demos „FCK NWO“-Shirts. Nicht zuletzt die Aufforderung, wegen der Coronakrise möglichst bargeldlos zu bezahlen, triggerte diesen Verschwörungsmythos.

So heißt es in einem Leserkommentar auf der Webseite der ING-Direktbank unter einem entsprechenden Artikel:

Wenn der Mensch Angst hat, glaubt er an alles. Ich bin davon überzeugt, dass Corona Virus und die ganze Show Drumherum ist die Einladung der NWO. Für Leute die das Wort nicht kennen Neue Weltordnung. Es gibt noch kein Heilmittel aber Welt weit Knapp 102.000 Menschen weltweit vom Covid-19 geheilt. Ist doch alles seltsam was da passiert? Als nächstes was kommen wird ist die Bargeldabschaffung. Unsere Regierung ist der größte Virus den sie Lügen das sich die Balken Biegen.

Sinn und Zweck der Bargeldabschaffung sei es, mittels des elektronischen Zahlungsverkehrs den „gläsernen Bürger“ zu schaffen und Sparer zu zwingen, ihr Geld auf einem Konto zu parken.

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 Neu ist das alles nicht. Auch während der Flüchtlingskrise 2015 redete die Verschwörungsideologin Eva Herman von „unsichtbaren Fäden“ und von einer „bestimmten Gruppe von Machtmenschen“, die sich die Welt „aus ihrem Kapitalsammelbecken heraus untertan machen“ wollten.

Solche Dystopien zur „Neuen Weltordnung“ kamen 1991 mit dem gleichnamigen Buch („The New World Order“) des evangelikalen Predigers Pat Robertson in Mode. Davor wurde der Begriff vor allem von Wissenschaftlern und Politikern benutzt, die sich über die Lehren aus den beiden Weltkriegen, das künftige Kräfteverhältnis der Großmächte und den Nutzen internationaler Kooperation Gedanken machten.

Heute geht es angeblich darum, dass Geheimgesellschaften an der Errichtung einer supranationalen, autoritären Weltregierung und der Abschaffung der Bürgerrechte arbeiteten. Die Corona-Pandemie wird als Plan dieser weltweit vernetzten Eliten gesehen, die mithilfe der Krise eine zunehmende Militärpräsenz, die Destabilisierung des Finanzsystems und eine Abschaffung der Bürgerrechte forcieren.

Auch 5G-Strahlung spiele dabei eine entscheidende Rolle – wie etwa in dem Aluhut-Video „5G kommt! Verstrahlt im Namen der NWO!“ zum Ausdruck kommt.

  • siehe auch „5G“

Nostradamus

Natürlich kursieren auch zur Coronakrise Nostradamus-Verse, die das gegenwärtige Geschehen angeblich exakt beschreiben.

Am populärsten ist dieses Sprüchlein:

 

 

Zu Deutsch:

Nostradamus schrieb im Jahr 1551!

 

Es wird ein Zwillingsjahr (2020) geben, aus dem eine Königin (Korona) aus dem Osten (China) kommen wird und die in der Dunkelheit der Nacht eine Pest (Virus) auf einem Land verbreiten wird mit 7 Hügeln (Italien) und wird das Zwielicht der Menschen in Staub verwandeln (Tod), um die Welt zu zerstören und zu ruinieren. Es wird das Ende der Weltwirtschaft sein, wie Sie sie kennen.

Leider ist mal wieder kein Vers angegeben, wo das genau stehen soll. Aber eigentlich genügt bereits ein flüchtiger Blick, um den Unsinn zu erkennen.

Erstens: In den 942 Vierzeilern der berühmten „Centurien“ des Nostradamus finden sich nur acht konkrete Jahreszahlen: 580, 703, 1607, 1609, 1700, 1727, 1792 und 1999.

2020 taucht nicht auf. Nirgendwo. Und auch sonst kein „Zwillingsjahr“. Auch nicht das Wort.

Zweitens: „Im Jahr 1551“ schrieb Nostradamus noch gar keine Vierzeiler (Quatrains), sondern nur jährliche Almanache, und zwar in Prosa.

Kurz gesagt: Dieser „Corona-Vers“ von Nostradamus existiert nicht.

Recht bizarr ist auch diese Deutung:

Zwar gibt es diesen Vers wirklich – es handelt sich um II.,65. Und tatsächlich erblicken Nostradamus-Deuter darin unter anderem „another big earthquake“ irgendwann in naher Zukunft in Kalifornien.

Aber die willkürliche Umdeutung von „Plague“ (primär: Pest) in „Corona“ ist aberwitzig, ebenso wie die Erläuterung dazu:

Nostradamus was an extraordinary prophet. Till now, no event in history has correlated with his belief a „Great Plague“ was coming to inflict suffering on the world.

Nun ja – vielleicht sollte man erst mal nachlesen, wann Nostradamus gelebt und womit sich der Mann beschäftigt hat.

Als Arzt bekämpfte Michel de Nostredame von 1525 bis 1528 höchstselbst die Pest in Narbonne, Toulouse, Carcassonne und Bordeaux. Sehr wahrscheinlich starben auch seine erste Frau und zwei seiner Kinder am Schwarzen Tod.

Der dunkle Grundton seiner „Centurien“ reflektiert gerade diese Lebenserfahrungen. Also lassen wir „Pest“ besser einfach mal Pest sein. Und Nostradamus in Frieden ruhen.